•Kapitel 8 || Tante Selin•

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~Montag 07:45 Uhr~

„Anne?", tat Can sein Handy an sein Ohr. „Haben vergessen dir Bescheid zu geben. Aber sind grade bei einem Kollegen", erklärte er es ihr.

„Ela, Anne will mit dir reden", gab er mir sein Handy, dass ich dann an mein Ohr tat. „Kızım, was ist mit der Arbeit von deiner Schwester und dir?", fragte sie mich direkt. „Wr haben uns Krankgemeldet", antwortete ich.

Sie atmete leicht genervt aus und sprach dann weiter. „Na gut, kommt aber bald nach Hause!", legte sie schließlich auf. „Wir sollen gleich los", gab ich meinem Bruder wieder dass Handy.

„Dann lass jetzt schon gehen", stand er von der Couch auf.

Wir standen dann auch auf und gingen zum Flur. „Lasst mal die Tage mit den anderen treffen", sagte Shabab. „Ja lass machen. Aber nicht mit den beiden", zeigte mein Bruder auf Leyla und mich.

„Ocha Brudaa", lachte Biggie. „Warum sollten die nicht mit kommen?", fragte Biggie meinen Bruder, immer noch lachend. „Die sind zu anstrengend", antwortete er ihm, woraufhin ich ihm auf seine Brust schlug. „Wir sind vor dir", sagte ich genervt.

„Ist mir doch scheiß egal", zog er seinen Schuh an. „Shabab, Berdo, danke dass wir hier sein durften", sagte ich, bevor ich die Tür auf machte. „Immer wieder gern. War richtig lachkick grade", sagte Berdo lächelnd.

Nachdem die Jungs mit einander einschlugen, gingen wir zum Fahrstuhl und fuhren runter. „Can bruder, lass die beiden doch nächstes mal mitkommen. War doch voll Lachkick", versuchte Biggie ihn zu überreden. „Egal Biggie. Sind ja zu anstrengend", machte ich die Tür vom Auto auf und setzte mich rein.

Danach kamen die anderen drei rein und wir fuhren los. 2 Minuten später, bin ich mit meinem Kopf angelehnt am Fenster, eingeschlafen.

;

Mittlerweile ist es schon fast 9 Uhr und wir sind zu Hause angekommen. „Denkt ihr Anne ist noch zu Hause?", fragte uns unsere kleine Schwester. „KOMMT INS WOHNZIMMER", hörte man die Stimme von unserer Mutter.

Wir zogen also schnell unsere Schuhe aus und gingen ins Wohnzimmer. „OMG TEYZE", schrie ich, als ich unsere Tante auf der Couch sitzen sah.

Ich rannte auf sie zu und umarmte sie fest, da wir uns lange nicht mehr gesehen haben. „Ich habe euch so vermisst", gab sie jedem von uns ein Kuss auf die Wange. „Wir dich erst", setzte sich Can auf die Couch.

„Aber wie ihr nichts sagt. Besonders du nicht Anne", setzte sich Leyla neben unsere Tante. „Sollte eine Überraschung sein Kinder", sagte unsere Mutter. „Die auch geklappt hat", pustete ich den Rauch von meiner Zigarette raus und ging auf den Balkon zu.

Dort setzte ich mich auf einen der Stühle und nahm mein Handy raus. Nachdem ich es aufsperrte, ging ich auf Fotos. Als ich in der App drinnen war, sah ich dass Album wo meine Favoriten war und ging rein, was ich jetzt aber komplett bereue. Es waren fast nur alle Bilder mit Mustafa und mir drinnen.

Mit Tränen in den Augen verließ ich die App und ging auf Insta. „Ela, warum rauchst du draußen?", hörte ich die Stimme meiner Tante. „Mag es nicht so drinnen zu Rauchen und du magst denn Geruch nicht so sehr", drehte ich mein Kopf zu ihr.

Sie kam mir mit einem Fragwürdigem Blick näher und nahm mein Gesicht in ihre Hand. „Warum weinst du?", fragte sie mich besorgt. „Weinen? Ich hab nur gegähnt", lachte ich verzweifelt.

