Als Emilia bei Adrian einzieht, sind sie Fremde. Sie scheinen keine Gemeinsamkeiten zu haben. Er ist jung und kostet sein Leben und seine Wirkung auf Frauen hemmungslos aus, während das Leben und die Beziehung der zehn Jahre älteren Emilia nach eine...
Auf einmal spürte ich die Hitze im Auto. Ich schluckte, war unfähig etwas zu sagen.
Adrian fasste meine Hand. Mein Herz raste. Dann nahm er den Ring aus der Schatulle und - streifte ihn über meinen Mittelfinger. Er saß perfekt. Auf der Oberseite befand sich ein kleiner schwarzer Schmetterling. Seitlich von seinem Körper, der aus einem dunklen Amethyst geformt war, breiteten sich die Flügel aus. Mein Blick wanderte langsam nach oben zu Adrians Gesicht und zu seinen Augen.
"Keine Angst." sagte er zwinkernd. "Ich fand, er passt gut zu deiner Kette - und zu dir."
"Danke, er ist wunderschön..." sagte ich leise, während sich mein Puls langsam etwas beruhigte.
"Zeig ihn mir mal." entgegnete Adrian.
Ich streckte ihm meinen Mittelfinger entgegen.
"Perfekt. Falls ich dich wieder einengen oder unter Druck setzen sollte, dann tue genau das."
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Wir stiegen aus und gingen im Wald spazieren. Gefrorene Zweige knackten unter unseren Schuhen. Ich atmete tief die kalte Winterluft ein. bis meine Lungen brannten. Dann streckte ich meine Hand aus und streifte die Rinde des Baumes, an dem wir gerade vorbeigingen, nahm die Struktur der Oberfläche auf und spürte, wie sich die Zeit langsamer drehte, auf einmal anhielt und dann in meiner Geschwindigkeit weiterlief. Ich war im Hier und Jetzt angekommen - in meiner Realität, die auch Adrians war. Ich dachte an den Tag, als wir uns kennenlernten, die lange Fahrt, meine Gedanken, das Waldstück, das ich auf der Fahrt gesehen hatte. Abrupt blieb ich stehen und drehte mich zu Adrian um, der ebenfalls anhielt. Er blickte mich fragend an.
"Ich habe diesen Wald vom Auto aus gesehen, als ich angereist bin. Ich weiß es noch genau. Ich wäre am liebsten abgefahren und hier spazieren gegangen."
"Ich war da." antwortete Adrian. "Du warst da?" Er nickte. "Ich bin fast den ganzen Tag hier herumgelaufen."
Adrian trat zu mir und nahm mich in seine Arme. Ich kuschelte mich an ihn, schmiegte meinen Kopf an seiner Brust und schloss die Augen.
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