Dieser Oneshot ist nur für Blake_Crawley.
Der Oneshot fällt aus der Reihe meiner geschriebenen Fanfiktions.
Ich möchte das, wenn ihr es lest, niemand angegriffen wird. Solche Leute will ich nicht unter meinen Lesern haben.
Und ja ich weiß was ich schreibe und das es in der Welt des Glaubens nicht toleriert wird, da ich selbst russisch orthodox aufgewachsen und getauft bin.Emma saß auf der harten Holzbank der Kirche und starrte auf den Altar. Es war der dritte Sonntag in Folge, dass sie zum Gottesdienst gekommen war. Früher hätte sie das nie für möglich gehalten. Kirche war für sie immer eine Pflicht gewesen, etwas, das sie als Kind über sich ergehen lassen musste, wenn ihre Eltern sie sonntags mitnahmen. Aber jetzt war etwas anders. Sie wusste, warum sie hier war - und es war nicht der Glaube, der sie antrieb. Es war der Pastor.
Pastor Benedikt, wie er offiziell genannt wurde, hatte etwas an sich, das Emma nicht erklären konnte. Zuerst war es nur eine beiläufige Beobachtung gewesen. Seine Art zu sprechen, ruhig und doch kraftvoll, hatte sie beim ersten Mal kaum bemerkt. Aber als sie ihm wieder begegnete, fiel ihr auf, dass er jedes Mal, wenn er predigte, etwas in ihr auslöste. Da war etwas an seinen blauen Augen, das sie nicht losließ. Sie fühlte sich von ihm angezogen, wie von einem Magneten, und je mehr sie versuchte, es zu ignorieren, desto stärker wurde das Gefühl.
"Das ist doch verrückt", dachte Emma oft, während sie in seinem Blick versank. „Er ist ein Pastor. Er ist... älter. Und was soll er schon von mir denken?" Sie konnte sich selbst nicht glauben. Wieso fühlte sie sich zu ihm hingezogen? Es war doch nicht normal, sich in einen Pastor zu verlieben, oder? Jedes Mal, wenn sie darüber nachdachte, schämte sie sich. Es fühlte sich verboten an, falsch, aber gleichzeitig konnte sie diese Gefühle nicht abschütteln.
In den Wochen nach ihrem ersten bewussten Aufeinandertreffen wurde alles nur noch verwirrender. Emma war 19, jung, und doch fühlte sie sich so reif in seinen Gegenwart. Als sie das erste Mal bemerkte, wie sein Blick länger auf ihr ruhte als auf den anderen Gemeindemitgliedern, dachte sie, es sei Einbildung. Doch nach jedem Gottesdienst schien es mehr zu werden. Da war dieser Moment, wenn er ihre Hand schüttelte - er hielt sie immer etwas länger fest, sein Blick blieb etwas länger bei ihr hängen. Anfangs redete sie sich ein, dass sie es sich nur einbildete, aber mit jeder Woche wuchs das Gefühl, dass er sie genauso bemerkte, wie sie ihn.
"Was mache ich hier?", fragte sie sich oft, wenn sie auf die Kirche zuging. "Was, wenn er das merkt? Was, wenn die anderen es merken?" Sie hatte Angst, dass ihre Gefühle offensichtlich waren, dass jemand sie durchschauen könnte. Was würden ihre Eltern sagen, wenn sie wüssten, dass sie sich nicht aus religiösen Gründen so oft in der Kirche aufhielt, sondern weil sie heimlich in den Pastor verliebt war?
Eines Abends, als Emma allein in ihrem Zimmer saß, ließen sie diese Gedanken nicht los. Sie starrte an die Decke, während ihre Gedanken wie ein Wirbelsturm durch ihren Kopf jagten. Sie hatte niemandem von ihrer Schwärmerei erzählt. Wie hätte sie auch? Ihre Freunde hätten sie für verrückt erklärt. "In einen Pastor verliebt? Emma, das ist doch nicht dein Ernst!" Sie hätte sich die Reaktionen schon vorstellen können. Und ihre Eltern? Nein, das wäre undenkbar. Sie würden denken, sie hätte den Verstand verloren.
Mit jeder Begegnung mit Pastor Benedikt wurde die Unsicherheit größer. War es nur sie, die etwas spürte? Oder gab es da wirklich eine unsichtbare Verbindung zwischen ihnen? Manchmal, während er predigte, schien er direkt zu ihr zu sprechen. Seine Worte trafen sie tief im Herzen, als wären sie nur für sie bestimmt. Sie hasste sich dafür, dass sie diese Gedanken hatte, aber sie konnte es nicht ändern. Es war, als ob sie in einen Strudel aus Gefühlen gezogen wurde, aus dem sie nicht mehr herauskam.
Dann kam der Moment, der alles noch komplizierter machte. Es war nach einem besonders bewegenden Gottesdienst. Emma war, wie immer, eine der Letzten, die die Kirche verließ. Als sie sich zum Gehen wandte, spürte sie plötzlich eine Hand auf ihrer Schulter. Sie drehte sich um und sah direkt in die strahlend blauen Augen des Pastors. Sein Blick war sanft, aber tief - fast so, als könnte er ihre Gedanken lesen.
