»Kapitel VI || Vom Blute des Niemand«

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Kᴀᴘɪᴛᴇʟ VI || Vᴏᴍ Bʟᴜᴛᴇ ᴅᴇs Nɪᴇᴍᴀɴᴅ
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»Mᴀɴᴄʜᴍᴀʟ ʙʀᴀᴜᴄʜᴛ ᴍᴀɴ ɢᴀʀ ᴋᴇɪɴᴇ Wᴏʀᴛᴇ, ᴜᴍ sɪᴄʜ ᴢᴜ ᴠᴇʀsᴛᴇʜᴇɴ. Mᴀɴ ʙʀᴀᴜᴄʜᴛ ɴᴜʀ ᴇɪɴᴇ sᴛɪʟʟᴇ Sᴘʀᴀᴄʜᴇ, ᴅɪᴇ ʙᴇɪᴅᴇ sᴘʀᴇᴄʜᴇɴ.«

Lummenpfote,
Schülerin des GletscherClans,
19 Worte über
die Sprache des Schweigens.

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Stimmen

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Stimmen. Hohe Stimmen, leise Stimmen. Stimmen, die so anders klangen als die ihrer Familie. Als von Akara und Kalir und ihren Geschwistern. Um sie herum war es leer und kalt, nicht wie in der Höhle, in der sich die Welpen zusammengekuschelt hatten. Nur unter ihr befand sich etwas Weiches - das Fell mehrerer Lemminge, wie Akara sie ihren Welpen gebracht hatte, als diese noch ganz klein gewesen waren.

Was war passiert? Sie erinnerte sich an die Zähne ihrer Mutter, an gleißendes Licht, an eisige Kälte. An einen anderen Welpen, mit dünnem braunem Fell und Angst im Blick. An ihre eigenen Schreie, die immer leiser wurden.
Sie blinzelte, öffnete langsam die Augen und kaltes, grellblaues Licht flutete in ihr Sichtfeld. Die hohen Stimmen wurden lauter und sie verstand kein Wort davon.

Jetzt erkannte sie mehrere Silhouetten, die sich dunkel vor dem grellen Licht abzeichneten wie düstere Schatten vor einem Nachthimmel. Hohe, piepsige Stimmen dröhnten geradezu in ihren Ohren. Sie wollte zurück. Zurück in die Höhle mit Akara und den anderen aus dem Wurf. Zurück in diese Wärme, in die Dunkelheit, in die Sicherheit.

Nun schien die ganze Welt nur noch aus Angst zu bestehen. Aus Angst und Kälte und diesem unerträglich grellen Licht, diesen hohen Stimmen, die fremdartige Worte fiepsten. Aus den düsteren Silhouetten und einem scharfen, würzigen Duft, der in der Luft lag.

Allmählich klärte sich ihr trübes Blickfeld und die verschwommenen Silhouetten nahmen Gestalt an. Kleiner als Akara und erst recht kleiner als Kalir. Kaum größer als ihre Geschwister. Angst flutete durch jede Faser ihres Körpers und sie versuchte, aufzuspringen und einfach wegzulaufen - doch kaum, dass sie sich auf ihre müden, dünnen Beine gehievt hatte, drehte sich wieder alles vor ihren Augen und die Lichter und Schatten verschwammen.

Sie ließ sich wieder fallen, schloss für einen Moment die Augen und hätte am liebsten gewinselt, nach ihren Eltern gerufen. Eine der Silhouetten wurde größer, schien näher zu kommen und blieb direkt vor den Lemmingfellen stehen.

Wieder schoss ihr die Panik durch die Glieder, sie zog die Lefzen zurück, entblößte die Zähne und stieß ein tiefes Knurren aus. Ein Knurren, wie es Akara von sich gegeben hatte, als ein Tier mit rotem Fell vor der Höhle herumgeschlichen war.
Jetzt erkannte sie mehr Einzelheiten an dem Tier, das vor ihr stand. Es hatte keinerlei Ähnlichkeit mit ihren Eltern oder Geschwistern, das Fell war blassbraun und dunkle, seltsam gerade Muster zogen sich darüber.

Warrior Cats || Sturm der ZeitenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt