Kapitel 6

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Es kam mir alles vor wie ein Traum. Seine komplette Anwesenheit war wie ein Traum für mich. Zu schön um wahr zu sein. Doch auch schöne Sachen gehen mal vorbei. Und so kam es, dass sein Handy klingelte. Er nahm sein Handy aus seiner Hosentasche und schaute kurz drauf. Sein Blick wurde leicht genervt. Kurz darauf steckte er es wieder in seine Tasche. "Wer ist denn das?", fragte ich nun. "Nur ein Kumpel.", entgegnete er mir. "Und...warum gehst du nicht ran?" "Weil ich momentan genervt von ihm bin. Und außerdem will ich den Tag mit dir verbringen." "Oh..okay." Ich wollte nicht fragen warum er genervt von ihm ist, also beließ ich es dabei. Ich war ja glücklich darüber. Nach kurzer Zeit in dem wir nichts sagten, wurde die Stille ein weiteres mal unterbrochen. Schon wieder klingelte sein Handy. Ruckartig stand Michael auf, zog sein Handy hervor und ging ran. Er entfernte sich immer weiter, bis ich ihn bald nicht mehr hörte. Natürlich wusste ich, dass es seine private Sache ist, aber warum darf ich es nicht hören? Ich wollte zwar nicht neugierig sein, aber es interessierte mich dennoch.

Ich konnte nichts anderes machen als zu warten. Also lehnte ich mich auf der Bank zurück und schloss für einen kurzen Moment meine Augen. Nach kurzer Zeit hörte ich Schritte und ein leichtes schnauben. Meine Augen öffneten sich automatisch und ich blickte zu Michael der inzwischen neben mir saß. "Ist alles gut bei dir?" Dumme Frage. "Jaja. Alles gut." Natürlich war es gelogen. "Ich sehe, dass es dir nicht gut geht. Willst du darüber reden?" Er schaute mich nur an. Ich merkte wie er nachdachte. "Ich sage es nachdem du mir von deinen Problemen erzählst." Ich blickte auf meine Hände die auf meinen Beinen lagen. Dann schloss ich meine Augen und atmete einmal tief durch. "Also gut. Ich erzähle und du hörst einfach nur zu, ok?" Er nickte. 

"Ich weiß nicht warum es so ist. Es ist einfach angefangen. Ich mag mich nicht...mehr. Ich mache kaum noch etwas. Bin so gut wie nie draußen. Nur noch in meinem Zimmer." Ich schluckte kurz. Wartete, bis er es bis jetzt verstanden hat. "Du bist mein einziger Freund. Der Einzige mit dem ich rede. Der Einzige, mit dem ich sozialen Kontakt habe. Ich weiß nicht wie das gekommen ist. Ich verspüre keinen Hunger mehr. Ich esse nicht, trinke kaum." Meine Hände fingen an zu zittern. "Ich ziehe mich vollkommen zurück. Verstecke mich in meiner dunklen Fantasiewelt. In der Welt, in der alles gut zu sein scheint." In meinem Kopf war alles durcheinander. Versuchte mich selber zu beruhigen und wartete auf eine Reaktion von Michael. Doch er sagte nichts, stand nur auf.

You are my only rescue [ZomGer]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt