Peter und Bob machten sich ebenfalls auf den Weg zur Los Angeles Post wo Bobs Vater arbeitete. Vorher aber fuhren sie erst zu den Andrews, Bob lud den Rucksack bei sich zu Hause ab und kontrollierte ob er Schreibblock und Stift dabei hatte. Danach setzte er sich mit seinem Freund in seinen alten VW-Käfer und fuhr los. Der Stadtverkehr hielt sich um diese Uhrzeit noch in Grenzen, so dass sie wenig später den gelben Käfer auf dem Parkplatz vor dem grossen Gebäude der LA Post parkten. Zum Glück kannte die Empfangsdame Bob und Peter und so konnten die beiden an ihr vorbei zu den Aufzügen laufen. Ein paar Stockwerke weiter oben liefen sie in das Büro von Bobs Vater der gerade am Telefon war. Die beiden Jungen setzten sich auf die Stühle und warteten geduldig, bis er das Gespräch beendet hatte.
"Bob, Peter. Was kann ich für euch tun? Ein kleines Zeitungsouting?" Ein Schmunzeln huschte ihm über die Lippen.
"Dad! Gott! Nein!" Schnell schüttelten die beiden den Kopf. Weiter darauf eingehen wollten sie nicht, also legte Bob gleich los.
"Du hast einen Artikel geschrieben. Über den Selbstmord von Benjamin Lancaster. Was weisst du darüber? Oder was weiss die Polizei darüber?"
Eine Augenbraue in Mr. Andrews Gesicht hob sich und er musterte die beiden Jungen ausgiebig. Er wusste, dass irgendwas im Busch sein muss, wenn mindestens zwei der drei ??? Bei ihm auftauchten und ihm zu so einem Thema Fragen stellten. Das hatte ihm die Vergangenheit schon oft genug gezeigt. Ein leises Seufzen entwich seinem Mund und er kramte in einer Schublade seines Schreibtisches nach den Notizen.
Bob grinste Peter vielversprechend an, schob seine Brille wieder ganz nach oben und richtete die Aufmerksamkeit auf seinen Vater, der die Notizen mittlerweile gefunden hatte.
"Benjamin Oscar Lancaster wurde am 23. September im Wald gefunden, von einem Wanderer der ihn, oder besser gesagt seine Leiche am Baum hängen sah"
"Weisst du auch den Namen des Wanderers?" Bob blickte konzentriert von seinem Block auf, auf dem er angefangen hat Notizen zu machen.
"Zufälligerweise ja. Brandon James. Hillroad 45. Gerngeschehen"
Peter schmunzelte, das war ja fast schon zu einfach.
"Man vermutet, dass Benjamin sich in der Nacht auf den 23. Erhängt hat. Sein Genick ist gebrochen, dies ist wohl die Todesursache, mehr konnte mir die Polizei aber auch noch nicht dazu sagen, da die Gerichtsmedizin zu diesem Zeitpunkt noch nicht so weit war. Ich habe aber später am heutigen Tag ein Termin mit Grace Van der Waal. Sie ist die Gerichtsmedizinerin, sie hat weitere Details, die an die Öffentlichkeit dürfen."
Bob überflog kurz seine Notizen und nickte leicht. "Sonnst noch was?"
Sein Vater schüttelte den Kopf. "Das war alles Junge. Aber ja ich werde dir heute Abend alles Wichtige erzählen, was ich von Van der Waal erfahren habe bezüglich der Todesursache."
"Hmm..." Bob schrieb sich alles auf, von der Adresse des Wanderers bis zum Namen der Gerichtsmedizinerin. Irgendwann im Verlaufe der Ermittlungen werden diese Informationen von grosser Wichtigkeit sein. Ausserdem würde ihn Justus umbringen wenn er so was nicht tun würde. Aber anders als Peter weiss Bob, dass er so was besser aufschreibt. Er ist schliesslich nicht um sonnst für Recherchen und Archiv zuständig.
"Danke Mr. Andrews, das ist wirklich nett von Ihnen, dass Sie uns das mitteilen."
Peter stand auf und verabschiedete sich von ihm und verliess dann mit Bob das Büro.
