Kapitel 8

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Olivia's Sicht:

Die Monate vergingen, und trotz des ständigen Chaos um uns herum hatte ich endlich das Gefühl, ein Stück Stabilität in meinem Leben gefunden zu haben. Levi und ich waren glücklich. Es war ein leises, stilles Glück, das sich in den kleinen Momenten zeigte – wie morgens, wenn wir zusammen schwarzen Tee tranken und dabei die ersten Sonnenstrahlen über das Lager beobachteten. Er sprach nicht viel, aber seine Hand, die manchmal unbewusst die meine berührte, sagte mehr, als Worte je könnten.

„Du hast es echt mit diesem Tee “ neckte ich ihn eines Morgens, als er die Kanne nachfüllte und mir eine Tasse reichte. „Du trinkst ihn doch genauso gern, Liv.“ antwortete er mit einem schiefen Lächeln, das mir jedes Mal ein warmes Gefühl im Herzen gab. Es war diese Ruhe, die mich in seiner Nähe so sicher fühlte.

Doch natürlich hielt die Welt außerhalb der Mauern nie still. Meine Mutter Elara war oft unterwegs, um Erkundungen zu begleiten, während mein Vater Erwin sich weiterhin mit strategischen Plänen beschäftigte. Hanji war in ihrer Forschung an den gefangenen Titanen versunken und ich unterstützte sie gelegentlich dabei, Daten zu sammeln.

An einem dieser Tage trat mein Vater mit ernster Miene in Hanji’s Labor. „Olivia, kannst du kurz kommen? Ich habe Neuigkeiten.“ sagte er ernst. Ich stellte meine Arbeit beiseite und folgte ihm nach draußen, wo er mir einen Moment Zeit ließ, bevor er zu sprechen begann. „Levi bekommt eine eigene Spezialeinheit.“ meinte er. Überrascht sah ich ihn an. „Wirklich? Das ist unglaublich!“ sagte ich lächelnd.

Er nickte langsam. „Er hat es sich verdient. Die Einheit wird aus vier Mitgliedern bestehen – alle aus der 103. Trainingseinheit, die sich als die Besten herausgestellt haben. Ihre Namen sind Petra Ral, Gunter Schulz, Eld Jinn und Oruo Bozad.“ sagte mein Vater. Ein stolzes Lächeln breitete sich auf meinem Gesicht aus. Ich konnte mir niemanden vorstellen, der besser geeignet wäre, eine solche Verantwortung zu übernehmen, als Levi.

Später am Tag saßen Levi und ich zusammen, als ich ihn darauf ansprach. „Wie fühlst du dich bei der Sache mit der Einheit?“ fragte ich leise. „Es ist eine neue Herausforderung, aber das gehört dazu. Solange sie bereit sind, auf Befehle zu hören, wird es funktionieren.“ antwortete er ruhig, während er einen Schluck Tee nahm.

„Ich bin sicher, sie werden schnell erkennen, wie viel sie von dir lernen können.“ meinte ich dann. Er zog eine Augenbraue hoch und legte seine Tasse ab. „Bist du dir da so sicher? Ich hoffe, sie haben mehr Grips als die meisten.“ sagte er trocken. Ich lachte leise, bevor ich seine Hand nahm. „Egal, was kommt, du wirst das großartig machen. Ich bin stolz auf dich.“ sagte ich noch immer leise lachend. Er drückte meine Hand sanft und ließ seinen Blick für einen Moment auf mir ruhen. „Und ich habe dich, Liv. Das reicht.“ meinte er wieder sanfter.

Am nächsten Tag lernte ich die neuen Mitglieder der Einheit kennen. Alle wirkten fokussiert und ehrgeizig, aber Petra fiel mir besonders auf. Ihre Blicke in Levis Richtung waren schwer zu übersehen und ich spürte einen leichten Stich der Eifersucht. Doch Levi machte mir schnell klar, dass für ihn niemand anderes zählte. „Du bist die Einzige, die mich ertragen kann.“ sagte er trocken, als wir uns nach dem Training unterhielten. „Das will ich doch hoffen.“ entgegnete ich mit einem Grinsen.

Die Tage nach dem ersten Treffen mit Levis neuer Einheit vergingen schnell. Levi verbrachte viel Zeit damit, mit seiner Spezialeinheit zu trainieren und sie auf kommende Missionen vorzubereiten. Ich war oft dabei, beobachtete aus der Nähe oder half, wenn es nötig war. Es war faszinierend zu sehen, wie er mit ihnen arbeitete – präzise, streng, aber fair. Levi war ein geborener Anführer, auch wenn er das nie von sich selbst behaupten würde.

Petra fiel mir weiterhin auf. Ihre Bewunderung für Levi war deutlich sichtbar und obwohl ich mir sicher war, dass er nicht dasselbe für sie empfand, konnte ich die kleinen Momente nicht ignorieren, in denen sie versuchte, seine Aufmerksamkeit zu erlangen. Es war in ihrem Tonfall, in den kurzen Blicken, die länger als nötig dauerten.

Eines Nachmittags, während ich zusah, wie die Einheit eine komplizierte Formation übte, trat Petra zu mir. Ihr Gesicht war freundlich, aber ich konnte die leichte Spannung in ihrem Blick erkennen. „Olivia, richtig?“ fragte sie und wischte sich den Schweiß von der Stirn. „Ja, das bin ich.“ antwortete ich, mein Ton neutral.

„Es ist beeindruckend, wie oft du hier bist. Es muss schwer sein, Zeit für Levi zu finden, wo er doch so viel mit uns trainiert.“ sagte sie und ihre Worte klangen beinahe bewundernd, doch ich spürte den Unterton. Ich lächelte ruhig. „Es ist kein Problem. Levi und ich finden immer Zeit füreinander. Er weiß, was wichtig ist.“ sagte ich ruhig. Ich habe das Gefühl das Petra ärger machen wird. Jetzt zwar noch nicht, aber bestimmt bald.

Petra schien kurz überrascht, fasste sich jedoch schnell. „Oh, natürlich. Er ist ein außergewöhnlicher Mann. Es ist verständlich, dass er so...respektiert wird.“ meinte sie und verschränkte die arme.

„Das ist er. Und ich bin stolz auf ihn. Er gibt alles, für die Einheit, für die Truppe...und für mich.“ stimmte ich zu und hielt ihren Blick. Petra schien etwas sagen zu wollen, doch Levi rief sie in diesem Moment zu sich, um die nächste Übung zu starten. Sie nickte mir knapp zu, bevor sie sich umdrehte und wegging.

Als das Training vorbei war, kam Levi zu mir, seine typische ruhige Miene aufgesetzt. „Alles in Ordnung?“ fragte er, während er mir eine Wasserflasche reichte. „Natürlich. Du scheinst eine motivierte Einheit zu haben.“ antwortete ich und nahm einen Schluck. Er nickte und sah zu den vier Mitgliedern hinüber, die ihre Ausrüstung verstauten. „Sie machen Fortschritte. Aber sie haben noch viel zu lernen.“ meinte er und sah wieder zu mir.

Ich zögerte kurz, bevor ich leise hinzufügte: „Petra scheint dich zu mögen.“ Levi sah mich an, ein Anflug von Belustigung in seinen Augen. „Und? Was soll das ändern?“ fragte er und seine Mundwinkeln zucken. „Nichts. Ich wollte es nur anmerken.“ sagte ich schnell und lächelte. Levi trat näher, seine Hand legte sich leicht auf meinen Rücken. „Liv, du weißt, dass für mich nur du zählst. Lass dir von niemandem etwas anderes einreden.“ sagte er mit einem sanften Unterton.

Seine Worte ließen jede Unsicherheit in mir verschwinden und ich lehnte mich kurz an ihn. „Ich weiß. Und ich bin froh, dass du das auch weißt.“ meinte ich leise. Mit einem letzten Lächeln führte er mich zurück zum Gebäude, während die Sonne langsam hinter den Mauern verschwand und die Schatten länger wurden. Die Welt war gefährlich, aber in diesem Moment fühlte ich mich unerschütterlich – an Levis Seite.

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⏰ Letzte Aktualisierung: 3 days ago ⏰

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Zwischen Schatten und Titanen || Attack On Titan Fanfiction Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt