Kapitel 33

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Die 2 Tage gingen wie um Flug vorbei und jetzt fuhren Jake, Shayla und ich gerade zum Flughafen. Es kann doch nicht sein, dass die Zeit schon vorbei ist. Gefühlt kam Shayla erst gestern an. Auf der ganzen Autofahrt sagte niemand ein Wort, jeder schien seinen Gedanken nachzuhängen. Manchmal ist sowas ganz angenehm, doch gerade ist es einfach nur ein erdrückendes Gefühl. Deshalb war ich ganz froh, als wir beim Flughafen ankamen und wir aus dem Auto ausstiegen.

,,Bringst du Shayla noch mit rein?",fragte Jake mich.

Als ich nickte, sagte er das er hier warten würde. Gemeinsam betraten Shayla und ich das Gebäude. Am liebsten hätte ich sie am Arm genommen und wäre einfach mit ihr zusammen umgedreht. Doch ihr richtiges Leben befindet sich leider nicht hier. Als wir ihre Koffer abgegeben hatten, hieß es Abschied nehmen und ich hasste nichts mehr als das.

,,Ich komme dich wieder besuchen oder du kommst mich besuchen, aber ich mag es hier lieber.",sagte Shayla und lächelte mich an.

Ich lächelte zurück:,,Du bist jederzeit herzlich willkommen!"

,,Ach ich werde dich vermissen mein Riesenbaby.",sagte sie und Tränen sammelten sich in ihren Augen.

,,Ich dich auch, Zwerg."

Sie nickte:,,Ach und Eth, halt mich mit Lucas auf dem laufenden."

Gerade als ich den Mund aufmachen wollte, um ihr mitzuteilen das da nichts lief sagte sie:,,Ich weiß, ich weiß. Du bist nicht schwul. Aber ich glaube du magst Lucas mehr als du zugeben willst."

Ich antworte darauf einfach nicht. Sie schien auch nicht mit einer Antwort zu rechnen, denn sie umarmte mich noch einmal bevor sie weg ging. Ich blickte ihr noch eine ganze Zeit hinterher. Erst nach ein paar Minuten löste ich mich von der Stelle und ging zu Jake zurück. Ich werde sie so vermissen, niemand kennt mich so gut, wie sie mich kennt. Und daher macht es mir etwas Angst, dass sie ständig mit Lucas anfängt. Erst reagiert mein Körper ständig, der Kuss gefällt mir, ich bekomme Fantasien wie ich ihn küsse und dann redet Shayla noch ständig über ihn. Vielleicht hat sie ja recht, aber das kann doch eigentlich nicht sein. Ich meine Schwul bin ich ja auf jedenfall nicht, aber so ganz hetero kann ich mich ja eigentlich auch nicht nennen. Vielleicht ist es ja auch nur eine Phase, die wieder vorbei geht. So wie auch auf der Hinfahrt, redete wieder keiner. Zuhause angekommen, beschloss ich zu Lucas zu gehen und ihm von den Arbeitsblättern zu berichten, welche ich bis Donnerstag fertig gestellt haben muss. Morgen haben wir nämlich ein Basketball Spiel, weshalb die Zeit nur begrenzt ist, da es kein Heimspiel ist und mindestens 3 Stunden fahren müssen. Oben an seinem Zimmer angekommen, ging ich einfach rein ohne anzuklopfen, was sich jedoch als großen Fehler herausstellte. Denn was ich zu sehen bekam ist ein Mädchen, welches auf Lucas Schwanz saß und ihn gerade reitete. Lucas und mein Blick trafen sich kurz, doch ich brach den Augenkontakt sofort ab. Angewidert murmelte ich irgendwas, das klang wie sorry und verließ ganz schnell wieder das Zimmer. Bah, dieses Bild werde ich nie wieder aus dem Kopf bekommen. Als mein Körper das ganze langsam anfing zu verarbeiten, zog sich mein Herz schmerzhaft zusammen. Warum tat dieser Anblick mir denn weh, ich verstehe es nicht. Ich stehe glaube ich ja nicht mal auf Lucas. Got, das ständig alle über mich und Lucas reden, obwohl da nichts ist, verwirrt mich und anscheinend auch meine Gefühle extrem. Ich beschloss runter zu Jake zu gehen und ihn zu fragen, ob wir eine Runde zocken wollen. Er stimmte mir natürlich sofort zu.

Als ich den Fernseher startete sagte Lucas irgendwann:,,Ich gehe mal Lucas fragen, ob er mitspielen möchte. Zu 3 ist interessanter."

