Ein sonniger Sonntagmorgen bricht über das kleine, charmante Städtchen am Rande Berlins herein. Die Vögel zwitschern, während Fiona, Anfang 20, mit einem gemischten Gefühl nach Hause zurückkehrt. Nach Jahren in der Stadt hat sie beschlossen, ein Wochenende bei ihrer Familie zu verbringen. Ihr Freund, Callum, wird später zu ihr stoßen, und das schürt in ihr eine Mischung aus Vorfreude und Unbehagen. In letzter Zeit hat sie sich über ihre Beziehung Gedanken gemacht, und die Vorstellung einer Hochzeit bereitet ihr Unbehagen.Das Haus ihrer Eltern strahlt Wärme und Vertrautheit aus. Der Geruch von frisch gebackenem Brot und das Lächeln ihrer Mutter füllen den Raum. Fiona betritt die Küche und wird sofort von ihrer Mutter in eine Umarmung gezogen.
Mutter:
„Fiona! Ich habe dich so vermisst! Das Wochenende wird großartig. Wir haben ein großes Familientreffen vorbereitet."Fiona lächelt, aber in ihrem Inneren brodelt eine gewisse Nervosität. Sie hat ihre Geschwister lange nicht gesehen und erinnert sich an die lauten Diskussionen und die unterschiedlichen Meinungen, die bei diesen Treffen oft aufkommen.
Fiona:
„Ich freue mich auch! Wo sind alle?"Mutter:
„Die meisten sind im Garten, aber ich muss dir etwas erzählen. Wir haben einen kleinen Helfer für die Vorbereitungen engagiert. Kylen wird uns unterstützen."Fiona runzelt die Stirn, als sie den Namen hört. Kylen, der Nachbar aus ihrer Kindheit, arbeitet seit fünf Jahren für ihre Familie als Gärtner und Handwerker. Sie kann ihn nicht ausstehen. Erinnerungen an scharfe Worte und herausfordernde Blicke kommen hoch.
Fiona reagiert skeptisch
„Kylen? Wirklich?"Die Miene ihrer Mutter hellt sich auf.
Mutter:
„Ja! Er hat sich so gut entwickelt. Und er hat versprochen, uns zu helfen. Ich denke, du wirst überrascht sein, wie er sich verändert hat!"Fiona rollt innerlich mit den Augen. Das letzte, was sie will, ist, mit Kylen konfrontiert zu werden, besonders wenn sie eine aufregende Zeit mit ihrer Familie verbringen möchte.
Im Garten ist es lebhaft und voller Energie. Fionas Geschwister und ihre Partner haben bereits die Tische gedeckt und die Grills vorbereitet. Gelächter und Stimmen vermischen sich mit dem Duft von gegrilltem Fleisch. Während sie sich umschaut, bemerkt sie, dass ihre Geschwister mit jemandem sprechen – und als sie näher kommt, erkennt sie, dass es Kylen ist.
Er steht da, lässig gekleidet in einer Jeans und einem einfachen T-Shirt, seine Arme verschränkt. Als er Fiona sieht, bleibt sein Lächeln einen Moment lang stehen. In seinen Augen blitzt ein Hauch von Überraschung und gleichzeitig Spott auf.
Kylen:
„Na, wenn das nicht die große Stadtbewohnerin ist! Was führt dich in die alte Heimat?"Fiona spürt, wie sich ihr Magen zusammenzieht. Sie möchte ihm eine scharfe Antwort geben, doch das Lächeln ihrer Geschwister ermutigt sie, ruhig zu bleiben.
Fiona:
„Ich bin hier für das Familienfest, was offensichtlich nicht ganz klar ist."Kylen hebt die Hände in einer Geste der Unterwerfung, doch sein Grinsen bleibt. Sie weiß, dass er Spaß daran hat, sie zu ärgern, und das macht sie nur wütender.
Kylen:
„Entschuldige, ich wollte nur sicherstellen, dass du dich nicht verirrst. Man könnte denken, du würdest die Orientierung verlieren, wenn du nicht im Trend bist."Fiona beißt sich auf die Lippe, um nicht auf seinen provozierenden Kommentar zu reagieren. Stattdessen sucht sie in der Menge nach ihrer Schwester, um sich abzulenken.
In der Zwischenzeit sieht sie Callum, der gerade ankommt, mit einem Strauß Blumen in der Hand. Er strahlt und wirkt nervös. Fiona hat einen kurzen Moment des Stolzes, als sie sieht, wie sehr er sich bemüht, um ihre Familie zu beeindrucken.
Die Familienfeier verläuft in vollen Zügen, als die Sonne hoch am Himmel steht. Fiona hilft ihrer Mutter in der Küche, während die Kinder im Garten spielen und die Erwachsenen plaudern. Das Lachen und der Geruch von Grillfleisch geben der Atmosphäre eine unbeschwerte Stimmung.
