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GRAZIELLA

„Zyran!"

erschrocken verlässt sein Name meinen Mund. Ich habe mit allem gerechnet, aber nicht mit ihm. Hoffentlich unbemerkt beäuge ich seine Arme, in der Hoffnung eine leuchtende Armbinde erkennen zu können.

Doch zu meinem Leidwesen, trägt er keine, was bedeutet ich bin noch zu weit weg von Livias Haus und immer noch irgendwo mitten im Wald. Niemand, bis auf Zyran, der mich zurück bringen kann.

„Was...was machst du hier?" frage ich etwas unbeholfen und mache noch einen Schritt von ihm zurück, damit ich ihn besser anschauen kann.

Es ist Ewigkeiten her, als ich ihn das letzte mal gesehen habe. Zwei Jahre um genau zu sein. Seine Haare sind kürzer als damals und auch an Muskeln hat er zugenommen. Wow, friert er nicht im dem dünnen Pulli den er trägt?

Erst dann fällt mir auf das er seine Jacke im den Händen hält und Anstalt mach sie mir um die Schultern zu hängen. Verwirrt schaue ich ihn an. Bis es mir einleuchtet, ich zittere am gesamten Körper. Meine Socken sind durchnässt und der Schnee hat sich in meine Schuhe geschlichen. Ausserdem trage ich immer noch nur das Kleid mit Strumpfhose und mein Mantel wärmt auch nicht wirklich.

Und da das Wolfwurz meinen Wolf weiterhin leicht unterdrückt, könnte man denken ich sei ein normaler Mensch. Zumindest verhalte ich mich momentan wie einer, da mein Körper sich nicht von alleine erhitzt.

Vorteile eines Wolfes der nicht unter dem Einfluss von Wolfswurz steht.

„Du bist ziemlich weit von den anderen entfernt. Was machst du hier draußen?" reißt mich Zyran aus meinen Gedanken. Ich schlucke schwer. Seine Stimme ist tiefer als vor zwei Jahren. Angenehm tief.

„Uhm...Ich hab mich verlaufen. Aber bitte sag es nicht meinen Brüdern, sie werden mich nie wieder in den Wald lassen." Bitte ich ihn und schaue flehend zu ihm auf.

Amüsiert ziehen sich seine Mundwinkel hinauf und er legt die Jacke um meine Schultern. Sofort fühle ich mich wärmer. Unbemerkt kuschle ich mich näher in die Jacke hinein.

„Du hast also immer noch einen schlechten Orientierungssinn?" fragt er mich und unterdrückt ein Lachen. Strafend schaue ich ihn mit zusammengezogenen Augenbrauen an.

Er ist der einzige der weiß das ich mich gerne mal im Wald verlaufe. Ich habe es ihm anvertraut, als wir kleiner gewesen sind. Ich habe schon immer das Gefühl gehabt ihm vertrauen zu können. Und nie hat er es jemanden gesagt. Dafür bin ich ihm sehr dankbar.

„Jaha" gebe ich genervt von mir, kann aber kein grinsen unterdrücken. „Dann kannst du ja froh sein, dass ich dir gefolgt bin." mit großen Augen schaue ich ihn an.

„Du bist mir gefolgt! Wieso?"

„Ich hatte es im Gefühl das du dich verläufst, ángel. Oder hast du schon vergessen, wer dich früher immer aus dem Wald geholt hat, wenn du mal wieder verloren gegangen bist?"

Ich schubse ihn leicht zur Seite und antworte nicht. Mit erröteten Wangen setzte ich mich in Bewegung, auch wenn ich keinen Plan habe wohin ich überhaupt gehe.

„Zum Haus deiner Freundin geht es in die andere Richtung." erklingt seine amüsierte Stimme hinter mir. Böse schaue ich ihn an und gehe in die andere Richtung. Stapfe mit verschränkten Armen an ihm vorbei.

„Kleiner sturrer Zwerg" Ich glaube ich verhört zu haben. „Was hast du gesagt?" frage ich ihn und drehe meinen Kopf zu ihm. Erschrocken stelle ich fest, das er zu mir aufgeholt hat und nun neben mir läuft.

„Ich habe gar nichts gesagt." tut er auf unschuldig.

„Und ob du etwas gesagt hast. Ich weiß es. Ich habe es nur nicht verstanden."

Second MateWo Geschichten leben. Entdecke jetzt