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Das überlaute Piepen ihres Tablets riss Lexa erbarmungslos aus ihrem Schlaf

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Das überlaute Piepen ihres Tablets riss Lexa erbarmungslos aus ihrem Schlaf. Ohne auf die Uhrzeit zu achten, schlüpfte sie in Höchstgeschwindigkeit in ihre Uniform und hechtete die Treppen herunter, um schnellstmöglich in den Schlafräumen der Initianten anzukommen.
Four war der Sender der dringlichen Nachricht gewesen, noch wusste sie nicht genau, was vorgefallen war. Nur, dass es wohl einen Angriff unter den Initianten gegeben haben musste.

Lautes Stimmengewirr empfing sie. Sobald sie um die Ecke bog und die wackelige Treppe ins Innere des Schlafsaals herunter stürmte, stieg ihr schon der metallische Geruch von Blut in die Nase.
Ohne sich groß umzusehen, schnappte sie sich den erstbesten Schüler und fragte ihn knapp über das Geschehene aus.
Four konnte sie nirgends entdecken, nur Amar stand etwas weiter hinten, unterhielt aufgeregt sich mit weiteren Wechslern. Als sich eine von ihnen umdrehte und auf eine erhebliche Menge Blut auf dem Boden deutete, erkannte Lexa sie als Tris, die ehemalige Altruan wieder. Neben ihr, ihre vorlaute Freundin Christina, deren Blick hoffnungsvoll auf Amar haftete. Beide wirkten äußerst besorgt, aber auch verschreckt.
Man merkte ihnen an, dass solch ein Gewaltverbrechen etwas völlig Neues für sie war.

Lexa ging auf ihren Kollegen zu, erhoffte sich von ihm aussagekräftigere Antworten als von dem vor sich hin stammelnden Kind neben ihr. Irgendetwas mit einem Messer im Gesicht eines anderen, mehr hatte sie aus dem zusammenhangslosen Gebrabbel nicht heraushören können.
„Was ist hier passiert? Wo ist Four?“
Amar löste sich von der Gruppe und trat mit ihr an seiner Seite, in eine ruhigere Ecke.
„Euer Führender im Ranking wurde angegriffen. Irgendwer von den anderen hat ihm etwas ins Auge gerammt. Four hat ihn sofort auf die Krankenstation gebracht, aber es sieht nicht gut aus.“
Lexa nickte, um die nächste Frage kam sie nicht umhin.
„Hat man Eric schon informiert?“
Drucksend kam Amars Antwort, „wir dachten, es wäre besser, wenn du ihn in Kenntnis setzt.“
„Dein Ernst?“
Lexa konnte nicht fassen, dass sie diese undankbare Aufgabe zugeschustert bekam.

Mit einem Blick, der keine Widerrede duldete, erhob sie ihre Stimme. Sofort wurde es still im Raum.
„Niemand der Anwesenden verlässt den Raum. Keine Gespräche mehr! Jeder setzt sich auf sein Bett und bewegt sich nicht vom Fleck! Das ist ein Befehl!“
Noch einmal sah sie Amar strafend an, dann verließ sie äußerlich ruhig den Raum und angelte nach ihrem Tablet.
Sie würde ihn anrufen müssen.
Es führte kein Weg daran vorbei, ihr Puls raste schon jetzt. Widerwillig suchte sie nach seinem Kontakt und sah dem Gerät bange dabei zu, wie es eine Verbindung aufbaute.

Ihr Gespräch hatte noch nicht einmal fünf Sekunden gedauert und doch spürte Lexa klebrige Schweißflecken unter ihren Achseln.
Jeden Moment konnte er ums Eck treten, mit einer Laune, die sie sich nicht ausmalen wollte.
Hatte sie alles richtig gemacht? Lexa ließ ihren Blick zum wiederholten Male über die Initianten wandern, hängen blieb er an dem verschmierten Blutfleck, der sich fast mittig im Raum befand, direkt vor Edwards Bett.
Sie verfolgte die Spur der einzelnen Tropfen zurück.
Dabei fiel ihr auf, dass der Angriff wohl passiert sein musste, als Edward schlief und somit wehrlos war.
Der Täter war ihm also körperlich unterlegen.

Let Me Disarm You Teil 2  WHITE FLAGWo Geschichten leben. Entdecke jetzt