Kapitel 5

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Seine Hände auf meinem Rücken die langsam auf und ab fuhren, taten unglaublich gut. Ewig hätte ich in dieser Umarmung verweilen können. Warum die schönsten Momente im Leben nur so kurz sein mussten, blieb mir ein Rätsel. Gerade als er sich aus der Umarmung lösen wollte, verstärkte ich sie und zog ihn noch mehr zu mir. Ich wollte nicht das er meine Träne sah, die gerade ihren Weg nach unten suchte. Bloß nicht schluchzen. "Was ist denn los mit dir?" Meine Augen weiteten sich. "Nichts" log ich. Erst jetzt merkte ich, wie ich mich in seinen Hoodie krallte. Blitzartig ließ ich locker. Seine Hand wanderte zu meiner Brust und schob mich sanft nach hinten. Noch löste ich mich nicht von ihm. Doch er konnte in mein Gesicht blicken. "Du weinst ja" "N-Nein. D-Das kommt vom Wind." Ein weiteres mal log ich ihn an.
Misstrauisch schaute er mich an. "Ich weiß das du lügst." In seinen Augen lag Trauer und Enttäuschung. Sie glänzten leicht. "D-Das ist eine lange Geschichte" ich senkte meinen Blick zu Boden. Sanft lächelte er. "Ich hab Zeit" "Sie ist uninteressant" entgegnete ich. "Schau mich an" Eine weitere Träne rollte über meine Wange was mich dazu brachte den Kopf zu schütteln. Er seufzte und zog mich wieder in eine feste Umarmung. "Nichts von dir ist uninteressant" flüsterte er leise in mein Ohr. Meine Gänsehaut verstärkte sich. Durch die Kälte hatte ich schon vorher Gänsehaut bekommen. "Willst du wirklich alles hören?" "Natürlich. Lass uns auf die Bank setzen." Er löste sich von mir und zog mich sanft am Handgelenk hinter ihn her. Bei einer kleinen abgelegenen Bank blieb er stehen. Ich hinter ihm. "Also?" Er setzte sich hin. "Ich ähm" Ich setzte mich neben ihn. "Du weißt schon, dass du mir es nicht sagen musst?" Besorgnis lag in seiner Stimme. "Vielleicht tut es ja gut darüber zu sprechen " antwortete ich mit zittriger Stimme. War ich mir sicher? Wollte ich wirklich darüber sprechen? Dann auch noch mit meinem einzigen Freund. Wenn er mich ebenfalls verlässt, dann hab ich niemanden mehr. Wirklich niemanden. Ich kann es ihm nicht sagen. Zumindest jetzt noch nicht.

Inzwischen lag seine Hand auf meine und wärmte sie. Ohne, dass ich es realisiert hatte. "Es ist nicht schlimm. Du musst es nicht. Sag es mir wenn du möchtest." Dankend blickte ich ihn an. "Du weißt gar nicht wie froh ich bin dich zu haben." Zwanghaft versuchte ich zu lächeln.

You are my only rescue [ZomGer]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt