☙20❧

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pov annie

Der Anblick von Kazutora neben dem anderen schlaksigen Typen regte mich mehr als nur auf. Es löste Angst und Aggressionen in mir auf, denn meine Instinkte schlugen Alarm als wäre ein Wecker in ihnen eingebaut. Wer auch immer dieser Typ neben Kazu war, hatte ganz und gar nichts gute im Sinne. Mein Freund schien in Gedanken zu sein und ich sah ihn auch einfach nur entgeistert an, während ich merkte wie mir unbeholfen eine kleine Träne die Wange runter lief, bemerkte ich den fast schon scannenden Blick des Schlaksigen und ich fühlte mich unwohl wie noch nie.

Sollte ich jetzt anfangen zu reden? Ist das so ein Moment in dem man einfach auf einander zu rennt sich umarmt, sagt wie leid es einem tut und dann wieder alles Pustekuchen und beste Freunde für immer? Niemals. Die Lage war ernst und das merkte man an der Aura die uns umgab, denn ich drohte fast zu ersticken und traute mich nicht auch nur den kleinsten Ton von mir zugeben.

Seufzend drehte ich mich um und schnappte mir meine Sachen. Ich musste hier weg und dann mal ganz schnell. Keine Ahnung warum aber ich wollte gerade einfach nur wieder in mein Bett liegen und dort bleiben.

pov hanma

Man... die Lage war ja grade echt nicht die Beste.
Ich musste kurz auflachen, aber ich versuchte es zu unterdrücken, während ich die Kleine vor uns abscannte. Kazutora hatte uns schon über sie viel erzählt und vor allem in der Gang-Szene wussten nun viele von ‚Draken's kleiner Schwester' bescheid, denn als jeder davon Wind bekam das bei der Prügelei von Möbius und Toman, jemand abgestochen wurde, machte der Kampf allgemein schon schnell die Runde.

Ich musste ehrlich zugeben das sie nicht schlecht aussah... eigentlich ja ganz niedlich... dir sollte so gut kämpfen können? Das glaub ich erst wenn ich es gesehen habe. Mein neuer Freund neben mir hatte mir noch vorhin von seinem Plan erzählt Keisuke Baji und Annie mit ins Boot zu holen, denn erstens war es sowieso seine Aufgabe einen von Toman in Valhalla zu holen, zweitens würde es Kisaki bestimmt freuen die kleine Schwester des besten Freundes von Mikey in seinem Team zu haben. Das würde den Kerl noch viel mehr brechen...
Zuvor muss Valhalla erst noch so richtig aufgemischt werden und sich einen genauso großen Namen wie Toman machen, danach werde ich scheinlich der Anführer und Kisaki tritt Toman bei, sobald Baji und Annie bei uns gelandet sind. Dann zetteln wir einen Kampf an und dort wird sich alles entscheiden. Das wird ein blutiger Kampf, ich kann es spüren... ich freute mich schon sehr darauf.

„Hanma... lass und gehen.", sprach Kazutora auf einmal neben mir und ich sah zu ihm. Sein Blick war geradeaus auf die Blondine gerichtet die mit ihrem Bike wegfuhr. Ich zuckte mit den Schultern: „Schade... die Kleine gefällt mir ich hätte gern mit ihr noch ein wenig grülaudert." Mein Nebenmann boxte mir bei den Worten seine Faust in meine Schulter. „Reiß dich zusammen man! Das ist meine beste Freundin zu Scheißkerl.", verteidigte er sie wütend, doch beruhigte sich schnell wieder. Der hatte ja wirklich einen gescheiden Schuss der Typ... der landet früher oder später entweder im Knast oder in der Klapse. Allerdings wird er uns für den Kampf gegen Toman mehr als nur nützlich sein, außerdem hatte ihn Kisaki komplett in der Hand ohne das er selbst davon wusste. Armer Kerl...

pov annie

„Das darf doch in allen Namen der Götter nicht wahr sein!", schrie ich und pfefferte meinen Motorradhelm auf das Sofa. „So eine verdammte Scheiße man! Nein!", schrie ich und hüpfte wie ein kleines aggressives Kind auf dem Boden herum und fuchtelte um mich. Irgendetwas... irgendetwas musste jetzt an meiner Laune leiden. Ich schaute mich nach etwas um doch als ich mich in die Richtung des Esszimmers drehte, zuckte ich zusammen und sah entgeistert an den Esstisch der zu meiner linken stand. Draken, Baji, Takemichi, Mitsuya, Mikey und Chifuyu sahen mich verwirrt an... oder eher verstört?
Ich stapfte auf den Boden und schrie auf, danach weinte ich einfach los und lief in mein Zimmer.

Scheiße wie peinlich bin ich eigentlich? Schreien, weinen, schlagen oder treten... alles auf einmal? Nein ich lag nun auf dem Boden mit Armen und Beinen von mir gestreckt und sah einfach weinend an die Decke.

Ich benehme mich wirklich wie ein kleines Kind... vor einem Jahr würde ich tiefenentspannt und ruhig mit Opa im Garten trainieren und meditieren... nein ich musste ja in diesem Irrenhaus hier landen. Nein nicht Irrenhaus, in einer Stadt voller Irren und zufällig ist mein neu gewonnener bester Freund nun einer von den Irren!

pov erzähler

Die Jungs saßen alle still an dem Tisch und keiner traute sich was zu sagen. Sie hatten alle Annie's Ausraster mitbekommen, dich keiner wusste wieso das so war und was man jetzt tun sollte.

„Also... ist das öfters so?", unterbrach Mitsuya nach einer Weile die unangenehme Stille und sah mit einer hochgezogenen Augenbraue zu Draken. Dieser riss nur die Augen auf und und hob entschuldigend seine Hände während er überfordert seine Backen aufplusterte um danach alles auszupusten. Die anderen zogen nur ihre Augenbrauen hoch und versuchten wieder in ihr Gespräch zu kommen, doch jeder war noch ein bisschen unbeholfen dabei.

„Sollte ich vielleicht mal nach ihr sehen?", fragte nun Mikey, der natürlich neben Draken saß und schaute ihn besorgt an. Dieser nickte stumm und der Kleinere stand auf um zu Annie zu gehen.

pov mikey

Etwas stimmte ganz sicher nicht bei ihr, so etwas war kein normaler Mädchenausraster, denn mit so welchen kenne ich mich aus. Emma war einmal so wütend auf mich das sie ihr Glätteisen auf mich geschmissen hatte, doch dabei hatte sie sich selber verbrannt und hat sich danach auf den Boden gelegt und geweint. So etwas sind Mädchenausraster, aber nicht solche in denen man alles und jeden zusammenschlagen will und rumstampft wie ein alter Mann. Etwas hier war ganz komisch und dieses Gefühl habe ich nicht seit gerade eben, sondern seit einer Woche schon. Sie vergrub sich entweder in ihrem Zimmer oder ging trainieren, so hatte ich es mitbekommen. Zudem rauchte sie mehr als zuvor und schien weiter und weiter in sich zukehren... Draken und ich hatten darüber letztens erst geredet und insgeheim wusste ich das er sich massive Sorgen um seine kleine Schwester machte.

Fest umschloss ich den Messingknauf der an ihrer Zimmertüre war, und nach einem tiefen ein und aus atmen, drehte ich den Knauf und die Tür ging auf.

Vor mir spielte sich ein trauriges Szenario ab, das daraus bestand dass Annie mit angewinkelten Knien an ihrem Bett anlehnte und etwas in ihrer Hand hielt. Bei näherem Hinsehen, sah ich wie sie mit zitternden Händen versuchte sich eine Zigarette zu drehen doch es klappte nicht und sie weinte still vor sich hin. Dem Anschein nach war sie komplett in ihrem Tunnel gefangen, denn sie sah mich nicht an und bemerkte mich auch nicht. Aus diesem Grund ging ich mit langsamen und stillen Schritten auf sie zu, nachdem ich die Tür zugemacht hatte und ließ mich neben ihr herunter. Nun sah sie mich endlich and und sie tat mir unglaublich leid. Ihre Augen waren schon rotunterlaufen und blickten mich traurig an. Kein einziger Funken Wut war mehr in ihr zu sehen und ich wollte sie in diesem Moment einfach nur in den Arm nehmen, was ich danach auch tat. Am Anfang legte ich nur meinen linken Arm um sie, doch danach beugte ich mich zu ihr rüber. Überraschender Weise, zögerte sie keine Sekunde sich auf mich zu schmeissen und mich zu umarmen. Sie weinte in meine Schulter und ich strich ihr beruhigend über den Rücken.

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1277 Wörter

-Beyah<3

My Fighter | Mikey x ReaderWo Geschichten leben. Entdecke jetzt