Ich schlurfte etwas durch die Gegend. Ich entschied mich in eine Seitenstraße abzubiegen, die ich bisher nur von oben gesehen hatte. Es war eine ziemlich ruhige Straße, in der größtenteils nur Alphas leben. Oder wie auch immer die Menschen die Älteren nennen.
Nach einigen Metern machte sich ein seltsames Gefühl in mir breit, als würde mich jemand verfolgen. Aber auch nachdem ich mich mehrmals umgedreht hatte war da nix. Nicht mal ein Schatten. Keine einzige Bewegung. Nur ein Eichhörnchen, dass schnell über die Straße huschte und dann in einem Baum verschwand.
Ich entschied mich dazu, lieber zurück zu gehen. Ich hatte später im Dunkeln immer noch Zeit zum etwas durch die Gegend zu fliegen.
Wieder zu Hause angekommen bemerkte ich, dass etwas fehlte.
Mein Schlüssel war nicht in der Tasche, ich hatte ihn auf dem Schrank im Flur liegen lassen. Na toll! Das wurde ja immer besser hier.
Ich setzte mich auf die Treppe und überlegte. Ich könnte zwar durch das Badfenster fliegen, denn das war offen, aber ich hatte keine Ahnung wie ich von dort aus an den Ring kommen sollte. Ich kam jetzt also weder durch die Haustür, noch durch die Garage oder die Hintertür, denn auch die waren abgeschlossen. Vielleicht könnte ich den Ring in die Regenrinne werfen und dort abholen? Ja, das wäre bestimmt möglich. Aber es hatte die letzte Nacht nahezu durchgängig geregnet, durch das ganze Moos auf unserem Hausdach war es noch immer ganz nass. Ich würde wahrscheinlich ausrutschen und wie ein alter Kartoffelsack mit dem Gesicht voran vom Dach fallen. Diese Demütigung wollte ich mir eigentlich ersparen, aber ich wollte auch nicht draußen herum sitzen und warten, bis meine Mutter nach Hause kam.
Ich kramte kurzerhand ein zerknülltes Blatt Papier und einen fast leeren Kugelschreiber aus meiner Hosentasche, die ich in der Schule nur schnell dort rein gestopft hatte, kritzelte schnell eine kurze Nachricht für meine Mutter auf den Zettel, dass ich noch draußen war und klemmte den Zettel an die Türklinke.
Dann packte ich den Ring wieder hinter den Blumentopf und hob ab.
DU LIEST GERADE
DRACHENMÄDCHEN - Verschiedene Welten
FantasyWie sagt man so schön? Es gibt Höhen und Tiefen im Leben. Aber für Pearl war das Tief deutlich zu tief... Sie wird aus ihrer Welt verbannt und muss für eine Weile unter den Menschen leben. Halb so schlimm, aber was ist, wenn sich Gefahr anschleicht...
