Schwierige Situation

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Er holte einen Stift und ein Stück Papier hervor, auf dem etwas in roter Tinte geschrieben stand. „Unterschreib hier mal bitte", sagte er und reichte es mir.

„Ngiyafunga ukuthi ngizobambelela kula maphuzu alandelayo:

1. Ngeke ngikhulume nanoma ubani ovela emkhandlwini noma kwezinye izinhlangano zikahulumeni mayelana neSeytane.
2. Ukungavezi izimfihlo uMelcon azonginika zona."

Das machte keinen Sinn, und ich verstand nicht, warum es mit roter Tinte geschrieben war. „Melcon, was ist das?" Er sah sehr ungläubig aus. „Du hast so etwas noch nie gesehen?" Ich schüttelte den Kopf. „Sicher. Eigentlich bekommt das jeder menschliche Begabte. Aber gut, die Kurzfassung: Es ist ein Blutvertrag. Du bindest dich mit deinem Leben an die Punkte. Wenn du versuchst, ihn zu brechen, taucht eine rote Linie auf deinem Arm auf. Der Vertrag kann nur geändert werden, wenn beide Parteien wieder unterschreiben – mit Blut."

Ah ja, und ich soll das jetzt einfach unterschreiben, ohne zu wissen, was draufsteht? Sicher nicht, so dumm bin ich nicht. Er hielt mir den Stift hin. „Äh, ich möchte das nicht unterschreiben. Ich kann doch nicht einmal lesen, was draufsteht."

„Da steht nur, dass du nicht über die Situation reden darfst."

„Und das über... sechs Seiten?" Er knickte ein. „Gut, vielleicht noch ein paar andere Punkte. Lies es doch einfach."

Klar, hätte der Herr zufällig ein Wörterbuch? „Es ist auf Zulu. Habt ihr nicht den Vertrag auf Englisch oder Deutsch oder in einer mir bekannten Sprache?"

„Nö, jetzt unterschreib einfach freiwillig, dann übersetze ich, was da steht. Sonst zwinge ich dich dazu, zu unterschreiben, und du weißt nicht, was drinsteht. Wäre das besser?" Wie will er mich bitte zwingen? Er sah genervt aus. Er packte meinen Arm, nahm den Stift und drückte ihn in meine Hand. „Letzte Chance: freiwillig oder unter Zwang." Es wäre besser, wenn ich wüsste, was drinsteht. Ich unterschrieb das doofe Ding. „Vielen Dank", sagte Melcon und lächelte. „Bekomme ich jetzt eine Übersetzung?"

Er nickte. „Willst du wirklich alle 64 Punkte hören? Reicht es, wenn ich die Hauptpunkte nehme?" Ich schüttelte den Kopf. Er stöhnte. „Okay, also vor den Punkten steht: Ich, Mariam Kastro, schwöre mich an folgende Punkte zu halten." Gut. „Danach: 1. Nie mit jemandem vom Rat oder anderen staatlichen Organisationen über Seytane zu sprechen. 2. Die Geheimnisse, die mir von Melcon anvertraut wurden, nicht zu verraten. 3. Meine Fähigkeiten nie dem Rat zur Verfügung zu stellen. 4. Nie über das Vorfall zu reden. 5. Nicht über Finns Beteiligung oder Rolle reden. 6. Keine der beteiligten Personen namentlich nennen. Muss ich jetzt wirklich alle aufzählen?" Ich schüttelte den Kopf. „Danke", sagte er erleichtert. „Also, willst du spazieren gehen?" Ich nickte. Dann könnte Finn auch endlich unter dem Bett hervorkommen. „Gut, mit mir oder mit mei... mit Finn?"

„Egal." Er spielte verletzt. „Also magst du mich nicht lieber als ihn?"

„Nein." Er stand auf. „Da gehe ich ihn mal suchen." Mist. „Weißt du was, lass ihn, dann gehen wir zusammen spazieren." Er freute sich. Warum freute er sich? Aber gut, wir gingen durch das alte Haus in den Garten. Der Garten war verwachsen und ungepflegt, aber Melcon schien es richtig zu genießen.

Melcon blickte zur Seite in Richtung eines Waldes. „Ich mag es, wenn die Sonne durch die Bäume scheint." Ich stimmte ihm zu. Es sah sehr schön aus und war beruhigend.

„Ja, es hat etwas Beruhigendes. Besonders an Tagen wie diesen. Es ist fast so, als könnte man die Zeit anhalten."

Er lachte. „Das wäre nicht schlecht. Wäre schön, ein bisschen länger hier zu bleiben und einfach die Aussicht zu genießen. Jedoch haben wir leider alle Pflichten zu erfüllen." Ich lachte leise. Wie ich ihn bisher erlebt hatte, war er doch sehr unruhig.

„Ich dachte, du würdest nicht so lange stillstehen können."

Melcon grinste. „Vielleicht hast du recht. Aber wenn ich mit der richtigen Person zusammen bin, könnte ich es schaffen. Also jemand, der die kleinen Dinge zu schätzen weiß. Jemand, der den Moment genießen kann, ohne es eilig zu haben."

„Na dann viel Glück, jemanden zu finden." Er lehnte sich leicht nach vorne. „Glaub mir, ich bin mir sicher, dass ich diese Person schon gefunden habe."

Okay, und dann trat ein Stil ein. Über was könnten wir reden? Über Finn? Ich fragte mich immer noch, in welcher Beziehung sie zueinander standen. „Sag mal, du und Finn, welche Beziehung habt ihr?" So bald ich die Frage ausgesprochen hatte, durchfuhr ein Schmerz meinen Kopf. Scheiße, was war das? Melcon schien es nicht zu bemerken.

„Gar keine. Er ist mein Untergebener, wenn man es so nimmt." Er log. Der Schmerz wurde so schlimm, dass mir schwarz vor Augen wurde. Ich griff nach Melcon.

„Alles gut?" fragte er besorgt.

„Nein, mein Kopf." Plötzlich stand ich in einem Schlafzimmer. In dem Schlafzimmer waren eine Frau, ein Mann und Kinder. Melcon, den ich schon kannte, zusammen mit einem Baby. Die Frau sagte zu Melcon: „Willst du deinen Bruder Finn nicht mal halten?" Der kleine Melcon nickte zögerlich. Ich atmete
einmal aus.

„Mari, was ist los?" Der Schmerz war weg. Was soll das? Ich hatte doch nicht mal etwas berührt. „Finn ist dein Bruder", sagte ich zu Melcon langsam. Er erstarrte und ballte die Faust.

„Woher weißt du das?" sagte er mit wütender und entsetzter Stimme.

„Ich hab's gesehen", antwortete ich wahrheitsgemäß.

„In einer der Visionen?" Ich nickte.

„Du siehst aber auch alles, auch wenn es dich nicht angeht, oder?"

Ich zuckte mit den Schultern. „Kann schon sein."
„Weißt du die letzte Person die das wüsste und die es nicht anging habe ich umgebracht"

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⏰ Letzte Aktualisierung: 4 days ago ⏰

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Ich und begabt, schlimmer kann es ja nicht mehr werdenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt