Der Raum ist zu hell
Das Neonlicht brennt sich in meine Netzhaut
Macht mich nervös
Und die Uhr ist so unglaublich lautMein BH sitzt unbequem
Und es macht mich wahnsinnig
Ich will nicht mehr auf diesem unbequemen Stuhl sitzen
Ich brauche Space für michIch kann die Anspannung meines Gegenübers
Am eigenen Körper spüren
Am liebsten würde ich rausrennen
Aber ich sitze wie festgewachsen auf meinem StuhlVielleicht wäre ich sogar okay
Wenn die Person neben mir auch okay wäre
Ist aber nicht der Fall
Also muss ich da jetzt durchDie Anspannung im Raum ist unerträglich
Ich versuche mich zu konzentrieren
Die verschwitzte Hand an meinem Arm
macht es mir unmöglich
Und ich muss mich zusammen reißen
Damit ich nicht laut losschreieIch halte mich an der gelben Metallstange fest
Ziehe den Bauch ein,
Damit mich niemand berührt
Wenn er*sie sich an mir vorbei quetscht
Halte meine Tasche schützend vor michIch habe das Gefühl dass mich alle anstarren
Ich will nach Hause
Die vielen Menschen um mich herum
Schnüren meinen Brustkorb ein
Und mir ist so verdammt schlechtIrgendjemand schnauzt mich an
Weil er vorbei will
Ich bin den Tränen nahe
Noch zwei StationenIch könnte die Strecke auch laufen
Aber ich gehe ungerne an der großen Straße entlang
Autos, die zu schnell an mir vorbeifahren
Erschrecken mich
Und trotz meiner Kopfhörer
Höre ich das Hupen über meine Musik hinwegFamilien Abendessen
Ich bin so müde und erschöpft
Am liebsten wäre ich jetzt in meinem Zimmer
Aber ich ertrage die Enttäuschung meiner Eltern nicht
Wenn ich schon wieder eine Familienaktivität abbrecheAlle erzählen von ihrem Tag
Ich versuche mich zu beteiligen
Drifte immer wieder ab
Dissoziiere
Die Hand meiner Mama reißt mich wieder in die Realität zurückIch seh doch, dass was ist. Erzähl doch mal
War nur viel heute
Was genau war denn viel?
Alles.
Willst du, dass ich dich in den Arm nehme?
Nein
Bist du sicher? Das hilft manchmalLass sie doch, das Kind ist müde
Umarmung schaff ich heute nicht. Sorry
Schade. Morgen vielleicht?
Mmh.
Komm, geh einfach früher schlafen. Morgen sieht die Welt wieder anders aus.
MmhWir haben heute gar nicht geredet! Ich hab dich vermisst.
Ich dich auch
Bleibst du noch kurz hier?
Ich bin müde, ich geh schlafen
Sie hält mich fest, lässt mich nicht losGute Nacht
Gute Nacht! Schlafen sie gut!
Sie auch!Kaum ist die Tür zu, setze ich mich auf mein Bett
In meinem Zimmer ist es angenehm
Das Licht ist richtig
Durch das offene Fenster riecht es drinnen nach Kaminfeuer
Und ich muss nicht actenAlles fällt von mir
Ich bin an dem einzigen Ort
An dem ich mich wohlfühle
An dem ich sein kann
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Some stuff on my mind
PoetryDer Titel spricht eigentlich für sich. Kleine Gedichte über die Gedanken, denen ich meine schlaflosen Nächte schulde, mal mehr, mal weniger detailliert. Aber ich spreche an dieser Stelle einfach mal eine Triggerwarnung aus: Für alle, die nicht gut...