Aslan

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Die Erinnerungen an dich, Naia, sind wie der Wind, der über die Felder von Narnia zieht – unbeständig, aber stets gegenwärtig

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Die Erinnerungen an dich, Naia, sind wie der Wind, der über die Felder von Narnia zieht – unbeständig, aber stets gegenwärtig. Als ich in diese Welt kam, bevor die Kälte der Hexe Einzug hielt, warst du an meiner Seite, eine stolze, starke Pantherin, deren weißes Fell im Sonnenlicht leuchtete. Deine Augen funkelten wie zwei helle Sterne, und dein Schnurren war Musik für meine Ohren. Wir haben so viele Tage zusammen verbracht, schweigend, doch ein Band lag zwischen uns, unausgesprochen, aber unzerbrechlich. Ich hatte immer das Gefühl, dass du es auch fühltest, dass es mehr war als Freundschaft.

Dann kam die Hexe.

Sie brachte den endlosen Winter und mit ihm eine Dunkelheit, die sich über Narnia legte, tiefer als die Schneedecke. Du hast nie gezögert, Naia, dich ihr entgegenzustellen. Du hast die Bewohner von Narnia verteidigt, den Schwachen geholfen, mit einem Mut, der so wild und rein war wie du selbst. Ich sah dir dabei zu, wie du gegen sie kämpftest, und mein Herz zog sich zusammen vor Sorge, denn ich wusste, was auf uns zukam.

Und dann, eines Tages, warst du fort. Erfroren in Eis, dein stolzer Körper in dem Palast der Hexe, als ewiges Denkmal ihres Sieges. Mein Herz war schwer, als ich davon erfuhr. Ein Schmerz, den ich nie zuvor gekannt hatte, erfüllte mich. Ich wusste, dass ich dich nicht retten konnte – noch nicht. Die Prophezeiung musste sich erst erfüllen. Doch ich schwor mir, dass ich dich zurückholen würde, Reader. Eines Tages.

Die Jahre vergingen, und das Eis legte sich wie ein Schleier über mein Herz. Doch ich wartete, und schließlich war der Tag gekommen. Die Prophezeiung erfüllte sich, die Kinder kamen, und der Kampf gegen Jadis, die Weiße Hexe, begann.

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Der Klang des Kampfes verstummte allmählich, als ich den letzten Schlag gegen Jadis, die Weiße Hexe, geführt hatte. Ihre Armee war geschlagen, und Narnia begann zu erwachen. Das Eis, das so lange die Lande bedeckt hatte, schmolz, als die Prophezeiung in Erfüllung ging und die Kinder ihren Platz als Könige und Königinnen einnahmen. Die Bewohner Narnias jubelten, die Vögel sangen, die Bäume wogten sanft im Wind, und das Licht der Sonne brach durch die Wolken.

Doch in mir herrschte keine Freude, nur eine einzige, brennende Sehnsucht. Der Moment, in dem die Hexe fiel, markierte für viele den Beginn der Freiheit, doch für mich bedeutete er nur eins: den Weg zu dir. Naia. Die einzige, die in meinem Herzen war, seit dem Tag, an dem wir uns das erste Mal begegnet waren. Dein Name war wie ein ständiges Flüstern in meinem Geist, und der Gedanke an dich ließ meine Tatzen schneller über den gefrorenen Boden eilen. Ich konnte nicht länger warten, nicht länger stillstehen. Jede Sekunde, die ich nicht bei dir war, schmerzte, und ich konnte mich der Freude um mich herum nicht anschließen, solange du nicht an meiner Seite warst.

Der Palast der Hexe lag am Ende meines Weges, ein kaltes und unheimliches Monument ihrer Herrschaft. Ich erinnerte mich an den letzten Blick, den ich auf ihn geworfen hatte, bevor ich gegen sie in den Kampf gezogen war. Damals, als ich dich das letzte Mal gesehen hatte, warst du bereits fort. Eingefroren in ewiges Eis, zu einem leblosen Standbild erstarrt. Die Erinnerung an diesen Anblick hatte mich durch den ganzen Krieg verfolgt, und nun, da die Schlacht vorbei war, war es Zeit, mein Versprechen einzulösen.

Oneshots (Alles  mögliche) IIWo Geschichten leben. Entdecke jetzt