Das lang ersehnte Date Teil 2

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Levi


Nachdem sie den Tag damit verbracht hatten, das faszinierende Tee-Museum zu erkunden, bei dem sie in die Welt des Tees eintauchen konnten und mehr über seine Geschichte und Zubereitung erfahren hatten, beschlossen sie, den Abend in einem eleganten Restaurant ausklingen zu lassen.

„Das Restaurant ist bekannt für seine gehobene Küche und seine gemütliche Atmosphäre – perfekt für ein romantisches Abendessen." Schmunzelte Eren, als er dem Kleinerem die Türe öffnete, damit dieser hineintreten konnte. Tat er das mit Absicht? Wieso sah dieser Kerl auch bei allem, was er tat so unverschämt gut aus? Dieses Schmunzeln würde ihn noch in seinen Träumen verfolgen.

Als sie das Restaurant betraten, wurden sie von einem freundlichen Kellner empfangen, der sie zu einem Tisch in einer ruhigen Ecke führte. Der Tisch war mit einer weißen Tischdecke, elegantem Geschirr und funkelnden Kerzen gedeckt. Das Licht im Raum war gedämpft und schuf eine intime Stimmung, während leise klassische Musik im Hintergrund spielte.

Niemals hätte er gedacht, dass ihr erstes Date so gut laufen würde. Er hatte sich schon die schlimmsten Sachen ausgemalt, vielleicht auch weil er nach Erwin einfach geschädigt war, um sich auf solche Sachen einzulassen, aber Eren schaffte es ihn vollends von sich zu überzeugen.

Nicht so wie Erwin der ihn damals zu einem Geschäftsessen mitgenommen hatte und es danach als Date abstempelte. Wie konnte er auch ernsthaft denken, dass Levi sich mit so was begnügen würde, und es dann auch noch als Date als gemeinsame Zeit zu betiteln ließ ihn damals das erste Mal toben. Es war wirklich keine Sternenstunde in ihrer Beziehung, doch da hätte ihm schon klar sein müssen, wie die Dinge mit Erwin laufen würden.

Schnell verdrängte er aber wieder jegliche Gedanken an Erwin, Eren hatte es nicht verdient, dass er an solch einem Abend seine Gedanken an diesen Bastard verschwendete. Und er selbst auch nicht. Er wollte diesen Abend genießen, da hatten diese Erinnerungen keinen Platz.

Sie setzen sich und bekamen die Speisekarten überreicht. Während sie die vielfältigen Optionen durchsahen, schlug Levi vor: "Wie wäre es, wenn wir zum Abschluss unseres Teetages ein passendes Menü wählen? Vielleicht mit ein paar asiatischen Einflüssen?"

Eren lächelt zustimmend. "Das klingt perfekt. Lass uns den Tag gebührend ausklingen lassen."
Kurz musste er überlegen ob er diesen Vorschlag wirklich in den Raum werfen sollte aber nun, wo Eren ihm gegenüber lächelte und kein Problem damit zu haben schien das sich das Tee-Thema nun auch durch den Abend zog entspannte er sich wieder.

„Es ist schön dich außerhalb deines Teeladens zu sehen. Ich habe mich auf den heutigen Tag gefreut" begann Eren lächelnd ein Gespräch. Levi sah auf und sah das ehrliche in Erens Zügen. Verdammt, so würde er sich wirklich noch Hals über Kopf in diesen Bengel verlieben .

Eine Tatsache, die ihm vielleicht mehr Angst machte als er sich eingestehen wollte. Er wollte nicht wieder so eine Beziehung wie damals mit Erwin. Schnell schüttelte er diesen Gedanken aber wieder ab, auch wenn er Eren noch nicht so gut kannte wie den blonden Hünen damals er sah das Eren nicht so war und er wünschte sich wirklich das es auch niemals zu solchen Momenten kommen würde. Noch einmal würde er es nicht ertragen so benutzt zu werden. Doch dieser Mann vor ihm, ließ ihn alle Vorsätze, die er sich jemals gemacht hatte, zweifeln und vermutlich komplett über Bord schmeißen.

„Es ist auch eine angenehme Abwechselung, zumindest hoffe ich, dass die andern beiden meinen Laden nicht zerstören, während meiner Abwesenheit" schon öfters heute waren seine Gedanken zu den beiden Frauen in seinem Laden gewandert. Ob alles gut war? Hoffentlich, sie hätten sich bestimmt gemeldet, wenn etwas wäre.

„Wie geht es dir, Eren?" fragte er ihn, nachdem sie noch kurz über den Laden gesprochen hatten. Die Frage war ihm einfach rausgerutscht. Von Zeke wusste er, dass Eren ab und an Rückfälle durchlebte. Bisher vermied er es immer Fragen über seine Zeit beim Militär zu stellen doch auch er war nur ein Mensch und eben manchmal neugierig.

