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Fast drei Wochen waren vergangen

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Fast drei Wochen waren vergangen.
Der Name Lexas war mittlerweile selbst dem allerletzten Bewohner Chicagos ein Begriff. Nicht zuletzt wegen der durchgängigen Berichterstattung der Candor-Journalisten, die zeitweise kein anderes Thema mehr kannten.

Dass sie seit der Hinrichtung Aidens eine völlig andere Stellung innerhalb der Fraktion genoss, war Lexa schon am nächsten Tag sofort bewusst geworden.
Vorbei die Zeit der Gerüchte und des Tuschelns hinter vorgehaltenen Händen.
Ein Blick von ihr genügte, um für Ruhe zu sorgen und nicht weiter behelligt zu werden.
Doch auch ihre Freunde benahmen sich ihr gegenüber anders. Insbesondere Tina verhielt sich plötzlich so zurückhaltend, fast schon abweisend.
Vermutlich lag es daran, dass auch sie jetzt für Eric arbeitete und sich deswegen lieber etwas zurücknahm. Schließlich wusste Lexa ja, wie abgrundtief die Brünette den blonden Anführer verabscheute.

Heute Abend allerdings, würde sie ihre Freundin darauf ansprechen. Bewaffnet mit Schokokuchen aus der Kantine und dem Wein, den die Büroangestellte so liebte, stand sie vor deren Tür und wartete darauf, dass sich diese endlich öffnete.
„Hey, komm rein!“
Tina trat von der Tür weg und bat sie mit einer weit ausholenden Geste herein.
„Ist das Schokoladenkuchen? Wie hast du denn den aus der Kantine schmuggeln können?“
Lexa wank übertrieben ab, „ach, nichts leichter als das. Ich kenne die Küchenchefin und der anwesende Anführer hat nichts gesehen.“
Das kurze Aufblitzen in Tinas Augen, als Lexa erwähnte in Begleitung eines Anführers gewesen zu sein, verging, ohne dass die Blonde es wahrnahm.

Tina antwortete diplomatisch, „du und deine Connections nach oben. Wie war das mit der Vorteilsnahme noch gleich?“
Lexa lachte laut auf.
Tatsächlich war es genauso gewesen, wie sie Tina erzählte. Nachdem sie lieb bei Agnes nachgefragt hatte, überließ diese ihr tatsächlich ein paar Stücke des Kuchens und Eric der im selben Moment danebenstand, hatte demonstrativ in eine andere Richtung gesehen und später auch nicht mehr nachgefragt.
„Eric ist nicht so schlimm wie du immer tust, Tina. Im Grunde genommen ist eigentlich ganz okay. Man muss nur wissen, wie weit man bei ihm gehen darf.“
Tina sah Lexa fragend von der Seite an, vergessen war der friedliche Weg der Diplomatie. „Und du weißt das also? Darf ich fragen woher?“
Ihr schnippischer Unterton kam ohne Umwege bei Lexa an.

„Woher wohl, ich muss seit Monaten tagtäglich mit ihm auskommen. Irgendwann lernt man sich eben besser kennen.“ Lexa hatte die letzten Worte zu unbedacht ausgesprochen, diese Erkenntnis kam ihr jetzt allerdings zu spät.
Tina bohrte natürlich umgehend nach.
„Soso. Ihr habt euch also besser kennen gelernt. Wie gut kennst du ihn denn mittlerweile?“
Der scharfe Beiklang in Tinas Frage war unschwer zu überhören.
„Was soll das denn jetzt? Glaubst du etwa da läuft was zwischen uns? Echt jetzt, Tina?“
Lexa drehte sich ihrer Freundin zu und sah sie offensiv an.
Sie wollte sich nicht streiten, aber langsam ging ihr das Ganze zu weit. Wenn noch nicht einmal mehr ihre Freundin zu ihr hielt, was würde dann in Zukunft noch alles auf sie zukommen?

Tina atmete tief durch, bevor sie anfing zu sprechen.
„Lass uns auf die Couch setzen, bitte.“
Sie deutete rüber zum Wohnbereich, griff nach der Flasche und den Gläsern und drückte sich wortlos an Lexa vorbei. Diese folgte ihr mit den Tellern und dem Kuchen.
Es lag etwas in der Luft, etwas Unausgesprochenes, dass zwischen den beiden Freundinnen stand.

Let Me Disarm You Teil 2  WHITE FLAGWo Geschichten leben. Entdecke jetzt