Kapitel 12

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Ich schaute ihn eine lange Zeit an und tat sonst nichts anderes. Ich hoffte lediglich darauf, dass er jeden Moment aufwachte. Ich konnte nicht beschreiben was ich fühlte. Meine Gedanken waren vollkommen durcheinander und mein Herz schlug immer schneller, wenn ich wieder dieses Bild vor meinen Augen hatte. Dieser Moment, als ich ihn dort liegen sah. 

"Wach doch bitte jetzt auf", flüsterte ich vor mich hin. Ich seufzte und streckte mich einmal. Erst jetzt bemerkte ich, wie unbequem es auf diesen Stuhl ist. Einerseits würde ich gerne nach Hause gehen, mich umziehen, vielleicht auch noch mal kurz schlafen, doch andererseits, wollte ich Michael keine einzige Sekunde alleine lassen.

Ich überlegte hin und her und beschloss dann, nach Hause zu gehen. Ungern, doch wenn Michael wach wäre, dann würde er mir sicherlich sagen, dass ich nach Hause gehen, mich frisch machen, etwas essen und schlafen sollte. Und wenn er das sagen würde, dann könnte ich es nicht verneinen. 

Ich blieb noch kurz sitzen, bevor ich mir selber einen Ruck gab und aufstand. "Ich bin nicht lange weg. Wenn du aufwachst, dann bin ich wieder bei dir." Ich stellte den Stuhl zurück zu seiner Anfangsposition, nahm mir meine Jacke und ging aus dem Zimmer. Es war wie immer der typische Krankenhausgeruch. Um so besser war die kühle Luft draußen. Wenn ich zu Hause bin, dann werde ich mich nur schnell umziehen und dann wieder zurück gehen. Mir war nicht ganz wohl dabei, ihn dort alleine zurück zu lassen. Ohne wirklich weiter nachzudenken, kam ich an der Stelle an, an dem ich Michael gefunden hatte. Mein Körper spannte sich an und meine Atmung wurde ungleichmäßiger. Ich kniff meine Augen zusammen und ging schnell daran vorbei. Nun dauerte es auch nicht mehr lange, bis ich zu Hause war und meine Wohnung betrat. Bevor ich etwas anderes machte, ließ ich mich auf das Sofa fallen. Ein weiteres mal seufzte ich. Ich hatte mich nach hinten gelehnt und schloss meine Augen. Doch sobald ich das tat, war wieder dieses Bild vor meinen Augen. Ich konnte nicht anders und erinnerte mich genau daran zurück. Als dann jedoch die erste Träne über meine Wange lief, stand ich wieder auf und begab mich ins Badezimmer. Den zerbrochenen Spiegel blendete ich vollkommen aus.

Als das kalte Wasser über meinen Körper lief, bekam ich eine Gänsehaut, doch es tat gut. Es dauerte nicht allzu lange und ich war fertig angezogen in meinem Schlafzimmer. Es war um die 16 Uhr. Ich wollte eigentlich schon wieder zurück ins Krankenhaus, stattdessen setzte ich mich auf mein Bett. Nur kurz danach, legte ich mich richtig hin. Ungewollt, schlief ich ein und träumte ein weiters mal. Doch es war nicht wie der letzte Traum..


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Sorry, für dieses kurze Kapitel. Ich wollte mich bedanken, für über 6K Views und die ganzen lieben Kommentare. Freut mich immer sehr sie zu lesen. :)

Ich hoffe, dass ich demnächst mehr schreibe. 




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