Oh, ich hatte heute wahrlich keine gute Laune. Bevor ich herkommen konnte, hatte ich noch einen Termin mit dem Scheidungsanwalt und meiner Frau, Aylin Gelbero. Meine baldige Ex-Frau und der Grund für meine Laune. Wir waren ganze fünf Jahre verheiratet, bis ich entschied, die Scheidung einzureichen.
Und obwohl sie an allem schuld war, versuchte sie allen Ernstes, mich fertigzumachen. Mich! Zum Glück hatte ich meine meiste Wut schon in meinem Büro rausgelassen. Ein Tisch, ein Kleiderständer und ein Flachbildschirm mussten darunter leiden, ebenso wie einige Deko-Sachen, die herumflogen. Aber wäre ich mit dieser Wut hierhergekommen und hätte dann diese Frau getroffen...
Egal.
Ich atmete tief ein und hatte Paul einkaufen geschickt, während ich die Heizung des alten Hauses meiner Großmutter aufdrehte und Miss Dickson ihr Zimmer zeigte. Nun stand ich in der Küche und wartete auf meinen Assistenten / Fahrer. Er kannte mich seit drei Jahren, also wusste er, was er zu kaufen hatte. Auf mein Handy schauend, während ich mit meinen immer noch feuchten Sachen an der Holzküchentheke lehnte, las ich ein paar Artikel. Selbstverständlich zerrissen sich die Medien das Maul über meine Scheidung.
›der heißeste und erfolgreichste Mann ist wieder zurück auf dem Markt.‹
›fast Junggeselle, Elias Gelbero ist wieder zu haben.‹
Ich verdrehte die Augen bei diesen Titeln, die die Medien aktuell beherrschten. Ich hatte nach diesem Betrug wirklich kein Interesse an Frauen. Zum Zeitvertreib und um meine Bedürfnisse zu befriedigen, ja, für alles andere, nein.
Ich hatte Aylin auf eine gewisse Weise geliebt. Zumindest glaubte ich das. Doch als ich von ihrem Betrug erfuhr... Es war, als würde man mir sagen, fremde Menschen seien wegen einer Schießerei ums Leben gekommen. Ich fühlte rein gar nichts. Sie war ab diesem Moment für mich gestorben. Davor hatte sie zumindest einen Platz in meinem Leben gehabt, wenn auch erzwungen durch unsere Familien. Ich sah von dem Handy auf, als Miss Dickson die Marmortreppe herunterkam, die ich erst letztes Jahr für meine Großmutter erneuern ließ. Ich musterte sie. Zumindest war ihr Gesicht nicht mehr so verschmiert von ihrem Make-up. Ihre hellbraunen Haare waren noch etwas feucht, und ihre dunkelbraunen Augen sahen sich fasziniert um. Sie besaß eine schlanke Figur und die üblichen weiblichen Rundungen. Ich schätzte sie auf 1,60 m Größe, und ich musste zugeben, für eine Historikerin war sie wirklich hübsch.
»Gefällt Ihnen Ihr Zimmer? Oder hätten Sie gerne ein anderes?«
Bis über beide Ohren grinsend lief sie in die Küche. »Es ist perfekt! Es ... Moment, ist das eine Kücheneinrichtung aus der Barockzeit des 17. Jahrhunderts?!«, quietschte sie aufgeregt und lief darauf zu. Ihre Hand glitt ehrfürchtig über das Holz. Ihr Blick wanderte weiter. »Und das«, setzte sie atemlos an, »die passenden Schränke? Sogar der Ofen stammt noch aus dem 17. Jahrhundert!«
Ich hob eine Braue und beobachtete sie. »Sie scheinen durch und durch eine Historikerin zu sein«, stellte ich fest, weil ich keine Ahnung hatte, aus welcher Zeit die Küche stammte. Am liebsten hätte ich das gesamte Haus abgerissen und etwas Neues bauen lassen, um es dann zu vermieten. Ich war eben durch und durch ein Geschäftsmann. Aber Großmutter sagte mir stets, dass dieses Haus wertvoll für sie war, also wollte ich mal nicht so sein.
Miss Dickson sah mich kurz an, bevor sie weiter Schränke und Möbelstücke begutachtete. »Ist das nicht der Grund, warum Sie mich eingestellt haben, Mr. Gelbero?«
»Es gibt einen Unterschied zwischen Menschen, die ihren Job machen, und Menschen, die ihren Job lieben, und Sie« — ich nickte auf die kleine, 1,60 m große Frau — »scheinen Letzteres zu sein. Erklärt wohl die gute Bewertung.«
Sie wandte sich mir zu, öffnete den Mund, schloss ihn dann aber wieder. Sie räusperte sich. »Darf ich fragen, warum Sie mit Koffern angereist sind?«
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The Old Mansion {OC x OC }
RomanceLiebe Menschen, was soll ich sagen? KeaseKuchen_MiiNaa und ich sind unaufhaltsam. Eine Geschichte nach der anderen. Eine Idee nach der anderen und es hört einfach nicht auf ❤️🔥 Diesmal ist alles ein bisschen anders. Klar, wir haben wieder alles in...