Olivia's Sicht:
Ein paar Wochen waren vergangen, seit Isabel, Levi und Furlan dem Aufklärungstrupp beigetreten waren. Der Alltag im Hauptquartier war hektisch, doch ich fühlte mich mit jedem Tag sicherer in meiner Rolle. Isabel, Furlan und Levi waren mir ans Herz gewachsen und auch wenn Levi oft distanziert wirkte, wusste ich, dass wir seine einzigen Freunde sind, denen er vertraut. Auch wenn wir uns nicht so lange kennen, denke ich da ist eine Verbindung.
An einem klaren Morgen war die Aufregung im Hauptquartier greifbar, denn eine wichtige Mission stand bevor. Vater hatte die letzten Vorbereitungen getroffen und ich konnte die Anspannung in der Luft spüren. Isabel wirkte nervös, ihre Augen sprühten vor Energie, während sie sich mit Furlan unterhielt. Ich beobachtete sie aus der Ferne und lächelte, auch wenn ein mulmiges Gefühl in meinem Bauch nagte.
Vater, der Kommandant, versammelte die Männer und Frauen des Aufklärungstrupps. Seine Anwesenheit verlieh uns Sicherheit, auch wenn ich die Worte nicht direkt hören konnte. Es war klar, dass es um die Mission und die Sicherheit aller ging. Manchmal schweife ich in Gedanken ab, da ich sowieso nicht mit darf. Als es Zeit war, sich zu verabschieden, kam Isabel auf mich zu und umarmte mich fest. Ihre Umarmung war warm und tröstlich.
„Pass gut auf dich auf.“ flüsterte ich und sie nickte. Furlan trat näher und umarmte mich ebenfalls. Ich fühlte mich geborgen in dem Moment, wusste aber, dass ich mir Sorgen um sie machen würde. Levi stand ein paar Schritte entfernt, ruhig und gelassen. Ich lächelte ihn an, auch wenn ich wusste, dass er keine Umarmung wollte.
„Levi passt auf euch auf und kommt zurück nach Hause.“ sagte ich schließlich und trat einen Schritt näher. Er sah mich an und für einen kurzen Moment schien er meine Sorge zu verstehen. "Mach dir keine Sorgen. Wir kommen schon wieder." Sagte er und klopft mir auf die Schulter.
Mit einem letzten Blick auf die drei von mir geschätzten Freunden machte ich einen Schritt zurück. Mein Herz klopfte schnell, als ich daran dachte, dass sie in Gefahr sein könnten. Die nächsten Tage würden lang werden und ich würde alles tun, um mich auf die bevorstehenden Herausforderungen vorzubereiten, während ich auf ihre Rückkehr wartete.
Der Tag zog sich endlos hin. Ich hielt mich im Hauptquartier beschäftigt, doch meine Gedanken kreisten ständig um Isabel, Furlan und Levi. Die Anspannung in meinem Bauch wuchs mit jeder Stunde, die verging. Der Nachmittag neigte sich dem Ende zu und als die Sonne hinter den Horizont sank, war ich unruhig.
Schließlich hörte ich in der Ferne das Geräusch von Hufen, die auf dem Boden aufschlugen. Mein Herz machte einen Sprung und ich rannte nach draußen, um einen Blick auf die Rückkehrer zu werfen. Der gesamte Trupp kam auf ihren Pferden zurück und ich fühlte eine Mischung aus Erleichterung und Anspannung in mir.
Als sie näher kamen, fiel mir auf, dass Levi allein war. Wo waren Isabel und Furlan? Ich trat einen Schritt vor, meine Nervosität wuchs ins Unermessliche. Der Rest des Trupps schien in tiefes Schweigen gehüllt und ein ungutes Gefühl breitete sich in meinem Magen aus. Sie steigen von ihren Pferden ab und Levi kommt zu mir. „Levi!“ rief ich und hoffte, er würde mir die Antwort geben, die ich mir wünschte. Doch als sich seine Augen mit Trauer und Schwerfälligkeit auf mich richteten, wusste ich, dass etwas schrecklich falsch war.
„Olivia…“ begann er und ich wollte nicht hören, was er zu sagen hatte. Ich wollte nicht die Worte hören, die meine schlimmsten Ängste bestätigen würden. Ich konnte die Kälte in seinem Blick spüren, das Unausgesprochene schien die Luft um uns zu ersticken. „Wo sind Isabel und Furlan?“ fragte ich hastig, während er näher kam. Die Besorgnis in meiner Stimme war unüberhörbar und ich konnte das Beben meiner Hände nicht verbergen.
Levi sah mich an und ich bemerkte sofort die Traurigkeit in seinen Augen. „Sie haben es nicht geschafft.“ murmelte er leise. Die Worte trafen mich wie ein Schlag ins Gesicht. Ich stand stocksteif da, unfähig zu reagieren, während die Realität langsam in mir einsickerte. „Was…was meinst du damit?“ stammelte ich, während ich den Kloß in meinem Hals zu schlucken versuchte.
„Sie sind tot.“ wiederholte er, seine Stimme war kalt und leer. Die Worte hallten in meinem Kopf wider, während ich die Schwere ihrer Bedeutung begriff. Tränen stiegen mir in die Augen und ich konnte nichts anderes tun, als zu weinen. Der Wind wehte durch die Nacht und ich fühlte mich, als stünde die Zeit still. Der Schmerz und die Trauer schnürten mir die Kehle zu und ich konnte nicht aufhören zu weinen. Isabel, meine beste Freundin, war nicht mehr da und auch Furlan war verloren. Die Welt um mich herum verschwamm, während ich in meinen Gedanken versank.
Levi trat näher und legte eine Hand auf meine Schulter, unsicher, was er in dieser Situation tun sollte. Er konnte mir nicht helfen und das wusste ich. Ich sah, wie sehr er selbst trauerte, wie die Trauer in seinen Augen stand und das ließ die Kälte in meiner Brust noch tiefer werden.
„Es tut mir leid, Olivia.“ flüsterte er und ich konnte den Schmerz in seiner Stimme hören. Ich wollte ihn nicht abweisen, wollte seine Nähe spüren, während wir beide in unserer Trauer gefangen waren. Ich war nicht allein und das war das Einzige, was mich in diesem Moment aufrecht hielt.
Die Tränen liefen über mein Gesicht und ich ließ mich von Levi trösten, während ich ihm von meinem Schmerz erzählte, ohne Worte zu benutzen. In dieser dunklen Stunde fanden wir beide Halt in der Nähe des anderen. Die Dunkelheit der Nacht umhüllte uns, aber ich wusste, dass ich Levi nicht verlieren würde. Isabel und Furlan waren fort, doch ich hatte noch jemanden, der für mich da war.
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Zwischen Schatten und Titanen || Attack On Titan Fanfiction
FanfictionOlivia Smith, die Tochter von Kommandant Erwin Smith, lebt seit ihrer Geburt im Hauptquartier des Aufklärungstrupps. Als Titanwandlerin mit der Fähigkeit, die Erde zu bändigen, ist sie ein wertvolles Geheimnis, das nur ihre Eltern kennen. Trotz ihre...