Überrascht sah Eren Levi an, er glaubte auch wahr zu nehmen, dass er sich kurz verspannte, doch das verflog kurz darauf schon wieder.

„Das Zivilleben ist eine große Umstellung gewesen nach der Zeit im Militär, aber ich bin guter Dinge, dass ich diese Zeit vielleicht irgendwann mal hinter mir lassen kann" antwortete er und Levi sah deutlich den Schmerz in seinen Augen, den er versuchte zu überspielen.

„Das glaub ich dir, es muss schwer sein sich wieder in den Alltag einzufinden. Was hast du vorher beim Militär gemacht? Also wenn ich fragen darf" er wollte ihm niemals zu nahetreten, wenn er nicht antworten wollte, musste er es auch nicht tun.

„Ich war in einer Spezialeinheit. Ich war ein Infanterist, genauer gesagt ein Scharfschütze. Es war eine intensive Zeit, aber nach... nach der Verletzung musste ich aufhören. Jetzt versuche ich ein neues Kapitel zu beginnen" während Eren sprach beobachtete er den Jüngeren ganz genau. Er merkte, wann es ihm schwer fiel zu sprechen und wann es ihm wieder leichter fiel. Levi war sich sicher das mehr hinter dieser mysteriösen Verletzung lag, doch er würde nicht drängen. Auch sah er das leichte Glitzern in seinen Augen, als er von einem neuen Anfang sprach.


Nachdem sie ein wenig geredet hatten, konnten sie sich auch endlich für eine Vorspeise entscheiden. Dim Sum, kleine gedämpfte Teigtaschen, gefüllt mit Garnelen und Gemüse, serviert mit verschiedenen Dips. Als Hauptgericht wählen sie gebratenes Entenbrustfilet mit einer fruchtigen Orangensauce, dazu knuspriges Gemüse und Jasminreis. Zum Dessert gönnen sie sich Matcha-Tiramisu, eine köstliche Fusion aus japanischem und italienischem Dessert.

Während sie auf das Essen warten, bestellen sie eine Kanne hochwertigen Jasmintee, der ihnen in edlen Porzellantassen serviert wurde. Eren blickt über den Tisch hinweg zu ihm und schien zu bemerken, wie entspannt und zufrieden Levi aussah.
"Es war wirklich interessant heute im Museum," sagt Eren. "Ich wusste nicht, dass Tee so eine reiche Geschichte hat."

Levi nickt. "Ja, es war faszinierend. Und ich habe es genossen, den Tag mit dir zu verbringen." Er lächelt leicht, was bei ihm selten, aber besonders ist.

„Hat es dir auch wirklich gefallen? Ich hatte Angst, irgendwas Falsches auszusuchen für unser erstes Date" offenbarte Eren ihm seine Gedanken. Dieses Mal schmunzelte Levi etwas, ehe er antwortete: „Es war perfekt"

Die Vorspeise kam und sie genossen die perfekt zubereiteten Dim Sum, die zart und voller Geschmack waren. Das Gespräch fließt mühelos weiter, während sie über ihre liebsten Teesorten und die verschiedenen Ausstellungen im Museum sprachen.

Nicht einmal Erwin hielt es damals so lange aus mit ihm über Tee zu sprechen, er rechnete es Eren hoch an. Ob er es nur tat für ihn? Oder ob er sich wirklich für all das interessierte? Kurz überkam ihm auch ein Hauch von schlechtem Gewissen. Hatte er Eren mit seinem Tee vielleicht zu sehr überrumpelt? Auch diesen Gedanken verwarf er wieder, so wirkte Eren nicht. Er war sich sicher das sich der junge Mann nicht zu irgendwas überreden lassen würde nur um jemanden zu beeindrucken.

Als das Hauptgericht serviert wurde, sind sie beeindruckt von der Präsentation und den Düften, die ihnen entgegenströmen. Die Entenbrust ist zart und saftig, die Orangensauce verleiht dem Gericht eine angenehme Süße.
Levi hob sein Glas und sagte: "Auf einen wunderschönen Tag und auf viele weitere gemeinsame Erlebnisse." Eren hob ebenfalls sein Glas. "Auf uns," erwiderte er lächelnd.

Das Dessert ist ein wahrer Höhepunkt. Das Matcha-Tiramisu ist eine perfekte Mischung aus cremiger Mascarpone und dem erfrischenden Geschmack von grünem Tee. Sie genießen jeden Bissen und tauschen immer wieder verstohlene Blicke aus.

Nach dem Essen lehnten sie sich entspannt zurück und genossen noch ein letztes Glas Wein. Levi sah Eren in die Augen und sagte: "Das war ein wirklich schöner Abend, Eren. Ich bin froh, dass wir das zusammen gemacht haben."

Eren erwiderte das Lächeln und nahm Levis Hand über den Tisch. "Ja, es war unvergesslich. Ich hoffe, wir machen das bald wieder."

Wieder das Kribbeln, das er schon einmal bei Eren gespürt hatte, ach was dachte er da. Das Kribbeln, das er eigentlich immer in sich trug, wenn Eren in seiner Nähe war oder ihn gar berührte.


Die Nacht war klar und die Sterne funkelten am Himmel. Die Stadt war von einem sanften Lichtermeer erhellt, das die Straßen und Gebäude in ein warmes, einladendes Licht tauchte. Eren und Levi schlendern langsam die gepflasterten Gehwege entlang, die Hände noch immer verschlungen ineinander.

"Es war wirklich ein wunderschöner Tag," wiederholte Eren und blickt zu Levi, dessen Gesicht im Schein einer Laterne sanft beleuchtet wurde. "Ich habe es sehr genossen, mehr über Tee zu lernen und den Abend mit dir zu verbringen."

Er genoss es also und ließ es sich nicht nur für ihn über sich ergehen, um ihn zu beeindrucken. Auch wenn er sich zumindest ein wenig sicher war das der Jüngere vielleicht diesen Gedanken hatte.

Levi nickt und lächelt leicht. "Ja, es war interessant und entspannend. Das Museum war beeindruckend und das Abendessen einfach perfekt." Er warf einen kurzen Blick zu Eren und fügte hinzu: "Und die Gesellschaft war auch nicht schlecht."

Eren lacht leise und ihre Schultern berührten sich leicht, als sie nebeneinander hergingen. Sie ließen die Hektik der Hauptstraßen hinter sich und bogen in einen ruhigeren Teil der Stadt ab, wo die alten Bäume ihre Äste wie schützende Arme über den Gehweg ausbreiteten. Das Rascheln der Blätter im sanften Wind und das leise Plätschern eines nahegelegenen Brunnens schufen eine beruhigende Kulisse.

"Ich liebe solche ruhigen Momente," sagte Levi, während sie an einem kleinen Park vorbeikamen. "Man kann die Geräusche der Stadt vergessen und einfach die Stille genießen."

Eren nickte zustimmend. "Ja, das stimmt. Es fühlt sich an, als ob die Zeit langsamer vergeht und man jeden Augenblick intensiver wahrnehmen kann." Er blieb stehen und sah zu den Sternen hinauf. "Schau mal, wie klar der Himmel heute ist. Man kann sogar die Milchstraße sehen."

Levi hob den Blick und betrachtete die funkelnden Sterne. "Es ist wirklich schön," murmelte er, fast andächtig. Dann sah er Eren an und ihre Blicke trafen sich. Für einen Moment schien die Welt um sie herum stillzustehen. Für einen kurzen Moment sprang sein Blick auf seine Lippen, dies schien auch Eren bemerkt zu haben den dieser lächelte leicht.

Sie erreichten eine kleine Brücke, die über den Fluss führte, und blieben in der Mitte stehen, um die Aussicht zu genießen. Das Wasser spiegelte die Sterne und die Lichter der Stadt wider, was eine fast magische Atmosphäre schaffte. Eren lehnte sich gegen das Geländer und sah Levi in die Augen. „Ich bin froh, dass wir das heute gemacht haben," sagte er leise.

„Es war wirklich schön zu sehen, wie du darin aufgegangen bist" hing er noch an seine Worte und blickte dem Schwarzhaarigen für einen Moment in die Augen. Levi konnte deutlich spüren, wie seine Wangen an Röte annahmen, doch er sagte nichts. Dazu war er einfach zu überrumpelt von all dem unglaublichen Eindrücken und natürlich Eren.

Sie standen eine Weile schweigend da, genossen die Stille und die Gesellschaft des anderen. Schließlich setzten sie ihren Spaziergang fort und ließen die Brücke hinter sich. Der Weg führte sie durch einen weiteren kleinen Park, wo die Laternen ein warmes Licht auf die Wege warfen und die Blumenbeete in verschiedenen Farben leuchteten. Sie setzten sich auf eine Bank unter einem alten Eichenbaum, der schon viele solcher Nächte erlebt haben musste.

„Einfach traumhaft," bemerkte Eren, während er sich entspannt zurücklehnte. Levi setzte sich neben ihn und schaute in die Baumkronen, durch die man die Sterne blinken sah. „Ja, das ist es," sagte er leise und war sich sicher auf dem besten Weg zu sein sich in diesen Bengel zu verlieben.

Purple HeartWo Geschichten leben. Entdecke jetzt