The Old Mansion {OC x OC }

9 Celest

Zwei Wochen und nur vier Zimmer später lief ich bei bedecktem Himmel durch den Garten.

»Okay, und wie heiß ist heiß?« Judi klang so aufgeregt, dass ich fast schmunzeln musste. »Keine Ahnung. Die Art von heiß, wenn deine Mutter dir sagt, du sollst nicht in fremde Autos einsteigen, er dich aber auffordert, durch die Scheibe ins Auto zu springen?«

»War das eine Frage? Hey, du blöder Arsch! Wo hast du denn deinen Führerschein gemacht?!« Ein lautes Hupen ertönte und ich nahm den Hörer vom Ohr.

»Mann, Judi«, schimpfte ich, aber sie fragte schon: »Was hält Phil davon?«

»Dass mein Chef heiß ist?«

»Offensichtlich so heiß, dass man sich an ihm verbrennen kann. Komm schon, sag mir den Namen, ich google ihn.«

»Peter Pan und natürlich habe ich meinem Verlobten nicht erzählt, wie heiß er ist.« Und dir auch nicht, was vor einiger Zeit in der Bibliothek passiert ist. Oder dass ich seitdem ständig von ihm fantasiere. Wie gut sich seine Finger angefühlt haben und wie DRINGEND ich ihn küssen, spüren und verschlingen wollte.

Scheiße, C, du hast echt Probleme.

»Also, du und dein Traummann, alles klar?«

Nachdem ich ihm wieder in den Arsch gekrochen war, ja. Wir waren cool. Aber ich hatte ein so schlechtes Gewissen wegen der Sache in der Bibliothek, dass ich Phil sofort angerufen hatte, um mich für etwas zu entschuldigen, das nicht meine Schuld war. Er war sogar sofort rangegangen und wir hatten geredet und uns gegenseitig erklärt, soweit das mit Phil möglich war.

»Natürlich«, sagte ich etwas enttäuscht zu Judi und pflückte eine Butterblume. »Wir verschieben einfach die Japanreise. Sein Auftritt hat Vorrang und ich weiß nicht, ob ich überhaupt fertig werde. Das Haus ist so voll mit Schätzen, ich weiß gar nicht, wie ich das alles katalogisieren soll. Wirklich, es ist ... wunderschön.«

Judi hupte wieder und lachte. »Du und deine alten Sachen.«

Ich grinste und roch an der Blume. »Hey, ich verdiene meinen Lebensunterhalt mit dem, was ich liebe.«

»Meinst du, der Hottie lässt mich dich mal besuchen? Ich meine, er kann dich doch nicht monatelang einsperren, oder? Muss ich mir Sorgen machen, dass du eine Gefangene bist?«, fragte sie gespielt schockiert und ich lachte. »Okay, wenn er dich gegen deinen Willen einsperrt oder die Kacke am Dampfen ist, sag: Fischkadaver.«

»Du bist so blöd.« Als es in der Leitung knackte, runzelte ich die Stirn. »Wo willst du denn hin?«

»Au... Phi... Morg... Süß...« Es tutete und ich seufzte, während ich Phil schnell schrieb, dass ich ihn liebte und vermisste. Ohne Antwort, aber gelesen, steckte ich das Smartphone weg und machte mich auf den Rückweg. Ich steckte mir die Butterblume hinters Ohr und machte mich daran, ein gelbes Thai-Curry zu kochen. Ich schaute in den brodelnden Topf und sog den intensiven Geruch in meine Lungen. »Oh ja. Genau das brauche ich jetzt.

Kaum hatte ich sein teures Auto gehört, kam Elias zur Tür herein. Wieder in einen Anzug gekleidet, der aus einem hellblauen Hemd und einer dunklen Hose bestand, kam er viel zu lässig und sexy herein. Eine Hand in der Hose, das Sakko wie immer in der anderen.

»Hey«, begrüßte er mich monoton und ging dann die Treppe hoch in mein Zimmer.

Okay, der Herr war nicht gut gelaunt. Was ... okay war. Schließlich hatten wir in den zwei Wochen kaum oder gar nicht miteinander geredet. Aber verdammt, Elias sah einfach zum Anbeißen aus. Immer wieder. Dieser Businesslook entwickelte sich langsam zu Schwäche Nummer 5. Und wenn er seine blöden Ärmel hochgekrempelt hatte, so wie jetzt ...