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Prince

,, Nach mindestens fünf Minuten wirst du reinkommen und mir sagen das jemand wegen der Lieferwagen angerufen hat." erklärte ich Ren, welcher verstummte.
Er nickte nur und öffnete mir die Tür, welche zu unserem Salon führte.
Am Ende des Salons stand eine über dreißigjährige Dame, welche aus dem Fenster schaute und an einer Zigarette nippte.
Es roch abscheulich nach Gras.
In ihrem langen roten Kleid und ihrem übertrieben großen Hut starrte sie meine Spieglung durchs Fenster an und beobachtete mich, was komisch war, weil ansonsten ich immer derjenige war, der beobachtete.
Das Licht im Raum war nicht intensiv, aber ausreichend, ausreichend genug um zu erkennen, was sie in ihrer rechten Hand hielt.

,, Ich dachte wir hatten uns dazu entschieden, uns nicht mehr Waffen an die Köpfe zu halten" sprach ich und wagte ein paar Schritte auf sie zu.
Nun stand ich nur wenige Meter rechts von ihr, genauso in die Leere starrend wie sie es tat.
Geschmeidig rückte ich meine Krawatte zurecht, ehe ich meine Hände in meine Hosentaschen steckte.
Der Gestank ihrer Droge stieg mir in die Nase.
Ich kann mir nicht vorstellen das dieser Tabak geschmackvoll sein könnte.
,, Du hast einen Fehler gemacht, Nummer 1" fing sie an zu sprechen und fing an mit der Pistole in ihren blonden Haaren.

,, Wirklich? Du nennst mich immer noch so, Adelin? Warum nennst du mich nicht bei meinem echten Namen?" provozierte ich sie und grinste vor mich hin.
Ich kenne ihre Reaktion darauf ganz genau.
Sie wird nun etwa zehn Sekunden schweigen und dann sagen weil er mich anwidert.
....
,, Weil er mich anwidert." antwortete sie wie vorhergesagt auf meine Provokation.
Ein mildes Lächeln bildete sich auf meinen Lippen und ich schaute leicht gesenkt zu Boden.
Nummer 1.
Was eine Hässliche Zahl.

,, Sag, was führt dich hier her?" fragte ich sie und mein Blick war auf meine eigene  Spieglung gerichtet.

,, Deine eine von duzenden Fehlentscheidungen." sagte sie nur kalt und nahm noch einen weiteren Zug ihrer Kippe.
Natürlich bin ich mal wieder das Problem. Ich bitte dich, Adelin.
Du bist diejenige, die Tausende von Dollern in ihre eigenen Drogen investiert.
,, Und die wäre?"
,, Die Ermordung von einer gewissen Person"
Langsam drehte sie sich zu mich und starrte mir soweit in die Seele, das mir eine Gänsehaut über den Rücken lief.
Den Hass den ich gegenüber dieser Frau empfinde ist nicht in Worte zu fassen.
Eine dicke Narbe durchfuhr ihre gesamte linke Gesichtshälfte.
Mein Ego ergötzte sich an diesem Anblick, es kam mir so vor als würde diese Narbe mit jedem Tag etwas Hässlicher werden, was mich mit stolz erfüllte, da ich der Verantwortliche dafür war.

,, Hast du schon einmal Bekanntschaft mit einem gewissen Alex gemacht?" fragte sie mich.

Provokant kam ich ihr näher und legte Hand an ihre Wange.
Ich betrachtete die wundervoll hässliche Narbe auf ihrem Gesicht.
Gott sei dank habe ich damals tief genug zugedrückt.
Ich würde lügen, wenn ich sagen würde, dass du mal hässlich warst.
Denn du warst einmal schön.
Doch ich habe dir diese Schönheit geraubt und das war das beste was ich je getan habe.
Ich ergötze mich wirklich jedes weitere Mal an diesem Anblick.
,, Du wirst wirklich Tag für Tag hässlicher, Adelin. Das gefällt mir sehr." hauchte ich und fuhr mit meinen Fingerspitzen die Naht der Narbe lang.
Ich spürte das kalte Metall an meinen Kopf, was mir aufgedrückt wird.

