Kapitel 10

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Marcus

Ich bekam keine Luft mehr und verkrampfte mich augenblicklich. Mein ganzer Körper kribbelte und ich ballte die Hände zu Fäusten, um meine aufsteigende Wut im Zaum zu halten. Ich musste mich zusammenreißen, obwohl ich kurz davor war, der Frau vor mir direkt ins Gesicht zu schlagen. Das war doch nicht ihr Ernst! Ich komme mir vor wie im falschen Film. Sandra lächelt mich an und lehnt sich an die gegenüberliegende Wand.
„Ich sehe dir an, dass du damit nicht gerechnet hast", sagt sie und kichert leise. Ich versuche, keine Miene zu verziehen, um keine Regung zu zeigen und ihr keine Genugtuung zu geben. Da ich mich nicht in der Lage fühle, ihr zu antworten, ohne mich im Ton zu vergreifen, schaue ich sie nur an. Und sie hätte es wirklich verdient, dass ich ihr die Meinung sage. Aber ich durfte ihr keine Angriffsfläche bieten.
„Hat es dir die Sprache verschlagen?", provozierte sie mich. Nach einem tiefen Atemzug verzog ich den Mund zu einem leichten Lächeln, schaute ihr direkt in die Augen und bereitete gleichzeitig im Geiste eine Antwort vor.
„Was willst du?", fragte ich sie ohne Umschweife.
Sie lachte, trat von der Wand zurück und setzte sich mir schwungvoll gegenüber an den Tisch. Sie beugte sich vor, so dass ihr tiefes Dekolleté mich förmlich anschrie, es anzuschauen. Wenn ich es nicht besser wusste, wollte sie genau das. Doch ich versuchte, meinen Blick fest auf ihre Augen zu richten, auch wenn es mir schwer fiel, dieser Verräterin noch einen Blick zu schenken.
„Ich will das, was jeder auf dieser verkorksten Welt will: mächtig sein und möglichst auch noch Spaß haben", sagte sie lachend. Dann griff sie plötzlich mit einer Hand nach meinem Arm und grub ihre Fingernägel in meine Haut. Obwohl ich überrascht war, rührte ich mich nicht von der Stelle und starrte sie weiter an.
„Und du wirst mir dabei helfen!" Sie strich mit dem Finger über meinen Arm. Die Berührung ekelte mich an. Im nächsten Moment packte ich ihren Arm und zog sie mit einem Ruck an mich heran, sodass sie förmlich nach vorne über den Tisch flog. Ihr Kopf war nun direkt vor mir und ich spürte ihre Wärme auf meiner Haut.
„Fick dich", raunte ich ihr ins Ohr und verdrehte ihr die Hand.
Sie zappelte und wand sich unter meinem Griff, bis plötzlich die Tür aufging und der hagere Mann in Uniform hereinstürmte.
„Lass los!", forderte er mich auf und richtete eine Waffe auf mich. Ich ließ Sandra los und bekam kurz darauf einen heftigen Schlag ins Gesicht. Sandra hatte mich geohrfeigt und richtete ihre Kleider. Sie ging um den Tisch herum, zog ein Messer und hielt es mir an die Kehle.
„Du verdammter...", schrie sie zähneknirschend.
„Töte mich und beweise einmal in deinem Leben, dass du Mut hast", forderte ich sie auf. Ihre Hand zitterte und ich spürte, wie sie den Druck auf das Messer an meinem Hals verstärkte. Sie war wütend, das sah ich in ihren Augen, aber ich wusste, dass sie nicht die Kraft hatte, mich zu töten. Sie war schwach, schon immer gewesen, und sie wusste es, aber sie wollte es nicht zeigen.
Mit der anderen Hand strich sie mit dem Finger über meine Narbe, die sich direkt unter meinem rechten Auge befand. Dann legte sie ihre Hand an meine Wange und ich konnte mir ein leises Knurren nicht verkneifen. Dann lächelte sie und im nächsten Moment saß sie auf meinem Schoß. Ich war überrascht und lehnte mich sofort mit dem Oberkörper zurück, soweit es der Stuhl zuließ. Doch Sandra hielt mich zurück, indem sie ihre Hand in meinen Nacken legte und mich zu sich zog. Sie drückte ihre Lippen auf meine. Ich erstarrte und spürte, wie sie ihre kalten Lippen fest auf meinen Mund drückte. Sofort versuchte ich, sie von mir wegzuschieben, doch ich spürte, wie sich das Messer an meiner Kehle in mein Fleisch bohrte. Sandra intensivierte den Kuss, seufzte und forderte mit ihrer Zunge Einlass in meinen Mund. Das Messer an meiner Kehle erregte mich und ich verfluchte meinen Körper dafür, dass er auf diese Brutalität reagierte. Ich stand auf dominante Frauen, die mich hart ran nahmen und auch in dieser Situation schien mein Schwanz Gefallen an dieser verdammten Situation zu finden. Sandra schien das zu spüren, denn ihr Mund verzog sich zu einem Lächeln und sie bewegte ihr Becken so, dass es sich an meinem Schwanz rieb. So sehr ich diese Frau für das hasste, was sie getan hatte, beschloss ich im nächsten Moment, mich auf dieses Spiel einzulassen, um mich vielleicht in eine bessere Position zu bringen. Ich öffnete meinen Mund für sie und erwiderte den Kuss. Unsere Zungen spielten miteinander und ich küsste sie leidenschaftlich. Sandra stöhnte auf und rieb sich noch mehr an mir. Mein Schwanz reagierte und zuckte in meiner Hose.
„Sandra", hörte ich plötzlich eine Stimme aus dem Flur. Sie löste sich kurz von mir und schrie: „Nicht jetzt". Dann küsste sie mich wieder, nahm das Messer von meinem Hals und zog mich noch fester an sich. Ich küsste sie intensiver und legte meine Hände um ihre Taille. Sie rieb ihre Mitte an meinem Schwanz und bewegte sich hin und her.
„Sandra, es ist wichtig", hörte ich wieder. Plötzlich löste sich Sandra von mir, sah mir in die Augen und sagte: „Ich bin noch nicht fertig mit dir!" Dann kletterte sie von meinem Schoß und ging zur Tür.
„Bring ihn zurück", sagte sie zu dem bewaffneten Mann. Dann war sie verschwunden und ich wischte mir mit dem Handrücken über den Mund.

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