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Nach Wochen der heimlichen Beobachtung und der sorgfältigen Annäherung, während die Zeit verstrich wie ein sanfter Strom, fand Lucien sich an einem entscheidenden Wendepunkt seines langen Lebens.

Die Monate, die er damit verbracht hatte, Amélie aus der Ferne zu betrachten, ihre Bewegungen zu studieren und die Gespräche, die sie führten, zu genießen, hatten in ihm eine tiefe emotionale Verwicklung erzeugt.

Die ruhige Faszination, die er für sie empfand, war in den letzten Wochen zu einer unaufhaltsamen Leidenschaft gewachsen. Lucien wusste, dass es an der Zeit war, seine wahre Natur preiszugeben.

Die lange zurückgehaltene Offenbarung konnte nicht länger hinausgezögert werden, selbst wenn die Möglichkeit bestand, dass dies alles gefährlich verändern könnte.

Es war eine stürmische Nacht, als die große Entscheidung fällte. Der Himmel war von dichten, schwarzen Wolken verhangen, die sich über die Stadt erstreckten und den Himmel in ein dramatisches Dunkel tauchten.

Der Wind peitschte durch die Straßen, und der Regen prasselte in unregelmäßigen Tropfen auf die Straßen und die Oberfläche der Seine. Auf einer kleinen Brücke, die sich über den von Nacht und Regen glitzernden Fluss spannte, standen sie nebeneinander. Die Stadtlichter von Paris reflektierten wie goldene Flammen auf der Wasseroberfläche und schufen eine fast surreale Szenerie, die zugleich schön und melancholisch war.

Lucien atmete tief durch und versuchte, sich zu beruhigen. Die Unruhe in ihm war wie ein Sturm, der in seinen Gedanken tobte. Die Konfrontation, die bevorstand, war von einer Intensität, die all seine jahrhundertealte Erfahrung und Selbstbeherrschung herausforderte.

„Amélie, ich muss dir etwas sagen," begann er mit einer Stimme, die so sanft und leise wie der Wind war, der über die Brücke strich. Es war ein Versuch, die Fassade der Ruhe und Gelassenheit zu bewahren, während sich seine Gedanken wild und chaotisch in seinem Inneren bewegten.Amélie drehte sich zu ihm um, ihre Augen schimmerten im schwachen Licht der Laternen, die die Brücke sanft erhellten.

Ihre Reaktion war ein Moment des ungläubigen Starrens, als ob die Worte, die er gerade ausgesprochen hatte, eine tiefgreifende Bedeutung hatten, die sie noch nicht vollständig erfassen konnte. Die Mischung aus Angst und Faszination, die sich in ihren Augen spiegelte, war für Lucien sowohl beängstigend als auch berauschend.

Er hatte immer gewusst, dass diese Offenbarung eine große Wirkung auf sie haben würde, aber der tatsächliche Moment war weit intensiver als alles, was er sich je hätte vorstellen können.„Ich glaube dir, Lucien," sagte sie schließlich, ihre Stimme zitterte leicht, und in ihrem Blick lag eine Mischung aus Verwirrung und tiefem Nachdenken. „Aber warum erzählst du mir das?" Ihre Frage war so schlicht und direkt, doch sie trug das Gewicht der gesamten emotionalen Last, die Lucien in den letzten Wochen getragen hatte.

Die Worte, die Lucien nun aussprach, waren die Wahrheit seiner tiefsten Gefühle. „Weil ich mich in dich verliebt habe," antwortete er, seine Stimme war ein leiser Ausdruck seiner aufrichtigen Emotionen. Die Worte kamen direkt aus dem Herzen, und Lucien spürte, wie die Barrieren, die er über die Jahre hinweg aufgebaut hatte, sich auflösten.

 „Und ich will, dass du die Wahrheit kennst." In diesem Moment der Offenbarung war die Welt um sie herum nur noch eine verschwommene Kulisse, und alles, was zählte, war die intensive, ehrliche Kommunikation zwischen ihnen.

Der Sturm, der draußen wütete, schien im Vergleich zu dem emotionalen Sturm, der in Lucien tobte, fast nebensächlich. Die Entscheidung, Amélie die Wahrheit zu offenbaren, war nicht nur ein Schritt in Richtung einer möglichen Zukunft mit ihr, sondern auch eine Konfrontation mit all den Ängsten und Unsicherheiten, die Lucien über die Jahrhunderte gesammelt hatte.

Es war der erste Schritt in eine ungewisse, aber faszinierende neue Richtung seines Lebens, in der die Hoffnung und die Angst gleichermaßen ihren Platz fanden.


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Glaubt Amélie Lucien wirklich, oder macht Liebe sie einfach blind?

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