Kapitel 3

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Noch immer lagen die Scherben und mein Blut auf dem Boden. Ich seufzte und wollte gerade die Scherben entsorgen, als mein Handy klingelte. Mein Kreislauf hat sich während des duschens verbessert, weshalb ich nun ohne Probleme laufen konnte. Als ich dann in meinem Zimmer ankam und mein Handy gefunden hatte, schaute ich auf den Display. Michael rief mich an. Was mein Fehler war, war das ich zögerte. Es hörte auf zu klingeln. Zu lange hatte ich gewartet. Sollte ich ihn zurück rufen?

Ich seufzte und wollte mein Handy zurücklegen. Doch ich bekam eine Nachricht von Michael. Er schrieb mir, ob wir uns um 21:30 Uhr treffen können, da er noch vieles erledigen müsse. Ich antwortete ihm, dass es gehen würde. Danach legte ich mein Handy weg und setzte mich auf mein Bett. Meine Arme stützte ich auf meinen Beinen ab. Ein weiteres mal seufzte ich und legte meinen Kopf in meine Hände. Wir wollten uns da treffen wo auch unser letztes Treffen war. Es war ein schöner Ort. Es gab ein Fluss der umgeben von Bäumen war. Dort war abends das einzige Licht, eine kleine Brücke die über den Fluss führte. Sie war wunderschön beleuchtet. Es wurde sofort mein Lieblingsort. Auch wenn ich dort bisher nur einmal war. Ich sollte da öfters hingehen. Nun stand ich auf und begab mich ins Bad. Dort sammelte ich die Scherben vom Spiegel auf und schmiss sie anschließend weg. Dann nahm ich ein nassen Lappen und wischte damit über das bereits trockene Blut.

Den Lappen warf ich in eine Ecke und ging aus dem Bad. Es war bereits 12:50 Uhr. Was soll ich denn jetzt machen? Mein Treffen ist doch erst in mehreren Stunden. Ich seufzte nachdenklich während ich langsam in die Küche schlich. Es war gerade einer dieser Momente, wo ich leichten Hunger verspürte. Deswegen nahm ich mir ein Stück Brot, beschmierte sie mit ein wenig Butter und legte eine Scheibe Käse drauf. Dazu nahm ich ein Glas, gefüllt mit stillem Wasser. Ich biss ab und kaute eine längere Zeit auf das Brot rum. Dann schluckte ich es runter. Zwischendurch immer mal wieder ein Schluck Wasser. Das wiederholte ich ein paar mal. Nachdem ich das leere Glas weg stellte, ging ich zum Fenster. Ohne erkennbare Gefühle, starrte ich nach Draußen. Die dunklen Wolken ließen die gesamte Umgebung kalt wirken. Kein einziges Geräusch hörte ich, bis es anfing zu regnen. Dieses Unwetter wurde immer stärker und die Regentropfen prallten auf die Glasscheibe. Nach und nach beobachtete ich die Regentropfen, wie sie nach unten liefen. Gefühlte Stunden stand ich einfach nur da. Ich dachte an nichts. Der Regen wurde schwächer und die Wolken wurden allmählich heller. Nach weiteren Minuten des nichts tun, hörte es komplett auf zu regnen. Die Wolken waren fast verschwunden. Die Sonne rückte hinter einer Wolke hervor. Sie strahlte und ließ sofort die Welt freundlicher Wirken.

Alles wurde von der Sonne erwärmt. Alles was nass war wurde getrocknet, außer meine Tränen. Natürlich weinte ich wieder leise vor mich hin, so wie sonst auch immer. Die Tränen liefen an meinen Wangen runter und sammelten sich unten am Kinn. Nach und nach fielen sie zu Boden. Es waren kalte Tränen die eine Salzspur hinterließen. Kann ich mich nicht mal zusammen reißen? Ich schluchzte ein paar mal während ich die Tränen weg wischte und über meine Augen rieb. Dadurch wurden sie rot und brannten. Ich hoffe einfach, dass die Zeit schnell vergeht und ich zu Michael kann. Ich vermisse ihn irgendwie. Ein Vibrieren in meiner Hosentasche, verdrängte die Gedanken an Michael. Es war mein Handy. Ich hatte eine Nachricht bekommen. Ein kleines Lächeln schlich sich auf meine Lippen. Die Nachricht kam von Michael. Er meinte, dass sich seine Termine verschoben hatten und somit den restlichen Tag zeit hat. Er möchte sich jetzt mit mir treffen und den ganzen Tag mit mir verbringen.

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