,,Das würde ich an deiner Stelle vielleicht nicht..",fing ich an, doch Jake war schon nach oben gelaufen.

Nach 3 Minuten kam er wieder:,,Er kommt sofort. Er muss nur noch kurz sein Mädchen rausbringen."

,,Sein Mädchen?",fragte ich verwundert.

,,Nope, ein Mädchen.",korrigierte Lucas, Jake selbst.

Woraufhin ich nur nickte und sich eine Erleichterung in mir breit machte.

,,Was wolltest du vorhin eigentlich?",fragte Lucas mich.

Ich guckte ihn darauf hin an:,,Mein Lehrer hat mir einige Arbeitsblätter gegeben und ich muss die bis nächsten Donnerstag fertig haben."

,,Okay, wieviele Arbeitsblätter sind es?",fragte er weiter.

Ich zuckte mit den Schultern:,,Keine Ahnung, 5 vielleicht."

Lucas nickte daraufhin. Eigentlich wollte ich mein Blick von Lucas abwenden, doch er blieb einfach an ihm kleben. Seine schwarzen Haare waren komplett zerstrubbelt doch selbst das stand ihm. Seine hellblauen Augen passten perfekt zu seinem Oberteil. Gosh, wie kann ein Mensch nur so gut aussehen und das in Chill Klamotten. Lucas schien mein Starren bemerkt zu haben, denn er drehte sein Kopf in meine Richtung und grinste mich an.

,,Wir können auch nachts lernen.",sagte er zwinkernd.

Peinlich berührt wendete ich mein Blick ab:,,Ich glaube das ist keine Gute Idee. Wir brauchen beide schlaf."

Das Lucas daraufhin weiter blöd grinste ignorierte ich einfach. Jake schien vom dem ganzen nichts mitbekommen zu haben und jubelte nur, als er das Autorennen gewann. Manchmal ist er noch ein kleines Kind. Nachdem wir noch 5 Runden gespielt hatten und ich jedes Mal verlor, weil ich durch eine Person abgelenkt wurde. Beschloss ich hochzugehen. Ich brauche dringend Abstand von Lucas, dieser erinnert mich nämlich gerade wieder durchgehend an meine Fantasie aus der Küche neulich. Und mittlerweile fand mein Körper sie sogar sehr antörnent. Hilfe, was ist bloß falsch mit mir.

,,Jungs, ich gehe mal hoch. Heute ist anscheinend mein Glück nicht bei mir.",antwortete ich und stand auf.

Oben angekommen legte ich mich in mein Bett und schaute TikTok um mein Kopf auf andere Gedanken zu bringen. Das klappte tatsächlich auch recht gut, bis auf einmal ein Lucas in meinem Zimmer stand.

Ich guckte ihn einfach nur fragend an:,,Ich dachte du könntest ein bisschen Nachhilfe gebrauchen. Hier bin ich nun."

Etwas perplex starrte ich ihn an und sagte gar nichts. In meinen Kopf schossen sofort die Bilder von der Party.

,,Erde an Ethan.",sagte Lucas und schnippte vor meinem Gesicht rum.

,,Ähm ich öh, ich weiß nicht, ob ich äh..",stammelte ich vor mich hin.

,,Ob du was?",fragte Lucas verwirrt.

,,Ich äh kenne mich damit nicht aus und äh...",stammelte ich weiter.

Lucas grinste daraufhin:,,Deswegen gebe ich dir ja Nachhilfe, Eth. Mach dir mal keinen Stress. Du wirst das schnell verstehen. Ich kann das denke ich relativ gut."

,,Es ist nicht so als hätte ich das noch nie gemacht, nur ähm halt nicht mit einem Jungen...",sagte ich peinlich berührt.

,,Mit einem Jungen?",fragte Lucas verwirrt.

,,Du anscheinend wohl schon.",antwortete ich.

,,Wir reden schon beide von Mathe oder?",fragt Lucas mich nun grinsend.

Meine Augen weiteten sich geschockt, ach du Scheiße er redet die ganze Zeit von Mathe und nicht von, Hilfe wie peinlich:,,Äh ja. Natürlich. Wovon wohl sonst."

,,Keine Ahnung, wer weiß was in deinem Kopf so abgeht.", antwortete er Schulter zuckend.

Das er danach jedoch grinste, zeigte das er ziemlich sicher wusste, was in meinem Kopf so abging.

You kissed me firstWo Geschichten leben. Entdecke jetzt