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Der Frühling hielt langsam, aber sicher Einzug

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Der Frühling hielt langsam, aber sicher Einzug. Zumindest befanden sich die Temperaturen schon im einstelligen Plusbereich, so wie es sich für Anfang März gehörte. Zarte Sonnenstrahlen schienen auf die baufälligen Gebäude außerhalb der Umzäunung des Hauptquartieres herab.
Eric riss sich von dem Anblick, sich ihm vor seinem Bürofenster aus bot, los.
Übermorgen endete Lexas unfreiwilliger Besuch bei seiner ihm direkt unterstellten Einsatztruppe.
Den wöchentlich eintrudelnden Berichten zufolge, hatte Lexa sich gut in den Zug eingefügt und stand den altgedienten Männern scheinbar in nichts nach.
Luis war zwar etwas sparsam mit Einzelheiten gewesen, aber Eric war sich sicher, wenn sich Zwischenfälle ereignet hätten, wäre Luis so ehrlich gewesen und hätte ihm davon ungeschönt berichtet.
Der Leiter und Ausbilder dieser Eliteeinheit, war schon von Anfang an, ein äußerst loyaler und verlässlicher Soldat für Eric gewesen. Bisher war er von ihm noch nie enttäuscht worden. Somit verließ er sich auf dessen Urteil und dieses besagte, dass Lexa die letzten knapp vier Wochen eine fähige Bereicherung gewesen sei und sie auch in Zukunft ein gern gesehener Gast war.

Nichts anderes hatte Eric insgeheim erwartet.
Sie war definitiv eine ausgezeichnete Soldatin mit herausragenden Fähigkeiten. Egal in welchem Einsatzbereich, sie würde dementsprechende Leistungen erbringen.
Das wusste er und das wusste auch Max.
Genau aus diesem Grund war sie unter den unzähligen anderen ausgewählt worden.

Jetzt, mit dem Abstand von mehreren Wochen, fragte er sich zum wahrscheinlich hundertsten Male, was eigentlich an den Tagen vor ihrer Abreise, in ihn gefahren war.
Er hatte sich aufgeführt wie ein eifersüchtiger Liebhaber.
Er wusste nicht mehr, wie oft er den daraus resultierten Streit mit Lexa in Gedanken immer wieder durchgegangen war - zu oft.
Ihm war die Beherrschung komplett entglitten und hatte Lexa damit Tür und Tor geöffnet, ihn zu durchschauen.
Sie hatte bestimmt etwas bemerkt. Sein verzweifelter Versuch, Laurens Vorwürfe zu entkräften und Lexa in dem Glauben zu lassen, dass er keinerlei Interesse an ihr hegte, war mit Sicherheit ebenfalls komplett in die Hose gegangen.
Am Tag ihrer Abreise hatten sie kaum ein Wort miteinander gesprochen. Nur das nötigste und auch ausschließlich über Lexas kommende Tätigkeit bei der Eingreiftruppe.
In zwei Tagen war sie wieder hier und er würde wieder tagtäglich mit ihr zu tun haben.

Tief durchatmend sah Eric erneut aus dem Fenster seines Büros.
Er hatte sich im Griff, er musste sich im Griff haben!
Diese alberne Gefühlsduselei würde alles zunichtemachen, wenn er zulassen würde, dass er erneut die Kontrolle verlor!
Nur noch weniger als 44 Stunden. Eric erwischte sich erschrocken dabei, dass er die Stunden bis zu ihrer Rückkehr zählte.
Verdammte Scheiße.

 *

„Hast du deine Sachen gepackt? In zehn Minuten ist Abfahrt.“
Lexa nickte ihrem Zugführer zu, schulterte ihren Seesack, stellte den Kragen ihrer Jacke auf und folgte dem dunkelhaarigen nach draußen.
Sie fühlte sich heute nicht hundertprozentig fit, der kalte Wind ging ihr durch Mark und Bein. Nachdem sie die letzten Monate fast nur innerhalb des schützenden Hauptquartiers verbrachte, war sie es scheinbar nicht mehr gewohnt, die meiste Zeit des Tages bei Wind und Wetter draußen zu verbringen.

Let Me Disarm You Teil 2  WHITE FLAGWo Geschichten leben. Entdecke jetzt