Lucian - der Erste Vampir

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Die Lektion der Dunkelheit.

Isabella nahm Lucian an die Hand und führte ihn durch verschiedene Städte und Dörfer, wo sie ihm die Kunst des Überlebens und der Täuschung näherbrachte. Sie war eine Meisterin der Schatten, wusste, wie man unbemerkt unter den Menschen lebte. Unter ihrer Anleitung lernte Lucian, seinen unstillbaren Durst zu bändigen und seine Instinkte zu kontrollieren, sodass er nur dann zuschlug, wenn es unumgänglich war.

„Wir sind nicht wie die Menschen", erklärte Isabella eines Nachts, während sie zusammen auf einem Hügel standen und die Lichter einer fernen Stadt betrachteten. „Doch wir müssen in ihrer Welt existieren, ohne sie zu zerstören. Das ist der Schlüssel zu unserem Überleben."

Lucian hörte aufmerksam zu, doch in ihm kämpften widersprüchliche Gefühle. Er hatte den Eindruck, dass Isabella mehr über ihre Lebensweise wusste, als sie ihm offenbarte, und ein Gefühl der Geheimniskrämerei wurde in ihm laut.

Dennoch war er dankbar für ihre Unterstützung und die wertvollen Lektionen, die ihm halfen, sich selbst besser zu begreifen.Die Zeit verging, und Lucian stellte fest, dass er sich allmählich veränderte. Er war nach wie vor ein Jäger, ein Wesen, das durch Blut lebte, jedoch hatte er gelernt, seinen Durst zu zügeln. Sein Umgang mit dem Töten war nun bedachter; er handelte nicht mehr ohne nachzudenken, sondern nur dann, wenn es absolut notwendig war. Obwohl die Schuld ihn nach wie vor bedrückte, fühlte er sich nicht mehr vollkommen verloren.

Isabella entwickelte sich zu einer Art Mentorin für ihn – eine Gefährtin in der Dunkelheit, die ihm half, die Welt mit neuen Augen zu sehen. Sie vermittelte ihm die Einsicht, dass trotz eines verfluchten Daseins das Leben dennoch lebenswert sein konnte, wenn man bereit war, es anzunehmen.

Dennoch spürte Lucian in seinem Inneren, dass etwas nicht stimmte. Isabella wirkte zu perfekt, zu kontrolliert. Ein nagendes Misstrauen ließ ihn nicht los; er fragte sich, ob sie ihn in eine Richtung formte, die er nicht vollständig verstand. Mit jedem neu erlernten Konzept wuchs sein Zweifel – welche wahren Absichten hatte sie, was wollte sie wirklich von ihm?

Trotz seiner Bedenken beschloss er, ihren Lehren zu folgen. In einer Welt, in der er alles verloren hatte – Freunde wie Familie – war Isabella die einzige Stabilität, die ihm blieb. Die Dunkelheit war sein neues Zuhause geworden, und sie war sein einziger Halt in einer bedrohlichen Welt, die drohte, ihn zu verschlingen.

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