11.Kapitel:

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Plötzlich spürte ich, wie Milo seine Hände an meine Wangen legte und mit seinen Daumen über meine Wangen strich. „Bitte weine nicht, Mi Amore.“ Erst in diesem Moment wurde mir klar, dass ich angefangen hatte zu weinen. Ein Schluchzen entwich meinen Lippen und quasi sofort zog Milo mich zu sich und legte seine Arme beschützerisch um mich. Er drückte mich an seine Brust und küsste mich auf den Scheitel. Meine Hände klammerten sich an den Stoff seiner Anzugjacke und mein Weinen und Schluchzen wurde stärker. All die Zeit über hatte ich soviel in mir eingeschlossen und meine Emotionen unterdrückt, da meine Eltern sich niemals für mich und meine Emotionen interessiert hatten. Sie hatte mir meine Emotionen nicht einmal zugestanden gar denn überhaupt erlaubt. Aber bei Milo war alles anders... bei ihm konnte ich meinen Emotionen freien Lauf lassen, ohne das er mich dafür verurteilte. Es dauerte einige Zeit, bis ich mich wieder beruhigt hatte. Milo hielt mich die gesamte Zeit über fest, küsste mich immer mal wieder auf den Scheitel oder die Stirn und redete beruhigend auf mich ein. Nachdem ich mich beruhigt hatte, sah ich zu Milo auf. Seine Hände umfassten meine Oberarme, während meine Hände in meinem Schoß ruhten und ich ihn für einen Moment schweigend ansah. „Danke...“ Meine Stimme glich nur einem Flüstern. „Bedanke dich nicht, Mi Amore. Ich...“ Milo stoppte und atmete tief durch. „Milo... bist du...“, ich zögerte kurz, bevor ich weitersprach. „...wütend?“ Milo sah mich an. „Ja, ich bin wütend. Wütend auf deine Eltern, dass sie es gewagt haben dich so zu behandeln und wütend auf mich, dass ich dich erst jetzt zu mir geholt habe.“ Sein Griff um meine Oberarme wurde fester. „Keine Sorge, Irene, dir wird nie wieder irgendjemand etwas tun. Ich lasse es nicht zu, dass irgendjemand noch einmal einen Finger an dich legt...“ Ich lächelte und auch wenn dieses Lächeln traurig aussah, so war es echt. Diese ganze Situation war so... abnormal. Milo hatte mich entführen lassen, war jedoch die gesamte Zeit über gut zu mir gewesen. Mittlerweile waren wir jedoch zusammen und heute morgen hatten wir sogar miteinander geschlafen. Und jetzt diese gesamte Situation mit dem Gespräch über mein bisheriges Leben. Ich sah erneut zu Milo auf, welcher ebenso in Gedanken zu sein schien, wie ich es gewesen war. Milo lockerte seinen Griff um meine Oberarme, während er mich ansah. „Irene...“, seine Stimme war nur ein Flüstern, als er meine Arme ganz los ließ und dafür mein Gesicht mit seinen Händen umschloss. Ich sah Milo schweigend an, während ich seine Gesichtszüge musterte. Er sah auf den ersten Blick recht neutral aus, aber wenn man genauer hinsah, erkannte man, wie wütend er war. Nicht auf mich, sondern auf meine Eltern, wie er es bereits gesagt hatte. Plötzlich ließ er mich los und stand ruckartig auf. Er ging zur Fensterfront und starrte hinaus. Ich zögerte, doch dann folgte ich ihm. Mein Blick glitt nach draußen und ich entdeckte erneut die Bäume, welche unruhig im Wind wehten. Es sah aus, als wäre der Wind stärker geworden... „Milo...“, ich sprach ihn vorsichtig an und legte meine Hand auf seinen Oberarm. Er war furchtbar angespannt und ich konnte seine Muskeln spüren, welche sich unter meiner Berührung nur noch mehr anspannten. Es verstrichen ein paar Momente, ehe Milo mich ansah. „Verzeih mir...“, fing er an zu sprechen. „Normalerweise lasse ich mich nicht so schnell aus der Fassung bringen... niemals habe ich mich zuvor so aus der Fassung bringen lassen.