"Brandon James... Der Name kommt mir so bekannt vor" murmelte der Zweite Detektiv vor sich hin.
"Das liegt vielleicht daran, dass Brandon James ein Massenmörder ist, der in der TV-Serie «Scream» seine Opfer mit einem Messer tötet."
"Wie reizend." Peter verzog das Gesicht angewidert. Er stieg ein und schnallte sich an.
"Keine Sorgen Pet. Wenn uns ein Massenmörder verfolgt werde ich dich beschützen."
Bob grinste sein breitestes Grinsen und startete den Motor.
"Ha. Ha. Ha. Wenn hier irgendjemand irgendwen beschützt, dann werde ich derjenige sein, der dich beschützt mein lieber."
Mit diesen Worten machten sich die beiden auf den Weg zur Bibliothek von Rocky Beach.
Justus fuhr in der Zwischenzeit mit seinem Motorrad ins Villenviertel der kleinen Küstenstadt, um bei den Lancasters ihr Beileid auszusprechen. Und ganz nebenbei würde er so unauffällig wie nur möglich seine gewollten Nachforschungen anstellen.
Justus parkierte am Strassenrand, zog den Helm ab und blickte sich erst einmal um. Die Gegend schien ruhig zu sein. Einzelne Vögel zwitscherten, die Blätter der Bäume schwankten leicht im Wind und je nach Richtung konnte man sogar das Rauschen des Meeres hören. Die Luft war hier nicht so salzig wie unten am Strand, dafür hatte man einen nahezu Atemberaubenden Ausblick auf den Pazifik. Justus fackelte nicht lange und lief zielstrebig auf die Villa der Lancasters zu. Nur etwa zwei mal waren die drei Detektive bei Benjamin zu Gast, aber Justus konnte sich noch ganz genau an das Haus und dessen Fassetten erinnern. Ganz so gross wie die anderen Villen ist diese nicht, aber vom Aussehen her war sie nicht minder wertvoll. Grosse Fensterfronten waren im Erdgeschoss sowie im ersten Stock zu sehen. Da diese mit einem leichten Vorhangstoff versehen sind konnte man nicht ins innere des Hauses sehen. 15 Meter hohe Thujen umgaben das Grundstück. Justus lief rund herum bis er zum grossen Eingangstor gelangte. Ein kurzer Blick auf das Namensschild bestätigte dem ersten Detektiv dass er richtig war. Er drückte auf die Klingel, kurz darauf knackte es in der Gegensprechanlage und eine männliche, eher etwas ältere Stimme meldete sich zu Wort. "Ja Bitte?" Justus räusperte sich. "Ja hallo. Hier ist Justus Jonas, Ich würde gerne mit Mrs. Und Mr. Lancaster sprechen. "
"Ein Moment bitte." Es knackte wieder und dann war es still. Lange dauerte es nicht bis Justus das Summen hörte. Er drückte das Tor auf und schritt auf das Grundstück. Langsam ging er den mit Kieselsteinen belegten Weg entlang während sich am anderen Ende die Haustüre öffnete und ein älterer Herr in der Öffnung stand.
"Bitte kommen Sie rein. Mrs. Lancaster erwartet Sie." Justus folgte dem Mann, der vermutlich der Butler des Hauses war, den Gang entlang in ein von Tageslicht durchflutetes Wohnzimmer. Auf dem leicht gebogenen Sofa sass eine Frau in dunkler Kleidung. Sie blickte auf als sich ihr Schritte näherten. "Justus Jonas von den Drei ??? Richtig?"
"Jawohl Mam'." Freundlich nickte der Junge und setzte sich Ihr gegenüber hin.
"Ich möchte Ihnen mein Beileid aussprechen. In meinem Namen, aber auch in den Namen meiner beiden Freunde, Peter Shaw und Bob Andrews. Wir kannten Benjamin und die Nachricht war ein Schock für uns." Das Sie Benjamin nicht besonders gut kannten und vielleicht nur 2-3 mal mit ihm zu tun hatten verschwieg er.