Plötzlich zieht eine Gewitterfront auf, die Luft wird drückend. Fiona tritt nach draußen, um frische Luft zu schnappen, und sieht, dass Kylen mit einem der Familienmitglieder diskutiert. Der Blick, den sie ihm zuwirft, ist gemischt – eine Kombination aus Ärger und Neugier.
Als die ersten Tropfen fallen, stürmt eine der kleinen Cousinen von Fiona auf sie zu, mit einem aufgeregten Gesichtsausdruck.
„Fiona, schau mal, der Regen kommt! Können wir die Spiele im Zelt weitermachen?"
Die Kinder beginnen, sich zusammenzurotten, und Kylen hilft, die Tische in Sicherheit zu bringen. Fiona beobachtet ihn aus der Entfernung und kann nicht umhin, seine Bewegungen zu bewundern. Er ist stark und selbstbewusst, und für einen kurzen Moment fragt sie sich, ob sie ihn vielleicht falsch eingeschätzt hat.
Doch der Gedanke verfliegt schnell, als er in ihre Richtung blickt und sie mit einem herausfordernden Lächeln anstarrt. Fiona kann nicht widerstehen, ihm eine kühle Antwort zu geben.
Fiona:
„Hoffentlich wirst du nicht wieder in den Regen geraten und dir etwas zerschlagen, während du auf dem Weg zu deinen übertriebenen sozialen Fähigkeiten bist."Kylen lacht laut auf, und es gibt einen Moment der Stille, während alle sie beobachten.
Kylen:
„Wenn ich es tat, wäre ich mir sicher, dass du mir nicht helfen würdest!"Fiona verzieht das Gesicht, und die Anspannung zwischen ihnen wird fast greifbar. Es ist eine ständige Herausforderung – und trotz der aufkeimenden Chemie, die sie nicht leugnen kann, ist die Abneigung in der Luft zu spüren.
Das Gewitter zieht schnell auf, und die Familie versammelt sich unter dem großen Zeltdach im Garten. Es wird eng, und die Stimmung ist durch die plötzliche Dunkelheit der Wolken angespannt. Fiona nimmt einen Platz in der Ecke des Zeltes ein und versucht, das Getümmel zu ignorieren.
Callum hat sich immer noch nicht gemeldet, und ein Hauch von Unsicherheit überkommt sie. Sie möchte nicht, dass Kylen das merkt. Stattdessen beobachtet sie, wie er in der Mitte der Gruppe mit anderen redet, seine Körpersprache selbstbewusst und einnehmend.
Nach einer Weile setzt sich Kylen unbeabsichtigt gegenüber. Die Stimmung im Zelt ist ausgelassen, doch die beiden können sich nicht ausstehen. Ihre Blicke treffen sich für einen kurzen Moment, und es ist, als würde die Zeit stillstehen.
Plötzlich hebt Callum, der gerade eingetroffen ist, seine Stimme über das Getümmel und die Geräusche des Regens.
Callum:
„Entschuldigt bitte, kann ich eure Aufmerksamkeit haben?"Fiona dreht sich um und sieht Callum, der strahlend aussieht und mit einem kleinen, elegant verpackten Kästchen in der Hand steht. Ihr Herz schlägt schneller. Ein Teil von ihr weiß, was kommt, und gleichzeitig hat sie Angst.
Die gesamte Familie verstummt und wendet sich ihm zu. Fiona spürt, wie ihre Atmung stockt. Callum sieht sie direkt an, und sein Blick ist voller Zuneigung und Entschlossenheit.
Callum:
„Fiona, seit ich dich kennengelernt habe, hat sich mein Leben verändert. Du bist die Liebe meines Lebens, und ich kann mir nichts Schöneres vorstellen, als den Rest meines Lebens mit dir zu verbringen."Das Herz von Fiona schlägt laut in ihrer Brust. Sie weiß, dass jeder im Zelt gebannt zuhört, besonders Kylen, der ihr gegenüber sitzt und eine Mischung aus Überraschung und Interesse zeigt.
Callum:
„Deshalb möchte ich dich heute fragen... Fiona, willst du mich heiraten?"Fiona bleibt wie erstarrt stehen. Die Frage hängt in der Luft, während alle Augen auf sie gerichtet sind. Ihre Gedanken rasen. Auf der einen Seite sieht sie Calluls erwartungsvolles Gesicht, auf der anderen Seite spürt sie Kylen's durchdringenden Blick, der wie ein kalter Windhauch auf ihr lastet.
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Hinter verschlossenen Türen
RomantizmIn der glamourösen Welt der Montgomerys führt Fiona ein Leben, das von glitzernden gesellschaftlichen Erwartungen geprägt ist. Doch hinter den prunkvollen Fassaden brodelt es: Als ihr langjähriger Freund Callum ihr einen Heiratsantrag macht, wird Fi...