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"Hallöchen, Pearl.", knurrte eine mir bekannte Stimme. "Papa?", flüsterte ich vorsichtig. "Ja, Papa. Leider.", sprach sie Stimme und ich konnte den abwertenden Gesichtsausdruck meines Vaters im Nebel erkennen. Er erklärte: "Das hier passiert nicht, Pearl. Ich bin nur hier, um dir noch ein paar Informationen vorbei zu bringen. Denn wenn du irgendwann zurückkommen willst, dann musst du dich an die Regeln halten.
Also. Eigentlich sollte der geringste Menschenkontakt schon dafür sorgen, dass du hier bleibst, aber Menschenkontakt ist in einer Welt mit diesen Wesen nunmal nicht möglich.
Die Regel ist eigentlich nur: Ab Freundschaft plus und mehr bist du für immer in die Menschenwelt verbannt. Wir können uns keine Rudelmitglieder leisten, die mit Menschen einen engen Bund schließen, ODER EINEN KRIEG AUSLÖSEN!!!"

Ich öffnete die Augen. Wie lange hatte ich geschlafen?? Eine Stunde? Zwei? Oder doch nur fünf Minuten? War das nur Einbildung? Ich hatte keine Ahnung, aber ich hatte mir alles gemerkt, was mir gesagt wurde. Ich nahm mir ein Blatt Papier und einen Stift und schrieb mir die Regeln auf. Es war ja nicht viel, aber trotzdem. Falls ich es mal vergessen sollte konnte ich immer auf den Zettel gucken.
Ich schaute auf die Uhr. 17:29 Uhr. Unten in der Küche hörte ich meine Mutter. Sie schien die Spülmaschine auszuräumen. Ich hatte zwar keine Ahnung, was eine Spülmaschine war, aber ich kannte das Wort und konnte die Geräusche zuordnen.
Ich ließ mich wieder ins Bett fallen und angelte mir die Fernbedienung für den Fernseher. Eine halbe Stunde fernsehen konnte ja nicht schaden.
Am Ende wurden dann doch drei Stunden daraus... Hoppla.
Aber dieses Fernsehen war gar nicht mal so schlecht! Es war ein schöner Zeitvertreib und es gab auch immer verschiedene Sachen zum Anschauen. Wirklich toll. Vielleicht wird dadurch der Aufenthalt auf diesem komischen Planeten etwas erträglicher.

Ich hörte, wie meine Mutter die Treppe raufkam und meine Tür öffnete. Erwartungsvoll starrte ich sie an. "Hallo. Und? Wie war die Schule?", fragte sie neugierig. "Nervig. Die meisten Leute sind komisch.", antwortete ich. Auf die Frage, ob ich schon Freunde gefunden hatte, schüttelte ich nur den Kopf. "Na schön. Dann lass ich dich mal in Ruhe.", meinte meine Mutter und verließ mein Zimmer wieder. "Kannst du noch die Tür zumachen??", rief ich ihr hinterher, aber es kam keine Antwort. Also stand ich widerwillig auf und schloss die Tür selber, bevor ich mich wieder auf das Fernsehprogramm konzentrierte.

DRACHENMÄDCHEN - Verschiedene WeltenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt