Do You Remember Summer '09?

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August 2009

2 Monate sind nach Battles of the Bands vergangen. Louis und ich hatten an dem Abend unsere Nummern ausgetauscht und sind in Kontakt geblieben. Mein erstes Gefühl, dass wir sicher gute Freunde werden würden hatte sich bewahrheitet. Wir schreiben alle paar Tage mal, aber dann auch immer gleich die Nacht durch. Getroffen hatten wir uns zum Musik hören und zusammen singen. Es war immer ein großer Spaß mit Louis. Lang hatte ich mir eine solche Freundschaft gewünscht. Jetzt habe ich eine Woche nicht mehr von ihm gehört. ,,Es wird Zeit.", dachte ich und tippte auf meinem Handy Louis Namen ein um seinen Chat zu finden.

,,Hey hey", schrieb ich erwartungsvoll. Ich musste keine halbe Minute auf meine Antwort warten.
,,Harry! Toll, dass du dich meldest. Ich habe einen Plan."
,,Spuck's aus!"
,,Nur wenn du versprichst, nicht nein zu sagen."
Das hörte sich für mich spontan nach keiner guten Idee an, aber irgendwie vertraute ich ihm.
,,Na gut..."
,,Das wollte ich hören. Du, ich, eine Gitarre, wir fahren an die Küste."
,,Naja, ich schätze nein sagen darf ich nicht mehr.."
,,Bingo! Pack Sachen für 2 Nächte. Wir schlafen im Zelt."
,,Kann ich dich anrufen?😂"
,,Keine Zeit. Ich hole dich in 2 Stunden ab."

Meine nächste Nachricht kam nicht mehr an. Das hatte mich doch sehr überrascht. Aber das war ein kleiner Traum von mir. Ein Wochenende einfach am Meer mit guten Freunden Musik machen und die Seele baumeln lassen. Ich war unendlich glücklich über diese Einladung. Meine Mutter sah erst ein wenig verwundert aus, als ich ihr von der spontanen Reise erzählte, aber freute sich dann schließlich doch sehr, dass ich endlich mal etwas unternahm. Man muss schon sagen, dass ich abgesehen von der Band nicht viele Hobbys hatte und auch nicht viel unterwegs war. Das ist natürlich nicht das, was man sich für sein Kind wünscht. Umso schneller hat sie diese Idee erlaubt.
Hektisch packte ich meine Kleidung zusammen und meine Gitarre und das Stimmgerät in den Gitarrenkoffer. Ein letztes Mal duschen und dann konnte es auch schon losgehen.

Louis holte mich ab und wir fuhren ungefähr 2,5 Stunden Richtung Küste. Im Auto hatten wir uns viel zu erzählen und wir kreischten die besten Lieder im Radio mit, so wie wir es bei unseren letzten Treffen immer taten. Er hat wirklich eine tolle Stimme. Wenn es einer schaffen kann, dann er. Manchmal fühlt es sich an, als würden wir uns schon ewig kennen. Diese Gedanken würde ich mich nicht trauen auszusprechen. Das ist selbst für mich zu kitschig. Ich war nur froh endlich einen energiegeladenen und strahlenden Freund gefunden zu haben, der gern etwas mit mir unternimmt.

,,Wir sind da!", rief er laut und stoppt mit einer harten Bremsung das Auto.
,,Das ist ja ein wundervoller Ort Louis.", sagte ich während ich aus dem Auto auf den weißen Sandstrand auf das Meer blickte und vergeblich nach anderen Menschen ausschau hielt, ,,Bist du öfter hier?"
,,Früher ist meine Mutter mit mir hier gewesen. Es war unser kleiner geheimer Lieblingsplatz, aber jetzt sind wir einfach zu viele Geschwister. Meine Mutter hat nicht mehr so viel Zeit. Aber jetzt sind wir ja hier", antwortete Louis. Bei seinem letzten Satz lächelte er mich zufrieden an.
,,Komm, wir bauen das Zelt auf. Oder wolltest du warten bis es dunkel ist und wir uns aus Versehen mit den Stäben aufspießen?", lachte ich. Gesagt, getan. Das Zelt war nach einer guten Stunde endlich aufgebaut. Der Mensch, der die Anleitungen für so einen Mist schreibt, soll mir mal unter die Augen kommen. Das versteht ja kein Mensch.

Es wurde nun schon langsam dunkler, weshalb Louis vorschlug ein Feuer anzumachen. Das Feuer brannte schneller als wir das Zelt aufgebaut hatten. Am Feuer saßen wir nun, eingekuschelt in unsere Decken und Louis mit meiner Gitarre in der Hand.
Er stimmt ein Lied an und begann zu singen:
,,Your lipstick stains
On the front lobe of my left side brains
I knew I wouldn't forget you
And so I went and let you blow my mind
Your sweet moonbeam
The smell of you in every single dream I dream
I knew when we collided
You're the one I have decided who's one of my kind"
Den Refrain sangen wir zusammen:
,,Hey, soul sister
Ain't that Mr. Mister on the radio, stereo?
The way you move ain't fair, you know
Hey, soul sister", Louis wurde still.
,,I don't wanna miss a single thing you do
Tonight", beendete ich allein.

Louis schaute mich mit großen sanften Augen an und sagte: ,,Harry, ich bin mir sicher, irgendwann werden dir tausende Menschen beim Singen zuhören und genauso begeistert sein wie ich. Und ich bin jetzt schon Fan." Mit der Aussage hatte er tatsächlich einen Punkt getroffen. Natürlich, wenn ich es mir aussuchen könnte wäre ich lieber ein erfolgreicher Sänger, als für immer Backwaren zu verkaufen. Natürlich ist das ein sehr weit entfernter Traum, von dem ich zu wissen schien, dass er nie in Erfüllung gehen würde, aber Louis gab mir mit seinen Worten so viel Wärme, Mut und Vertrauen in mich selbst. Danach war es erstmal still bis Louis weitere Lieder anstimmte die wir zusammen sangen. Wir saßen bis in die Nacht am Feuer und schauten zum Mond, der über dem Meer aufgegangen war.
So unbeschwert wie an diesem Abend, sollte es nie wieder sein.
Als wir uns ins Zelt legten, schlief Louis sofort ein. Es war ein anstrengender Tag gewesen. Ich konnte noch nicht schlafen. Viel zu real waren die Dinge diesen Abend so besonders machten. Ich war viel zu glücklich und aufgekratzt. Louis langsames Atmen beruhigte mich, bis ich schließlich auch in einen tiefen Schlaf fiel.

Louis weckte mich: ,,Aufwachen Schlafmütze." Er hatte nur seine Badehose an. ,,Wir gehen schwimmen!", rief er während er aus dem Zelt kletterte. Das ließ ich mir nicht zweimal sagen und zog mir auch die Badehose und. Wir schwammen und redeten den ganzen Tag lang. Zwischendurch bauten wir sogar Sandburgen, wie zwei kleine Kinder. Nur die Schaufel hatte uns gefehlt.

Abends am Feuer waren wir sehr ruhig. Louis fragte mich, was mein größter Traum sei. Ich antwortete, dass ich durch das Singen bekannt werden möchte und damit mein Geld verdienen wollte. Er gab mir relativ schnell zu verstehen, dass wir diesen Traum teilten. Wir redeten noch ewig weiter über unsere Träume, vergangene Auftritte und das Singen. Louis kam plötzlich mit einer absurden Idee um die Ecke: ,,Die kleinen Bühnen sind nichts für dich Harry. Du solltest dich bei X-Factor bewerben."
Ich unterbrach ihn mit einem lauten Lachen.
,,Nein, wirklich!", sagte er nun viel ernster, ,,Das könnte ein großes Sprungbrett für dich sein."
Ich dachte kurz nach und beschloss: ,,Okay, wir bewerben uns nächstes Jahr." Ich grinste ihn an.
Er fragte mit aufgerissenen Augen: ,,Uns??"
,,Ja, uns. Wenn ich springe, springst du auch."
Er musste über meine Zitat aus "Titanic" lachen und schloss an: ,,Okay, wir machen das. Aber nur, wenn du mir versprichst, nie zu vergessen, dass ich dein allererster Fan war. Auch wenn du dann berühmt bist."
,,Abgemacht!"

Nun war es also beschlossen? Wir bewerben uns bei X-Factor? Oder war es nur so daher gesagt? Diese Fragen gingen mir durch den Kopf als wir beide nebeneinander im Zelt lagen. Ich fühlte mich plötzlich unsicher und allein. Louis lag auch mit geöffneten Augen da und sagte nichts.

,,Lou?", flüsterte ich, ,,Darf ich meinen Kopf an deine Schulter legen? Ist das okay?"
Leise antwortete er: ,,Ja. Es stört mich nicht."

Ich wusste nicht woher mir diese Idee kam. Wahrscheinlich aus dem Gefühl der Einsamkeit heraus. Es fühlte sich nicht komisch an, sondern sehr vertraut. Es ist nicht so als hätten wir gekuschelt. Wir waren uns nur sehr nah. Nach langer Zeit der angenehmen Stille kicherte er: ,,Lou ist übrigens ein sehr schöner Spitzname Hazza" Mit diesen Worten schliefen wir ein.

Zu diesem Zeitpunkt wussten wir noch nicht, dass wir über diesen Abend noch Lieder zusammen schreiben würden.

Let me tell you a Story - Larry Stylinson StoryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt