Ein Klopfen an der Tür riss Eric aus seiner Konzentration, sofort zuckte sein Blick zur Uhr.
Die Zeit flog nur so dahin.
Seit sechs Uhr saß er sich schon in seinem Büro den Hintern platt, durchforstete sämtliche schriftlichen sowie die Videoaufzeichnungen der Krankenstation.
Er musste herausfinden, wer das Morphium hatte mitgehen lassen. Doch bisher befand sich nur Lexas Freundin Mira neben Aiden im Kreis der Verdächtigen.
Aber Eric wollte sich nicht an der Nase herumführen lassen. Irgendwo hier versteckte sich ein Hinweis, dass Aiden derjenige gewesen war, der hierfür verantwortlich war.
Aber bisher deuteten alle Indizien zu Lexas Freundin - er kam nicht weiter.Noch einmal klopfte es, genervt rief er eine Aufforderung zur Tür, schon öffnete diese sich.
Eine Wache kündigte Tina an, die bereits hinter diesem wartete.
Eric nickte, schloss das geöffnete Programm auf seinem Bildschirm und widmete sich seiner Besucherin.„Setzen. Ich weise dich nochmals darauf hin, dass alles, was wir jetzt und auch in Zukunft besprechen, der strikten Geheimhaltung unterliegt. Dir ist klar, was mit dir passiert, wenn du trotzdem etwas ausplauderst?“
Die Brünette saß offensichtlich angespannt vor ihm, antwortete ihm aber sofort.
„Natürlich. Je nach Grad der Verfehlung, Degradierung bis hin zum Tod durch Erschießen.“
„Dann haben wir das geklärt“, fuhr Eric mit emotionsloser Stimme fort.
„Du wirst, nachdem du mein Büro verlassen hast, ein neues Arbeitszimmer beziehen. Dein Aufgabenbereich wird ausgeweitet. Ab sofort wirst du mir unterstellt sein. Alles, was du bearbeitest, geht anschließend über meinen Tisch. Du bekommst zwei Mitarbeiter an die Seite gestellt, die dich unterstützen. Ich habe eine Liste derer zusammengestellt, die dafür in Frage kommen. Such dir zwei raus, die deiner Meinung nach am fähigsten sind, lass Sympathie außen vor.“
Er reichte ihr wie beiläufig ein Blatt Papier, auf dem fünf Namen aufgelistet waren und wartete ab, bis sie zwei davon auswählte. Nachdem sie es ihm mit leicht zitternden Fingern zurückgab, prüfte er ihre Entscheidung und widmete sich dann wieder seinem Gast.„Du wirst in Kürze eine Zusammenfassung deiner neuen Arbeitsbereiche von mir erhalten. Räum jetzt deinen Schreibtisch aus und richte dein neues Büro ein. Du hast eine halbe Stunde Zeit, dann beginnt deine neue Verwendung. Ich erwarte jeden Abend nach Dienstschluss einen ausführlichen Bericht.“
Tina machte Anstalten noch etwas zu sagen, aber er erstickte ihr Vorhaben sofort im Keim.
„Ich weiß nicht was es jetzt noch zu fragen gibt - geh! Du hast genug zu tun.“
Entgegen seiner Erwartung machte sie trotzdem den Mund auf.
„Eric, was ist mit Lexa und Raphael? Sie sind beide seit Tagen verschwunden, Mike und ich machen uns Sorgen. Und Mira ist auch weg.“
„Es geht allen gut.“
Diese simple Aussage reichte Tina nicht, das war unübersehbar.
Sie wartete darauf, dass er fortfuhr, aber den Gefallen tat er ihr nicht.
Sein auffordernder Blick zu Tür machte ihr schlussendlich klar, dass sie zu gehen hatte und umsonst wartete.*
Völlig überfordert ließ Tina ihren Blick über ihren Schreibtisch wandern.
Sie hatte sich schnell zwei leere Boxen besorgt und fing an, diese mit all ihrem Zeug zu füllen. Unglaublich, was sich über die Zeit auf und in ihrem Schreibtisch angesammelt hatte.
Eine Kollegin sah neugierig zu ihr rüber.
„Was machst du da? Wurdest du befördert?“
„Ja, sowas in der Art. andere Abteilung“, wich sie der Frage aus.
Doch die andere gab keine Ruhe, fragte weiter.
„Und was machst du da?“
Die unstillbare Neugierde ihrer Kollegin war einer der Gründe gewesen, warum Tina sie vorhin nicht auswählte. Auch ihr Name hatte auf dem Zettel gestanden, den sie von Eric erhielt.
Stattdessen wählte sie Francis und Ben aus. Beide konnten genug Kenntnisse aufweisen und waren bei weitem nicht solche Klatschtanten wie die Rothaarige aus dem benachbarten Arbeitszimmer, die allem Anschein nach nicht gehen wollte und weiterhin auf Informationen wartete.
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Let Me Disarm You Teil 2 WHITE FLAG
FanficWenn die mühsam aufrecht erhaltenen Mauern eingestürzt und die schützende Maske gefallen ist, was hält Lexa dann noch aufrecht? Wird die führende Hand - die all dies zu Verantworten hat, sie helfend aufrichten oder sie erbarmungslos in den Abgrund s...