“ Ich horchte auf und sah Milo verständnislos an. „Das nennst du 'aus der Fassung bringen lassen'?“ Milo lächelte mich leicht an und auch seine Stimme wurde wieder deutlich sanfter: „Mi Amore, so wie du mich jetzt siehst, hat mich kaum einer jemals zuvor gesehen. Ich zeige normalerweise keine Gefühle, wie Wut, Angst oder gar Liebe. Du bist die einzige, welche mich jemals so gesehen hat und welche mich jemals so sehen wird.“ Meine Hand lässt seinen Oberarm los, wobei Milo meine Hand abfängt und sie gegen seine Brust drückt, sodass ich seinen Herzschlag spüren kann. Sein Herzschlag war etwas unruhig, was mich dazu brachte zu ihm aufzusehen. „Ich verspreche dir, dass niemals wieder jemand dir etwas antun wird. Ich werde dich beschützen, immerhin gehörst du mir und niemand verletzt was mir gehört.“ Er drückt meine Hand stärker gegen seine Brust, während meine Wangen sich leicht rot verfärben. Milo lässt meine Hand nicht los, während er einen Schritt auf mich zumacht und nun dicht vor mir steht. Er beugt sich zu meinem Ohr und wispert: „Du gehörst mir, Irene.“ Ein Schauer überkommt mich und ich nicke leicht, während mir die Worte fehlen. Milo sieht mich an und ohne lange zu zögern drücke ich meine Lippen auf seine. Er grinst leicht in den Kuss hinein, während er seinen freien Arm um meine Hüfte schlingt und mich zu sich zieht. Gleichzeitig vertieft er den Kuss und drückt mich noch stärker an sich. Als wir uns voneinander lösen, lösen wir nur unsere Lippen aus Luftmangel voneinander, bleiben ansonsten jedoch gleich dicht beieinander stehen. Nach wenigen Momenten beugt Milo sich wider zu mir und fängt an meinen Hals zärtlich zu küssen. Eine Gänsehaut überkommt mich und ich seufze leicht, während ich meine Augen schließe. Milo lässt währenddessen meine Hand los, und während sein einer Arm um meine Hüfte geschlungen bleibt, legt er seine nun freie Hand an meinen Hinterkopf. Er legt meinen Kopf leicht schief und küsst meine Halsbeuge zärtlich. Er raunt mir ins Ohr: „Deine Haut ist so weich und empfindlich, Mi Amore. Ich liebe es...“ Direkt danach beißt er mir in den Hals. Ich kann ein leichtes Aufstöhnen nicht unterdrücken und sofort grinst Milo leicht in meine Halsbeuge. „So empfindlich...“ Raunt er erneut und küsst meinen Hals dann wieder liebevoll. Er löst sich von meinen Hals und sieht mich nun wieder direkt an, um mir dann wieder einen richtigen Kuss zu geben, wobei er mich noch dichter an sich zieht. Ich zucke erschrocken zusammen, als plötzlich ein Handy klingelt. Der Kuss wird dadurch unterbrochen und Milo stöhnt genervt auf. Er greift in seine Hosentasche und zieht sein Handy raus. „Wer wagt es...“ Milo unterbricht sich selber, als er den Namen auf dem Display ließt. Ich kann den Namen nicht lesen, da Milo das Handy so hält, sodass ich nicht darauf sehen kann. Es macht mich gleichermaßen nervös wie neugierig, als Milo mich wieder ansieht. „Mi Amore, bitte verzeih mir, aber du musst mein Büro verlassen.“ In meinem Kopf bilden sich tausende Fragen und ich will fragen, warum ich gehen soll, jedoch entscheide ich mich dagegen und nicke nur stumm. Wir lösen uns voneinander und während ich noch immer das Klingeln des Handys höre, verschwinde ich aus dem Büro. Ich höre nur noch wie Milo ran geht, als die Tür hinter mir ins Schloss fällt und ich wieder im Flur stehe... umgeben von völliger Stille.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Sep 13 ⏰

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Mi Amore (Deranged Detectiv FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt