DRACHENMÄDCHEN - Verschiedene Welten

~25~

Als ich aufwachte, lag ich zwischen einigen Bäumen. In der Nähe eines winzigen Sees, in dem wohl kaum etwas leben könnte. Ich rappelte mich auf. Bei dem stechenden Schmerz zuckte ich zusammen. Das scheiß Ruder hatte mir die rechte Seite aufgeschlitzt und leicht den Flügel eingerissen. Langsam taumelte ich Richtung Wasser. Jedoch wich ich direkt zurück, als ich den Schatten im Wasser sah. Dieses Mal war er noch gigantischer, als vorhin. Er nahm den ganzen Teich ein. Es war zwar nicht der Größte, aber es war auch nicht gerade eine kleine Pfütze. Ich drehte mich um und sprang zwischen den Bäumen hervor. Ich erkannte den schmalen Feldweg, am Ende lagen ein paar Häuser. Und eins davon war meins. Ich machte einen Satz über den Weg und verschwand im Gebüsch. Von dort aus konnte ich das Auto meiner Mutter erkennen. Sie war also zu Hause. Ich schlich langsam Richtung Haustür, nutzte jeden Busch um mich mehr oder weniger gut zu verstecken.

Ich streckte eine Kralle aus und angelte nach dem Ring. Als ich von dem lilanen Nebel umhüllt wurde, begann ich mich zu entspannen und der Schmerz ließ nach.

Keine Verletzungen an meinem menschlichen Körper. So viel konnte ich feststellen. Dann klingelte ich an der Haustür. Meine Mutter öffnete die Tür fast sofort und rief: "Wo zum Teufel warst du!? Es ist fast Mitternacht!" "Sorry, war halt draußen.", antwortete ich knapp, bevor ich meine Schuhe auszog und in die Ecke warf. "Lisa, du hast morgen eine Klassenarbeit! Du hast um diese Uhrzeit nichts mehr draußen zu suchen, verstanden?", begann meine Mutter ihren Vortrag. "Jaja, ich weiß. Gehe ja jetzt pennen.", knurrte ich. Dann ging ich nach oben, machte mich bettfertig und legte mich hin.

Was war das da draußen gewesen? Mehr als einen Schatten konnte ich nicht erkennen. Aber es war definitiv größer als ich. deutlich größer. Vielleicht sogar doppelt so groß. 

Ich dachte noch eine Weile nach. Dann drehte ich mich um und versuchte zu schlafen.