The X-Factor

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April 2010

Nicht ein Tag ist vergangen, seit ich nach unserem Urlaub, nicht an Lou gedacht habe. Wir telefonierten nun fast täglich und waren beste Freunde geworden. Ich wüsste nicht wie ich das alles ohne Louis schaffen würde. Manchmal fühlte ich mich richtig leer, wenn er nicht bei mir war. Die X-Factor Sache hatten wir tatsächlich in Angriff genommen und uns angemeldet. Seitdem tüftelten wir beide an unseren Solos herum. Louis war mal wieder bei mir. Wir wollten die finale Song Entscheidung treffen. Louis schlug ,,Hey There Delilah" für sich vor. Diesen Song hatte er ab und zu schon mit seiner Band gespielt. Es klang engelsgleich. Ich unterstützte ihn bei dieser Songauswahl. Er sang es mir immer und immer wieder vor und ich glaubte es wurde mit jedem mal besser. Nun war ich an der Reihe. Ich hatte ewig den Song ,,Isn't She Lovely" im Hinterkopf. Als ich den Song laut aussprechen wollte, sprudelte mir ein ganz anderer Song von den Lippen. Hatte ich Louis gerade wirklich gesagt ich würde mit ,,Hey, Soul Sister" antreten? Ich hatte wieder an unseren Ausflug ans Meer gedacht und dann kam mir dieser Song wieder in Erinnerung.
,,Unser Lied?", fragte Lou.
Ich konnte kaum glauben, was er da gerade gesagt hatte. Aber er hatte recht. Es war unser Lied. Das bestärkte mich allerdings nur.
,,Ja und als zweiten Song ,,Isn't She Lovely". Man kann ja nie wissen."

Ich probte beide Songs und Louis gab mir viele tolle Tipps. Die Anspannung war groß. Es waren schließlich nur noch 2 Wochen bis zur Audition. Louis merkte ich die Anspannung auch an. Er war wie blockiert, wenn er so nervös war. Manchmal nahm ich ihn einfach in den Arm, wenn ich merkte, dass er aufgeregt wurde. Das war normal geworden, so oft wie wir uns jetzt sahen.
"Wir schaffen das beide zusammen", sagte ich ihm, obwohl ich nicht wusste wie wir das machen sollten.

Zum Tag der Audition fuhren wir beide getrennt, obwohl ich ihn gern von Anfang an als Stütze an meiner Seite gehabt hätte. Dafür hatte ich meine Mutter und meine Schwester bei mir. Meine Mutter war jetzt schon stolz wie nie zuvor. Es war ihr egal ob ich in die nächste Runde kam. Ich war auch so ihr Star.

Ankommen lief ich gleich auf Louis und seine Familie zu. Unsere Mütter lernten sich nun zum ersten Mal kennen. Es war ein großer Moment für mich, da ich unbedingt wollte, dass die Familie meines besten Freundes meine Familie mag. Und ja, sie verstanden sich auf Anhieb.

Wir warteten stundenlang, konnten uns aber sehr gut gegenseitig ablenken. Bis ich dann hinter die Bühne gerufen wurde. Mein Herz rutschte mir in die Hose. Louis gab mir eine letzte Umarmung und flüsterte mir ins Ohr, dass er wüsste, dass das kein Problem für mich sein wird. Er musste im Aufenthaltsraum warten und schaute meine Audition über einen Bildschirm. Meine Mutter und Gemma begleiteten mich hinter die Bühne.

Und dann war es soweit. Ich sprach mit den Juroren und sang. Im Nachhinein völliges Blackout. Ich kann mich daran nicht erinnern. Das sollte sich erst im späteren Verlauf meiner Karriere ändern. Ich weiß noch wie ich das "Ja" von Simon Cowell bekommen habe. Das bedeutete mir alles. Ich schaute zu ihm auf. Er hatte es geschafft. Ich war so naiv und ahnte nicht, dass dieser Mensch allein uns alle zerstören konnte.

Überglücklich verließ ich die Bühne. Meine Mutter weinte und verteilte hunderte Küsse in meinem Gesicht. Gemma gratulierte mir und zog mich in eine feste Umarmung und diesem Moment wusste ich: ,,Ich muss zu Louis!"
Er war wahrscheinlich viel zu aufgeregt und zweifelt. Ich muss jetzt für ihn da sein. Ich stürmte in den Aufenthaltsraum und Louis begrüßte mich mit offenen Armen.
,,Ich hab's dir doch gesagt!", freute er sich mit mir. Er zog mich nochmal fester zu sich.
,,Und du schaffst es jetzt auch", sprach ich in sein T-shirt. Sofort zog ich die Strickjacke aus, die Louis so sehr liebte. Ich hatte vor, ihm die gleiche Jacke zum nächsten Geburtstag zu schenken, aber beschloss, dass er jetzt auch diese haben könne. ,,Hier, die Glücksjacke" Er grinste und zog sie sich über.

Ich sah Louis auf diesem Bildschirm, wie er sang. Er war gemacht für diese Bühne. Der Song berührte mich sehr. In diesem Moment fühlte ich das erste mal mehr. Während er sang, hatte ich die Hoffnung ihn zu halten und nie wieder loszulassen. In meinem Bauch machte sich ein komisches Gefühl breit, was ich so nicht kannte. Rückblickend betrachtet habe ich mir meine Gefühle zu diesem Zeitpunkt noch lang nicht eingestanden.

Jemand neben mir, der sich mir als Zayn vorstellte, sagte, dass der Typ da echt gut war. Und er lag richtig. Als Louis zurückkam feierten wir unseren kleinen Sieg, der sich schon anfühlte, als hätten wir alles gewonnen. Diese Gefühle, die ich nicht einordnen konnte wurden erstmal vergessen und beiseite geschoben.

Let me tell you a Story - Larry Stylinson StoryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt