Ich bin mal wieder in einem meiner Träume, die mich zu einer riesigen Steintür führen, die langsam aufgeht. Die Menge strömt weiter hinein. Drinnen gibt es einen runden Tisch in der Mitte, an dem zehn Leute Platz finden. Um diesen Zehner-Tisch herum ist eine Tribüne, die nur bei der Tür nicht vorhanden ist. Ich gehe auf die Tribüne und setze mich. Das war mal ein langweiliger Traum.Glück gehabt. Jetzt wird es um mich herum leise, als ein Mann mit einem schwarzen Umhang sich erhebt. Er scheint der einzige mit einem schwarzen Umhang zu sein. Wer könnte das wohl sein?
Er nimmt die Kapuze nicht ab, spricht aber sehr laut; es dröhnt im ganzen Raum: „Meine Damen und Herren, ich begrüße Sie herzlichst zur heutigen Ratssitzung. Am 29.10.1923 ..." Weiter höre ich gar nicht mehr zu.
Was soll das? Hundert Jahre – das heißt, in diesem Jahr war doch die Machtergreifung des Rates. Vielleicht sagt er ja noch etwas Interessantes. „Heute stehen wir an einem bedeutenden Wendepunkt in unserer Geschichte. Es ist ein Moment der Freude, des Stolzes und vor allem der Dankbarkeit. Dankbarkeit Ihnen allen gegenüber, die diesen Erfolg erst möglich gemacht haben. Heute blicken wir mit Freude auf das Erreichte zurück, aber lassen Sie uns auch den Blick in die Zukunft richten. Dieser Erfolg ist nur ein Zwischenschritt auf unserem Weg zu noch größerem Einfluss und Macht. Wir werden die neuen Generationen nach unseren Vorstellungen aufwachsen lassen – ohne die Seytane. Denn diese werden untergehen. Wir werden alles vernichten, was sie ändern, und die alte, bessere Gesellschaft wieder aufbauen – ohne sie."
Er wird von allen Seiten mit großem Applaus und Jubel bedacht. „Daher tut mir das Folgende auch sehr leid, aber Seytane und treue Verräter brauchen wir nicht." Man hört ein Knirschen und Knacken hinter mir; jemand schreit auf. Ich drehe meinen Kopf ganz langsam nach hinten und schreie. Jemandem wird gerade der Kopf abgetrennt; das Blut spritzt überall hin. Dahinter steht ein Typ, der mich direkt anstarrt. Er kommt ganz langsam näher und näher, hebt sein Schwert ...
Ich wache schwer atmend auf. Mein Herz klopft wie wild, und mein Atem wird wieder schneller. Beruhige dich, es war nur ein Traum. Es spielte sich vor hundert Jahren ab; da ist nichts Gefährliches dran. Ich nehme es zurück, keiner dieser Träume ist in irgendeiner Form langweilig. Langsam beruhige ich mich wieder. Ich schaue nach draußen – es ist stockdunkel. Na toll, dann kann ich ja wieder schlafen gehen. Da freut man sich doch drüber.
Zweimal in einer Nacht – wunderbar, ich habe wirklich Glück. Ich sitze gefesselt auf einem Stuhl. Mir gegenüber steht eine Uhr, sonst ist es nur ein kalter Kerker aus dunklen grauen Steinen, mit einer Tür mit Gittern, hinter der man gequälte Schreie hört. Ich starre auf die Uhr vor mir und verfolge den Sekundenzeiger. So vergehen Minuten, diese Minuten wandeln sich in Stunden. Ich werde immer nervöser und hibbeliger.
Ich ziehe an den Fesseln. Warte mal, hier stimmt etwas nicht – wieso macht mein Körper, was ich will? Nein, das kann nur ein Irrtum sein. Ich blinzele dreimal hintereinander.
„Ach du Scheiße, was soll das?" Ist das wirklich kein Traum? Nein, ist es nicht, sonst könnte ich mich ja nicht bewegen. Ich fange an, weiter an den Fesseln zu ziehen. Ganz ruhig, Mari, du bist nur in einem Keller an einen Stuhl gefesselt. Ruhig bleiben. Nein, ich will hier raus! Ich beginne wie verrückt zu schreien: „Hilfe! Lasst mich heraus, bitte!" Was soll das hier?
Durch die Gitter erscheint Licht. Ich sehe eine Person mit einem Umhang vor mir stehen. Wo kam die her? Diese Person beugt sich langsam herunter. Ich erkenne die Stimme – es ist Bens Stimme. „Mari, beruhige dich. Denk an den Plan. Es soll zwar realistisch aussehen, aber so realistisch muss es auch nicht sein, dass die denken, du klappst gleich zusammen. Denk dran, wir holen dich um eins und sind dann weg."
„Tut mir leid, aber ich muss die Rolle weiterspielen." Seine Stimme klingt ängstlich und traurig. Er schlitzt meinen Arm leicht auf. Ich schreie – das tat verdammt weh. Was sollte das? Warum macht Ben das? Ben geht wieder. Mein Arm tut kaum weh. Vielleicht doch ein Traum? Sonst wüsste ich doch sicher, was Ben meint. Habe ich einen Erinnerungsverlust oder ist es doch ein Traum? Ich schaue weiter auf die Uhr. Eins, sagt Ben, wäre in drei Stunden.
Was wird wohl dann geschehen? Ich schließe die Augen und werde ganz müde.
Als ich sie nächstes Mal aufmach bin ich in dem Kerker, in dem ich eingeschlafen bin. Also doch ein Traum, aber wieso könnte ich mich bewegen. Und warum rieche ich Blut? Ich schaute mich schnell um und seh auf meinen Arm. Genau an derselben Stelle in die Ben mich im Traum geritzt habe. Mein Atem beschleunigt sich, was sollte das? Ich dachte es war ein Traum.
Hi, ich hoffe euch gefällt die Geschichte bis hier. gibt es irgendwelche Unklarheiten oder war in den Kapiteln irgendetwas Unlogisch? Oder habt ihr sonst irgendwelche Fragen? Dann schreibt mir diese doch in die Kommentare. Sonst freue ich mich auch immer sehr über Vots. Aber vielen Dank für Lesen und wartet ich hoffe ich kann jetzt wieder regelmäßiger Updaten.
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Ich und begabt, schlimmer kann es ja nicht mehr werden
FantasiBand 2 Ren zieht mich in einen Schatten. Alles um mich herum verschwimmt, und mir wird schwindelig. Die Übelkeit steigt in mir auf, bis mir schwarz vor Augen wird und ich mich verzweifelt an Ren klammere. Als ich meine Augen wieder öffne, stehen wir...