if love was a crime • zouis ✔

т w e l v e

Zayn's Point of View

Mit einem mulmigen Gefühl im Magen nehme ich einen letzten Zug von meiner Kippe, bevor ich in die dunkle Gasse trete. Es war schon schlimm, wenn ich nur ein paar Cent des Geldes nicht habe. Wenn gleich eine ganze Hälfte fehlt, sieht es ziemlich übel für mich aus. Ich erblicke Jones etwas weiter hinten und mache mich in zügigen Schritten auf den Weg zu ihm. Er sieht mich erwartungsvoll an. Unterbewusst kaue ich auf meiner Unterlippe herum. „Zayn?" fragt er angespannt und wirft mir einen warnenden Blick zu. „Ich bring dir das Geld nächste Woche, da hab ichs wirklich." versuche ich es, doch er schüttelt nur abschätzig lachend den Kopf. „Du weißt, wie das läuft, Zayn. Du bist doch schon so lange dabei, ich bin enttäuscht." erwidert er, keine Sekunde später hatte er mir genau ins Gesicht geschlagen. Geil, das wird ein blaues Auge werden. Ich hätte zurückschlagen können, wir wissen beide, dass ich eindeutig der stärkere bin. Aber er war hier der Boss und er würde nachher noch seine Leute auf mich hetzen. Oder auf meine Familie. Denn er war ein grauenvoller Mensch, dem ich alles zutrauen würde. „Gib mir das, was du dabei hast. Aber ich warte nicht länger als eine Woche. Außer du willst das Angebot annehmen, was ich dir jetzt mache."

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„Das ist doch nicht dein scheiß Ernst, oder?" schreit Harry schon beinahe. Eigentlich war er hergekommen um sich ein Tattoo stechen zu lassen, aber das war schon in den Hintergrund gerückt. Stattdessen schreit er mich an, weil er das blaue Auge entdeckt hatte - welches nicht wirklich zu übersehen war. Und dazu Jones Auftrag, den ich idiotischer Weise auf dem Tisch hab liegen lassen. „Sorry." nuschle ich zum gefühlt tausendsten Mal und lasse mich auf den Stuhl hinter mir fallen. Harry schüttelt den Kopf. Ein leises abwegiges Lachen entweicht ihm. „Zayn, dir ist klar, was das ist, oder?" fragt er seufzend nach und setzt sich auf die Liege mir gegenüber. Sein Ton war zu meinem Glück leiser geworden. Ich nicke. „Ich dachte, du wärst aus der Nummer raus."

„Bin ich ja auch... eigentlich." nuschle ich, Harry seufzt erneut. „Ich hab einfach Angst, dass du wieder so tief in diese Kriminalitäten abrutschst." erklärt er und blickt irgendwas vor sich her murmelnd auf den Boden. Ich kann ihn ja verstehen. Teilweise. Er hatte diese Zeit mit mir zusammen durchgemacht. Und vor allem stand er mir wie ein Bruder zur Seite.

„Hilfst du mir?" frage ich einfach gerade heraus, er schaut überrascht nach oben, bevor er sich ein Stück nach hinten lehnt und die Ellenbogen auf der Liege abstützt. „Es ist immer noch ein Autodiebstahl. Und wir sind beide vorbestraft, Zayn. Ich glaube das ist ke..." - „Bitte, ich schaff das nicht alleine." Ich hab ehrlich gesagt doch ein schlechtes Gewissen, Harry da mit reinziehen zu wollen. Aber wenn er mir nicht hilft, steht es ziemlich schlecht um mich. Denn wenn ich's nicht schaffe, werde ich Jones sicher nicht mehr unter die Augen treten können.

„Gut, dieses eine Mal. Und wehe Liam bekommt was davon mit, sonst brech ich dir alle Knochen." Er steht auf, wir verabschieden und mir unserem gewohnten Handschlag und ohne ein weiteres Wort, verlässt er das Studio

Seufzend laufe ich nach vorne und schaue in meinen Terminplan. Da Harry ja jetzt weg war - frühzeitig - hatte ich noch etwas Zeit, bevor der Name Louis im Kalender eingetragen wurde.

Louis' Point of View

Mit Niall hinter mir stoße ich die Tür zum Tattoostudio auf. Der Blonde wollte eigentlich nicht mitkommen. Aber ich hatte ihn mit Essensgutscheinen bestochen - mittlerweile habe ich herausgefunden, dass das ziemlich gut geht - und so standen wir nun im Eingang. Ich hatte ihn ja quasi angebettelt, dass er mitkommt. Denn einerseits wollte ich nicht alleine mit Zayn sein, anderseits wollte ich doch mit ihm reden. Ja ich war ziemlich durcheinander. Nachdem Zayn im Bad verschwunden war, war er dort erstmal eine Weile. Und plötzlich war es morgens und ich lag immer noch auf dem Wohnzimmerboden. Jap, ich war da unten eingeschlafen. Wir waren ganz normal in die Schule gegangen, aber Zayn war immer umzingelt von Liam oder Harry. Also hatte ich keine Gelegenheit, mit ihm zu reden. „Hey, Louis." begrüßt Seli mich, die hinter dem Tresen steht und bis gerade in einen Ordner vertieft war. „Und Begleitung." hängt sie noch hinten dran, als sie Niall zu erblicken scheint. Ich schenke ihr ein kleines Lächeln, doch sie lässt mich garnicht er irgendwas sagen, sondern ruft gleich Zayn's Namen durch den Laden. „Erschreck dich nicht, ich weiß, er sieht aus wie ein Monster." lacht sie, keine Sekunde später guckt Zayn um die Ecke. Monster trifft es vielleicht nicht ganz, aber das blaue Veilchen an seinem Auge, war nicht zu übersehen. „Wa... - Oh, Hi." Er grinst leicht, bevor er zu Seli geht, die sanft aus dem Weg schubst und irgendwelche Notizen macht. „Harry schon weg?" fragt die rothaarige, woraufhin Zayn nur konzentriert nickt. „Schon lange." Erwidert er knapp, kaut auf seiner Unterlippe herum, bevor er einen letzten Eintrag zu machen scheint. Er nickt in Richtung des hinteren Raumes und stumm folge ich seiner Anweisung. Die gesamte Zeit über herrscht Stille. Während er den Entwurf überträgt, während er meine Haut desinfiziert und während der ersten Nadelstiche. Ich werfe immer wieder kurze Blick zu ihm hinunter, aber er scheint sie nicht zu bemerken. Doch kurz nachdem Niall sich aus dem Staub gemacht hatte und man jetzt hören konnte wie er sich mit Seli unterhält, platzt diese Frage aus mir heraus. „Was war das gestern?" Man könnte meinen, er erschrickt, schaut dann zu mir auf und wirft mir einen warnenden Blick zu.