Sie ließ mein Gesicht los, setzte sich neben mich und nahm meine Hand ihre ihre Hände. „Canim, bitte rede mit mir. Du kannst nicht immer alles in dich rein fressen", drückte sie meine Hand fest.

Ich bekam noch mehr Tränen in denn Augen und spürte die erste schon runter laufen. „Komm her", sie nahm mich fest in den Arm.

Meine Zigarette legte ich in den Aschenbecher und tat meine Hände dann um sie. „Shh", streichelte sie mir über den Rücken.

„Teyze, Ela, wo..", hörte ich die Stimme von Can, der aber von meiner Tante unterbrochen wurde. „Şimdi değil", sagte sie ihm.

Dann hörte ich nur noch die Balkontür zu gehen. „Ela, rede jetzt mit mir", löste sie sich wieder von mir.

Ich wischte mir meine Tränen weg und begann dann zu erzählen. „Wir waren ja heute bei dem Icon Studio und Leyla und ich sind zu in m guten Freund von ihr gegangen. Dann sind halt noch paar andere Künstler gekommen und wir haben uns so unterhalten, bis ich eine Nachricht von einem unbekanntem Mädchen bekam", ich stoppte kur, damit ich Luft nehmen kann. „Ich bin also auf den Chat gegangen und habe ein Foto mit einer Nachricht darunter gesehen. Als ich dann auf das Foto gegangen bin, hab ich..ich hab Mustafa mit einem Mädchen nackt im Bett liegen sehen", erzählte ich ihr alles.

Meine Tante weitete ihre Augen und nahm mich wieder fest in den Arm. „Shh Canim, bitte wein nicht, nicht wegen ihm. Er wird bald bemerken was für eine tolle, sympathische, nette und besonders schöne Frau er verloren hat für eine Nacht mit einer Nutte", streichelte sie mir über den Rücken.

„Ich weiß wie sehr du ihn geliebt hast und wie lange ihr euch kennt, aber du musst ihn vergessen. So hart es auch klingt. Eines Tages wirst du dich fragen, warum du so einen Schmutz geliebt hast, ich sag es dir", versuchte sie mich zu beruhigen.

Ich löste mich von der Umarmung. „Ich dachte er wäre mein Nasip und wir würden alles miteinander erleben und für immer zusammen sein", meine Stimme zittrig. „Canim, er war aber nicht dein Nasip. Liebe ist schmerzhaft, vor allem wenn man eine Person so lange kennt, sie geliebt hat und alles für sie gemacht hat. Aber eines Tages wirst du deinen Nasip kennenlernen, oder vielleicht hast du es schon, nur du weißt es nicht", wischte sie mir dir Tränen weg.

„Am besten du beruhigst dich jetzt und gehst schlafen. Wenn du später dann aufstehst, löschen wir jedes einzelne Foto gemeinsam, was du mit diesem Hurensohn auf deinem Handy hast, tmm?", lächelte sie mich an. „Tmm", lachte ich leicht.

Die Zigarette drückte ich im Aschenbecher aus und wir gingen wieder in die Wohnung. „Kızım, was ist los? Warum hast du geweint?", kam meine Mutter auf uns zu. „Ich erzähle er dir später Anne", sagte ich. „Tmm, geh dann jetzt schlafen", sie nahm mich in den Arm und gab mir ein Kuss auf die Wange.

„Und ihr beide geht am besten auch schlafen", zeigte sie auf meine Geschwister.

Die standen dann von der Couch auf und wir gingen in unsere Zimmer. „Ela", hörte ich die Stimme meines Bruders hinter mir. „Ja?", ich drehte mich um.

Er sagte nix, sondern nahm mich einfach nur fest in den Arm. „Du kannst immer mit mir reden ya? Egal worüber", gab er mir ein Kuss auf mein Kopf. „Danke Abi, aber hab jetzt keine Kraft mehr. Erzähle es euch später", löste ich mich wieder von ihm.

Er nickte nur kurz und ging dann in sein Zimmer, was ich ihm gleich tat. Nachdem ich mich abgeschminkt und umgezogen hab, legte ich mich ins Bett und machte meine Augen zu.

Paar Sekunden später, schlief ich ein.

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