"Oh. Danke sehr, das ist wirklich nett von euch." Mrs. Lancaster nickte leicht. "Freunde von Ben kenne ich nicht viele. Sein Bester freund Tony war gestern hier. Bestimmt kennst du ihn." Mit einem Taschentuch tupfte sie sich unter den Augen trocken.
Justus blickte die Frau interessiert an. Tony kannte er nicht, vielleicht würde es nicht schaden seinen ganzen Namen in Erfahrung zu bringen.
Der Butler betrat das Wohnzimmer mit einem Tablett. Darauf war eine heisse Tasse Tee für die Hausherrin und ein Glas Wasser mit einem Schnitz Zitrone für Justus. Die beiden Gefässe stellte er auf den Tisch und verliess sogleich wieder das Zimmer.
Der erste Detektiv beobachtet den Butler wie aber auch sein Gegenüber. Etwas auffälliges konnte er aber zu diesem Zeitpunkt noch nicht ausmachen.
"Mrs. Lancaster.." Justus zögerte etwas, aber wenn er Antworten will muss er die unangenehmen Fragen stellen und das möglichst direkt. "Können Sie sich in irgend einer Art und Weise vorstellen, wieso Benjamin das getan haben könnte? Gab es Anzeichen dafür oder ist etwas vorgefallen, was ihm einen Grund hätte geben können?"
Natürlich wusste Justus, dass es kein Selbstmord war, schliesslich haben sie von Benjamin einen Brief erhalten indem er ihnen mitteilt, dass ihn jemand umbringen wird, aber das konnte er Benjamins Mutter nicht einfach so sagen. Er musste versuchen so viele Informationen wie nur möglich zu bekommen. "Oder hat sein Bester Freund, wie heisst er nochmal? Toni? etwas gesagt, was hilfreich für die Polizei sein könnte?"
"Nicht Toni, Toby.. Toby Brown." Sie schüttelte leicht den Kopf, während Justus innerlich lächelte und in seinem Kopf ein Häkchen setzte hinter dem Namen von Benjamins bestem Freund. "Nein, Toby hat nichts gesagt, aber auch ich kann mir so was nicht erklären. Er machte immer einen glücklichen Eindruck. War engagiert in seinem Job, aber auch mit Freunden. Wusste stets was wichtig war und was nicht. Er ist oder er war der jüngste unserer Kinder, aber er hat schon als kleiner Junge davon gesprochen, dass er das Familienunternehmen weiter führen und übernehmen möchte. Das gefällt natürlich nicht jedem und man macht sich im laufe der Jahre ein paar Feinde aber der Junge war 25 Jahre jung, wieso würde er so etwas tun wollen?"
Mrs. Lancaster brach in Tränen aus. Justus wusste nicht genau wie er sich verhalten sollte und sass etwas unbeholfen auf dem Sofa. Die Tür öffnete sich erneut und eine jüngere Frau trat ein.
"Ich denke du solltest jetzt gehen." Sie eilte zur weinenden Mrs. Lancaster, half ihr beim aufstehen und verliess mit ihr das Zimmer. Beim vorbei gehen konnte Justus das Wort "Mom" heraushören. Dies musste also die Schwester von Benjamin sein.
Um nicht unnötig unhöflich zu erscheinen verliess der erste Detektiv unter der Beobachtung des Butlers das Haus. Er hatte gehofft, auf dem Weg nach draussen Mr. Lancaster zu begegnen, aber dieser schien wohl zu arbeiten, oder war sonnst wo beschäftigt.
Justus liess das Gespräch Revue passieren und legte damit eine Akte zu den Lancasters in seinem Hirn ab.
Bei seinem Motorrad angekommen nahm er sein Handy und schrieb Peter und Bob eine SMS eher er sich auf den Weg Richtung Innenstadt machte.
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The Mystery of the Dead Man
Hayran KurguDie drei Detektive Justus Jonas, Peter Shaw und Bob Andrews, auch bekannt als Die drei ???, trauen Ihren Augen kaum, als sie im Internet auf einen Artikel stossen. Laut diesem Artikel hat sich der Milliadärssohn Benjamin Lancaster umgebracht. Keiner...