❥𝐏𝐑𝐎𝐋𝐎𝐆

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Ich trat in die große Küche der Villa ein, die sich wie ein unwillkommener Palast in meinem Leben anfühlte

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Ich trat in die große Küche der Villa ein, die sich wie ein unwillkommener Palast in meinem Leben anfühlte. Das Mahl, das meine Brüder und ich täglich zu uns nahmen, war ein Symbol für die Kälte, die unser Zuhause durchzog. Der Raum, der sonst so hell und einladend wirkte, war für mich nur ein Ort der Stille und der versteckten Schreie.

Kaum hatte ich die Küche betreten, spürte ich die verachtenden Blicke meiner Brüder. ,,Schau dich mal an, du kleine Schlampe," sagte Romeo, seine Stimme wie ein schneidendes Messer in der ansonsten ruhigen Atmosphäre. ,,Was für eine Schande du bist. Denkst du, du kannst dich hier noch aufspielen? Du bist nichts als ein Nichts." Seine Worte schlugen wie Peitschenhiebe auf mich ein und ließen jede Scham und Schande, die ich bereits trug, noch schärfer und deutlicher spüren.

Meine Augen brannten vor Wut und Schmerz, aber ich wusste, dass es keinen Sinn hatte, sich zu wehren. Ich ballte die Fäuste, versuchte, die aufsteigende Wut zu bändigen, und verließ schließlich die Küche. Die Worte hallten in meinem Kopf wider, während ich aus der Villa trat, als wäre ich ein Fremder in meinem eigenen Leben.

Der Regen prasselte gegen die Windschutzscheibe meines Autos, während ich zur Boxhalle fuhr. Es war die einzige Zuflucht, die mir blieb, der einzige Ort, an dem ich meine Wut und meinen Schmerz in Schläge umsetzen konnte. Die kühle, klare Nachtluft fühlte sich wie ein Hauch von Freiheit an, wenn auch nur für einen Moment.

In der Boxhalle angekommen, schloss ich die Tür hinter mir und ging direkt in die Kabine. Die kühle, schummrige Beleuchtung und der Geruch von Leder und Schweiß waren wie eine Umarmung der Normalität, die mir half, die innere Dunkelheit zu verdrängen. Ich zog meine Handschuhe an, schlüpfte in mein Trainingsoutfit und stellte mich vor den Boxsack.

Immer, immer und immer
wieder schlug ich auf den Boxsack,
begann ich, die Schläge mit voller Kraft auszuführen. Jeder Aufprall war ein Versuch, den Schmerz aus meinem Körper zu schlagen, jede Bewegung ein Versuch, die Kontrolle über mein Leben zurückzugewinnen. Die Wucht meiner Schläge ließ mich für einen Moment alles andere vergessen, das stöhnen meines Vaters, die schneidenden Worte meiner Brüder, und den ständigen Blick meines Stalkers, den ich immer mehr spürte.

Ich wusste, dass er da war, irgendwo im Schatten der Halle, seine Augen beobachteten mich. Doch ich ließ mich nicht ablenken. Der Boxsack war meine einzige Möglichkeit, mich gegen die Welt, die mich gefangen hielt, zu behaupten. Ich schlug weiter, bis meine Arme schmerzten und die Schweißperlen an meiner Stirn zu Tropfen wurden.

Schließlich ging ich wieder in die Kabine, um mich für eine kurze Weile zurückzuziehen. Der Drang nach Erleichterung war zu stark. Ich holte die Drogen hervor, die mich für einen kurzen Moment von der Realität befreien sollten. Die Klinge schnitt durch das weiße Pulver, und ich zog tief ein. Der Rausch setzte schnell ein und hüllte mich in einen betäubenden Schleier.

Ich setzte mich auf die Bank, der Rausch wurde stärker, die Welt verschwomm vor meinen Augen. Die Realität schien sich aufzulösen, und ich fühlte, wie meine Kräfte nachließen. Ich konnte die anhaltenden Stimmen meiner Brüder hören, die durch die dünnen Wände der Kabine drangen. Die Schläge an der Tür wurden lauter, und dann hörte ich ihre Stimmen.

,,Nein, sie ist nicht tot!
Nein, nein, nein!" schrie Romeo, seine Stimme voller Panik und Angst.
,,Sie ist nicht tottt!"

Diese Worte hallten durch meinen benebelten Verstand, während die Dunkelheit mich langsam verschlang. Meine Augen wurden schwer, und bevor ich vollständig die Kontrolle verlor, war das letzte, was ich hörte, das verzweifelte Geschrei meiner Brüder, die versuchten, mich zurück ins Leben zu holen.

Endlich bin ich weg.

𝐒𝐓𝐈𝐋𝐋𝐄 𝐒𝐂𝐇𝐑𝐄𝐈𝐄 𝐃𝐄𝐑 𝐒𝐄𝐄𝐋𝐄Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt