Numero Uno

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Hallo. Mein Name ist Patrick aber alle nenn' mich Pat, und das? Das hier ist mein Schreibtisch, der größte Schreibtisch in der Geschichte Amerika's. Ich bin die Numero Uno von Nord bis Süd Amerika und keiner kann mir das Wasser reichen. Wie ich hier gelandet bin? Na gut. Ich erzähl's euch. Aber nur einmal, also spitzt die Ohren und hört genau zu. Vor 10 Jahren...

Ich lebte in einer kleinen Stadt irgendwo in der Nähe von Mississippi, die Stadt war so klein die hatte nichtmal nen' Namen verdammt. Ich war gerade 17 geworden, als mein Dad mir mein erstes Bier in die Hand drückte und sagte "Auf dich mein Junge, auf dich und dein Stipendium." Einige Stunden später war er tot. Es traf mich wie ein Blitz. Mein Vater war alles für mich. Mein Vater ist alles für mich. Deswegen trage ich ihn auch mit Stolz auf meiner Haut. Die Ärzte meinten es sei ein Herzstillstand gewesen doch ich konnte das nicht glauben. Mein Vater war ein Profisportler, kerngesund, klar er Trank hier und da mal ein Bierchen aber nur an bestimmten Anlässen. Tage vor seinem Tot war er noch beim Arzt da war alles in Ordnung. Mir kam es so vor, dass er ermordet wurde. Zu 100%. Die Polizei glaubte mir nicht, war klar. Wer glaubt schon einem Waisen? Und ohne meinen Vater ist auch das Stipendium für das am besten College in Mississippi geplatzt. Warum auch immer. Ich war nun ein Waise. Mir kam das alles etwas Spanisch vor. Meine Familiengeschichte meine ich. Meine Mutter starb als ich fünf war an einem "Herzstillstand" , komischerweise gab es Zeugen die behaupten Sie hätte aus einer Tasse auf der Arbeit getrunken und sei darauf Kollabiert. Als ich 14 war, ist mein älterer Bruder Cedric gestorben. Dreimal dürft ihr raten was die Gerichtsmedizin als Todesursache festgestellt hat. Richtig, Herzstillstand. Nun, an meinem 17ten starb mein Vater und wieder einmal behauptet die Gerichtsmedizin es sei ein Herzstillstand gewesen. Das kann doch kein Zufall sein.

Selbst die, die nicht an Verschwörungstheorien glaubten, schenkten mir glauben. Mir blieb zu der Zeit nichts anderes übrig als zu Gott zu beten und auf ein Zeichen zu warten. Wenige Tage später erhielt ich dieses Zeichen. Welches ich damals noch btw als Segen empfunden habe, ich suchte mir gerade einen Schlafplatz in irgendeiner Gasse, als dort ein Junge in meinem Alter auftauchte und mir seine Hilfe anbot. Einfach so. Meine Blicke galten dem Himmel. Meine Gebete wurden erhört dachte ich. Dieser Junge stellte sich mir als Cameron vor, ob das sein richtiger Name war weiß ich bis heute nicht, ein kleiner Ganove aus Mississippi. Polizeibekannt. Cameron klaute immer mal wieder Fahrräder und vertickte die auf der Strada. Außerdem fühlte er sich wie Pablo Escobar weil er geringe Mengen Koks vertickte.

Das war nun die Kurzfassung bis zu dem Punkt wo meine eigentliche Reise beginnt, ab jetzt hört ihr erstmal nichts mehr von meinem Zukunfts Ich.

Cameron bringt mich zu seinem Haus in dem er lebt. Er nennt es "Trap House" und darin leben mehrere Leute bzw. chillen dort. Das sind Junkies sagt er, aber auch seine besten Kunden, also auch sowas wie seine Freunde. Im Erdgeschoss rauchen, ziehen und spritzen sich die Junkies ihre Drogen und im Obergeschoss lebt Cameron wie ein König. Er bezeichnet sich selbst als Pablo Escobar aus Mississippi, dabei macht er nur paar Hundert Dollar die Woche. Geld ist Geld sagt er. Stimmt, wenn man bedenkt das ich nichts habe und Obdachlos bin.

"Also was ist deine Geschichte Patrick?", fragte Cam und saß sich auf einen Chefsessel am Schreibtisch.
"Mein Vater ist gestorben und seitdem leb ich auf der Straße." , antwortete ich ihm und stellte mich ihm gegenüber. Er überlegte kurz und sagte, "Scheiße Man. Mein Beileid Bro. Mutter?"
"Tot.", antwortete ich ihm und schaute in die Leere. "Scheiße Mann. Mein Beileid. Weißt du, ich glaub ich nenn dich ab heute nur noch Pat.", sagte Cam und versuchte leicht vom Thema abzulenken.
"Wie du meinst. Ist Cameron dein richtiger Name oder nur ein Pseudo?", fragte ich ihn kritisch weil ich dachte Dealer würden nie ihre echten Namen nehmen. "Bro. Ich würde auch gern Pablo Escobar heißen aber meine Eltern entschieden sich für Cameron aber du kannst mich Cam nenn." "Ok. Cam, was ist deine Geschichte?", fragte ich ihn und saß mich vor ihn auf einen halbwegs Kaputten Stuhl. "Ich hab keine Geschichte. Das sind Facts Bro. Mein Dad kenn ich nicht, ist wahrscheinlich Milch holen gegangen und meine Mom ist mit ihrem neuen nach Las Vegas abgehauen vor ungefähr 10 Jahren. Seitdem leb ich alleine und verdien' mir mein Cash auf der Street. That's Ghetto Bro. That's life.", antwortete mir Cam auf meine Frage und sprach so, als wenn ihn das alles nicht wirklich interessieren würde. "Klingt nicht nach einem Leben. Klingt eher nach einem Alptraum.", sagte ich und versuchte alles zu verstehen was er sagte.
"Bro nicht jeder hat nen Dad der Profi Baseballer war und aus guten Elternhaus stammt."

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