„Emma", sagte er leise, „es freut mich, dass du in den letzten Wochen so regelmäßig hier warst. Ich habe das bemerkt. Ist alles in Ordnung mit dir?"
Sein Lächeln war warm, doch in Emma tobte ein Sturm. Ihre Gedanken rasten. Was meinte er damit? Hatte er bemerkt, dass sie nur wegen ihm hier war? Sie schluckte schwer und zwang sich zu einem Lächeln. „Ja, alles in Ordnung", antwortete sie schnell. Doch ihre Stimme zitterte leicht.
Er ließ ihre Hand los, aber der Moment schien in der Luft zu hängen. Emma spürte, wie ihr Herz raste. Als er sich schließlich von ihr abwandte, fühlte sie, wie eine unsichtbare Kluft zwischen ihnen aufgerissen wurde. Alles, was sie tun wollte, war ihm hinterherzulaufen und ihm zu sagen, wie sie sich wirklich fühlte. Aber wie sollte sie das jemals aussprechen?
In den folgenden Tagen dachte sie immer wieder an diesen Moment zurück. Jede einzelne Sekunde schien sich in ihr Gedächtnis gebrannt zu haben. Sein Blick, seine Hand auf ihrer Schulter, seine Worte. Sie wusste, dass sie diese Begegnung nicht mehr vergessen würde.
Doch mit der Zeit wuchs auch die Angst in ihr. Was, wenn er wirklich gemerkt hatte, dass sie Gefühle für ihn hatte? Würde er sie zur Rede stellen? Würde er ihr sagen, dass das falsch war, dass es keine Hoffnung für sie gab? Emma konnte sich nicht vorstellen, wie sie mit einer solchen Zurückweisung umgehen würde. Sie war keine naive Teenagerin mehr, aber dieses Gefühl, das sie für ihn hegte, war stärker als alles, was sie jemals zuvor erlebt hatte.
"Was, wenn er mich genauso sieht?", fragte sie sich in schwachen Momenten. "Was, wenn es mehr als nur Höflichkeit ist, wenn er meine Hand länger hält?" Aber genauso schnell kamen die Zweifel. "Nein, das ist unmöglich. Er ist ein Mann Gottes. Er hat andere Verpflichtungen." Diese Gedanken quälten sie Tag und Nacht.
Dann, eines Abends, während sie in ihrem Zimmer saß und durch ihr Handy scrollte, vibrierte es plötzlich in ihrer Hand. Eine Nachricht von einer unbekannten Nummer erschien auf dem Bildschirm:
„Emma, können wir reden? Ich glaube, wir müssen über etwas sprechen."
Ihr Herz setzte einen Schlag aus. Sie starrte auf die Worte, als ob sie jeden Moment verschwinden könnten. Es war der Pastor. Ihr erster Instinkt war, die Nachricht zu ignorieren, sie zu löschen und zu vergessen, dass sie je existiert hatte. Aber das konnte sie nicht. Irgendetwas in ihr zwang sie, die Nachricht noch einmal zu lesen. Was meinte er mit "etwas besprechen"? Hatte er ihre Gefühle bemerkt? Oder war es etwas ganz anderes?
Ihre Hände zitterten, als sie versuchte, eine Antwort zu tippen. Sie konnte nicht klar denken, ihre Gedanken überschlugen sich. "Sollte ich überhaupt antworten?", fragte sie sich. "Was, wenn ich alles falsch interpretiert habe?"
Doch bevor sie eine Entscheidung treffen konnte, vibrierte ihr Handy erneut. Eine zweite Nachricht erschien:
„Bitte, es ist wichtig."
Emma fühlte, wie ihr Herz raste. Sie wusste, dass dieser Moment alles verändern könnte. Egal, wie sie antwortete, nichts würde mehr so sein wie vorher. Und obwohl sie Angst hatte, wusste sie, dass sie nicht weglaufen konnte. Sie musste der Wahrheit ins Auge sehen - egal, wie schmerzhaft sie sein würde.
Mit zitternden Fingern tippte sie eine kurze Antwort:
„Okay. Wann und wo?"
Ihr Daumen schwebte über dem Senden-Knopf, während ihr Herz vor Aufregung und Angst raste. Was, wenn er das gleiche fühlte? Oder, was noch schlimmer war, was, wenn er sie zurechtweisen wollte, weil sie etwas so Ungehöriges empfand?
Sie schloss die Augen, atmete tief durch und drückte auf „Senden".
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Oneshots (Alles mögliche) II
Short StoryMein zweites Buch von der Reihe. Freue mich schon auf eure Wünsche und Ideen. Ich bitte euch eure Wünsche mir im ersten Kapitel mitzuteilen, damit ich einen Überblick habe und niemanden vergesse.