13. Kapitel

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Seit Alecs Geburtstagsparty sind erst 3 Tage vergangen, und zwar haben wir noch geschrieben, vor allem um über die Party zu reden und zu meinem anfänglichen Ärger, über mich. Er hat mir erneut die Frage gestellt, die es mir damals in der Bücherei gestellt hatte. Es fühlt sich so lang on, wenn ich daran denke, was seitdem alles passiert ist.
Sage
Ich hasse ihn nicht mehr.

sofern ich das je getan habe.

 Wir sind Freunde, auch wenn ich das Gefühl habe, dass das nicht die ganz richtige Bezeichnung für unsere Beziehung zueinander ist und das wichtigste: Er hat mich noch nicht verletzt, benutzt oder bloßgestellt. 

Selbst wenn es diesen Teil in mir gibt, der mir das hässliche Versprechen gibt, dass das alles noch kommt, will ich es nicht glauben. Alec ist viel zu verständnisvoll und fürsorglich, eher würde er mit dem Schreiben aufhören. Er hat mir nämlich eines Nachts verraten, dass das neben seiner Familie und seine Freunden das wichtigste in seinem Leben ist. 

Aber richtig glauben kann ich irgendwie doch nicht, dass das alles positiv endet. So etwas gibt es bei mir nicht.

*


Ich liege im Bett and warte darauf, dass mein Wecker klingelt und Mom herein kommt. 

Als mein einer Wecker anspringt und Mom trotzdem nicht reinplatzt, bin ich hell wach. 

Egal, wie sauer Mom auf mich war, bis jetzt hat sie mich morgens immer aufgeweckt. Mich beschleicht die dunkle Vorahnung, dass ich es dieses Mal in ihren Augen tatsächlich übertrieben habe. Dabei bin ich da nur losgeworden, was mir auf dem Herzen lag und habe meiner Wut Luft gemacht - was ich eigentlich auch so gut wie nie mache oder je gemacht habe, weil ich von allen Ausdrücken, Enttäuschung, Traurigkeit und Schmerz in ihrem Gesicht hasse, wenn sie mir  dann in die Augen sieht. Am Samstag  vor Alecs Feier sah sie so aus, als würde sich gerade alles der drei Gefühle in ihr mixen and eine explosive Mischung ergeben, die nur noch wenige Tage braucht, um in die Luft zu gehen. Ich frage mich nur, was passiert, wenn sie in die huft geht.

Ich gebe es nach weiteren 5 Minuten auf, darauf zu warten, dass sie kommt, ziehe mich an und streife durch's Haus.

Vielleicht hat sie ja verschlafen und ist selbst zu spät angestanden.

Was aber verdammt unwahrscheinlich ist. Genau wie ich ist ihr innerer Wecker so genau wie die Atomuhr.

Sie ist nicht da.

Ich wiederhole den Satz immer und immer wieder und schreie ihn schließlich. Nur um am ende  ohne einen Kommentar zurück gerufen zu bekommen alleine da stehe. 

Ist sie wirklich so sauer?


So wütend auf mich, dass sie mich jetzt komplett ignoriert? Müsst ich nicht mittlerweile daran gewöhnt sein?
Aber warum tut es dann so weh and warum weine ich?

Ich habe die dunkle Stimme in mir nicht zum schweigen bringen können. Obwohl das jetzt schon seit Jahren so läuft zwischen uns, fällt mir erst jetzt etwas auf:
Ich habe kein Zuhause und keine Familie.


Erst als ich es mir eingestehe, merke ich, dass ich es die ganze Zeit über irgendwie gewusst habe. Das stetige, leere Gefühle in mir, dass mir oft die Luft zum atmen. Die Leere, die ich seit dem Scheiß mit Jade in mir trage.


*

Obwohl es mir absolut beschissen geht, raffe ich mich soweit zusammen, dass ich es schaffe, mich in den Bus zusetzen und so zutun, als wäre alles normal. Egal wie laut ich die Musik in meinen Ohren drehe, ich kam mich nicht entspannen. Mein Nachbar sieht mich schräg an, als ich wütend schnaube und mir die Haare raufe. Ich werde noch wahnsinnig in meinem Kopf.

The Distance between usWo Geschichten leben. Entdecke jetzt