,, Und du wirst wirklich Tag für Tag etwas überheblicher, meine Liebe Nummer 1.
Selbstverliebtheit und Unvorsichtiges Handeln sind Gift für unsere Mafia."
Meine Mafia.
Es ist meine Mafia und auch meine Arbeit.
Es sind meine Leute und meine Aufopferungen.
Meine Waffen, mein Geld, meine Verhandlungen und verdammt nochmal meine fucking Morde.
Es war nie deine Mafia. Es war schon immer meine und wird auch immer meine sein.

,, Ich habe mich bereits um das Problem gekümmert." sagte ich und meine Augen begonnen zu funkeln, als sehnten sie sich danach sie hier und jetzt aufzuschlitzen und ihr jeden einzelnen Knochen für das Leid was sie mir einst zugefügt hat zu brechen.

,, Du hast ihn zerstückelt und in einen Container gesteckt. Das ist keine ausführliche Beseitigung, wie ich sie dir beigebracht habe." sagte sie strebt und drückte mit der Pistole mehr in meine Stirn.
Doch sie würde mich nicht töten.
Ich bin ihr stärkster Mann.
Ihre stärkste Kraft und ihre größte Schöpfung.
Ihr Schatz von dem sie so besessen ist.
Sie hätte mich schon längst getötet, wenn sie könnte.
Doch sie ist vollkommen abhängig von mir.
Ohne mich ist sie nichts und ohne sie bin ich nichts.

,, Das ist meine Art sich um eine Leiche zu kümmern" grinste ich und lehnte mich mehr gegen den Abzug.
Ich nahm die Finger von ihr und lächelte ihr spöttisch entgegen.
,, Ein toter Mann mehr oder weniger macht keinen Unterschied, liebe Mutter." nannte ich sie, um ihre Wut auf die Spitze zu treiben.
,, Dieser Mann war ein teures Familienmitglied meiner Leute."
Das ist mir Sowasvon einerlei und hat insgeheim keinerlei Einfluss auf meine Angelegenheiten.
,, Bist du so verzweifelt, Adie? So verzweifelt das du mit deinen Problemen zu mir kommst?"
,, Das ist nicht mein Problem.
Derjenige der Probleme haben wird, bist du, mein lieber Freund." betonte sie und ich konnte nicht schlussfolgern worauf sie hinaus wollte.

,, Dieser Junge war der einzige Nachfolger vom Boss unserer Verbündeten.
Da er ganz genau weiß, dass du ihn getötet hast...ist es etwas dumm zu behaupten ich hätte dein Problem am Hals, findest du nicht?" erläuterte sie mir und ich begann zu verstehen.
Fuck.
Vielleicht hätte ich Ren öfter zuhören sollen.
Aber Scheiß drauf.
Ein Problem mehr oder weniger.
So oder so macht es keinen unterschied.
Ich werde sowieso gewinnen.

,, Lass das mal meine Sorge sein." sagte ich nur und schlug ihr die Waffe aus der Hand.
Ich kam ihrem Gesicht näher und funkelte sie böse an.
Ich bin nicht nur irgendein Gangster der mit Drogen herum spielt.
Ich bin ein Teil dieser Stadt.

,, Ich mag zwar dein Sohn sein...doch bin dennoch ein erwachsener Mann.
Diese Nummer 1 existiert nicht mehr.
Also unterschätz mich mich verdammt nochmal nicht." fauchte ich aus mir heraus.

,, Du bist nur ein kleines Kind was mit lauten Worten und einer Handvoll Macht um sich wirft. Du bist kein Mann. Du bist nur laut.
Macht und Geld macht einen nicht gleich zu einem Erwachsenen." hielt sie mir vor.
Und wenn schon.

Geld und Macht sind das was diese Welt und diese Organisation ausmachen.
Und egal was du mir versuchst gerade einzureden, es wird nichts an meiner eigenen Moral ändern. Nicht heute.
,, Wie dem auch sei. Wenn du mich nun entschuldigen würdest...Ich habe zutun." sagte ich und verließ umgehend das Zimmer.

Fickt mich doch alle.

Dieses ganze Getue von Verantwortung, Moralapostel und fucking Macht geht mir am Arsch vorbei.
Ich habe meine Leute und ich habe meine Kontrolle.
Mehr brauche ich nicht, um diese Stadt in die Knie zu zwingen.
Nicht auf der ganzen Welt, nein, daran arbeite ich noch.
Aber fürs erste bin ich unverwundbar.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Nov 04 ⏰

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