36 ಇ Verlassen

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Sorgenvoll blickte ich mich in der Wohnung um. Überall waren Erinnerungen an die Zeit mit Adrian - das Sofa, auf dem ich anfangs geschlafen hatte, auf dem wir stundenlang geredet und gekuschelt hatten, die bunten Wände, der Abdruck an der Badtür. Es fühlte sich an, als wäre der Geist von ihm hier aber nicht er.
Ich trat in sein Schlafzimmer, stellte meine Handtasche neben seinem Bett ab, legte mich hin und rollte mich unter der Decke zusammen. Ich vermisste Adrian so sehr. Ich schloss die Augen und stellte mir vor, dass er auf einmal heimkommen würde - sein Schlafzimmer betreten und sich zu mir ins Bett legen würde.

Aber es geschah nicht und tief im Inneren wusste ich auch, dass Adrian heute nicht heimkommen würde.

Mein Kopf dröhnte und ich setzte mich wieder auf. Ich musste ihn finden. Mit schlechtem Gewissen öffnete ich die obere Nachttischschublade. Sie war vollgestopft mit einer Unmenge an Kondomen. Trotz allem musste ich lachen.
Nachdem ich sie wieder geschlossen hatte, zog ich die untere Schublade auf. Es lag nur eine Sache darin - das kleine schwarze Notizbuch, das ich Adrian zu Weihnachten geschenkt hatte. Ich blätterte es kurz durch, dann steckte ich es in meine Handtasche, erhob mich, verließ das Schlafzimmer und betrat sein Büro.

Wieder einmal wurde mir bewusst wie ordentlich und strukturiert Adrian war. Auf den zwei Regalbrettern an der Wand befanden sich Reihen von Ordnern, die alle fein säuberlich beschriftet waren. Die oberen beinhalteten alle Uni-Unterlagen, die unteren Versicherungs-, Bankunterlagen und sonstige Dokumente, mit denen man im täglichen Leben zu tun hatte.
Bis auf eine Schreibtischunterlage mit einem Weltall-Motiv war die Oberfläche des Tisches leer. Im Bücherregal daneben fand sich diverse Literatur zu seinem Studium.

Ich atmete tief durch, nahm den ersten Ordner vom unteren Regalbrett und setzte mich damit an den Schreibtisch.
Nach zwanzig Minuten und dem dritten Ordner wurde meine Vorahnung zur traurigen Gewissheit. Ich merkte erst, dass ich weinte als Tränen auf das Dokument vor mir tropften. 

Ich fotografierte einzelne Seiten mit meinem Smartphone ab, schloss den Ordner mit den drei Großbuchstaben auf der Rückseite und stellte ihn ins Regal zurück.
Ich telefonierte alle möglichen Adressen aus dem Ordner ab - erfolglos.

In Adrians Kinderzimmer holte ich mir das Album mit dem grünen Einband aus dem Regal

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In Adrians Kinderzimmer holte ich mir das Album mit dem grünen Einband aus dem Regal. Ich kannte die Bilder mittlerweile fast auswendig. Aber dieses Mal konzentrierte ich mich nicht auf Adrian, sondern auf die Umgebung. Konnte es sein, dass Adrian an den Ort zurückgekehrt war, an dem die Fotos aufgenommen worden waren?
Ich nahm das Album mit nach unten, steckte es in meine Tasche und schnappte mir Adrians dicke schwarze Winterjacke von der Garderobe. Dann verließ ich die Wohnung.

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