THE NIGHT 2

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Langsame, schleppende Schritte kamen auf Alex' Käfig zu, doch es war so dunkel, dass er nichts sehen konnte. Nun waren die Schritte nur noch wenige Meter von seinem 'Käfig' entfernt und das schluchzende Gejaule von Alex verstummte. Und jetzt schon wollte Alex nur noch, dass dieser Mann weg ging. Er wollte nicht mal das Gesicht seines Entführers sehen und versuchte rückwärts vom Gitter und somit von dem Mann weg zu gehen, doch dabei stolperte Alex und schaffte nicht mehr sich zu fangen. Rückwärts fiel er auf seinen Hintern und stöhnte durch zusammengebissenen Zähnen seinen Schmerz und Schock aus.

"Alles ok?" - Schock.

Purer Schock durchlief Alex' Muskeln und er starrte auf einen dunkel gekleideten Mann. Dieser hatte einen leichten Bart und braune Haare bis zu schwarze Haare. Seine Stimme war so dunkel, dass man denkt, jemand eher propperes würde dort stehen, doch das einzige an Fett, was Alex' an ihm sieht, war ein gebratenes Stück Fleisch. Und auch wenn seine Stimme freundlich, besorgt und vertraulich anhörte - sein Gesicht zeigte ein amüsiertes Grinsen, welches sein ganzes Gesicht zierte und seine Augen starrten ihn mit einem Funken an, den er nicht benennen konnte.

Ein Klimpern unterbrach Alex' Gedanken und er sah einen Schlüsselbund, der ihn stark an die alten Kerkerbünde von Mittelalter-Filmen erinnerte und öffnete die Tür zu dem Käfig.

"W-Wa-" ,begann Alex, wurde jedoch von dem Fremden sofort unterbroch. "Ssh, ganz ruhig Alex. Ich bin hier um dich deinem Bruder nahezubringen." Erst jetzt bemerkte der braun haarige, wie stark seine Hände zitterten und sobald er das bemerkte zog das Zittern auch schon durch seinen ganzen Körper.
"M-Mein Bruder ist tot!" ,stotterte Alex zerstreut.

M-mein Bruder ist tot! Er ist schon seit 2 Jahren verschwunden und von der Polizei als tot erklärt.. Was ist das nur für ein kranker Typ? Will er mich töten? Mich zu meinen Bruder in den Himmel bringen?

Er konnte keinen klaren Gedanken mehr fassen. Er wollte diesen Satz stark rausbringen um zu zeigen, dass er keine Schmerzen hatte - Lüge -, doch es war nur ein leises hauchen.

"Haha" ,lachte der brünette nur und ging ein paar Schritte auf Alex zu und jeden Schritt den er auf Alex zu machte, krabbelte Alex auf allen vieren von ihm weg. Doch so ein Käfig hat eines an sich: Man trifft auf Wände und auch darunter musste Alex leiden, denn schon bald traf er auf eine von diesen. Sein Atem stockte, als der Fremde sich zu ihm herunter beugte. Diese Fremden Finger, die ein eckelhaftes Gefühl mit sich brachten, strichen vorsichtig über Alex' Schulter. Es war eine Berührung die die Furcht mit sich brachte, ihn zu zerbrechen.

"Du bist so wunderschön" ,hauchte er ehrfürchtig, schaute jedoch nicht in sein Gesicht, sondern seinen Körper, "und jetzt bist du mein.."

Mit weit aufgerissenen Augen starrte er den Mann gegenüber an und konnte nicht mal die Kraft aufbringen seinen leicht geöffneten Mund zu schließen.

Die rechte Hand des Fremden berührte zärtlich seine Wange und wirkte kalt auf Alex' Haut. Kalt wie Eis frisch aus Alaska und das jagte einen kräftigen Schauer seinen Körper entlang.

Nachdem Alex tief Luft holte schaffte er es wenige Worte zu stammeln, welche wohl oder übel nach keinen wirklichen Worten klangen, bis ein "Wer?" noch gerade so aus seiner Kehle zu kriegen war. Und auf diesen krächzenden Laut bekam Alex vorerst nur ein Lachen zur Antwort.

"Sie alle fangen anders an. Wer, Wo, Wieso, Weshalb, Warum? Frag doch lieber mal was ihr hier macht, was auf euch noch zukommt und ob ihr wieder frei kommt. Mit Wer jedoch kann ich dir die leichteste Antwort geben" ,lachte er, "Marcus. Mein Name ist Marcus. Ich bin 23 Jahre alt und habe von diesem Tag schon seit 7 Monaten geträumt." Marcus' Vorstellung war auf eine erstaunliche Art herablassend. Und das interessante an der ganzen Sache war, dass Marcus ein großes Verlangen entgegen Alex zeigte.

Marcus hatte sich bereits wieder erhoben und Alex versuchte sich nur um so kleiner zu machen. Er hoffte das Marcus ihn einfach wieder vergaß, doch als Hauptperson in diesem Raum und zugleich einzige Person ist das offensichtliche Verstecken wohl eher unnütz. Mit einem leisen dumpfen Aufprall wurde die Fütterung des Gefangenen wohl bekannt gegeben, denn das gebratene Stück Fleisch war von Marcus' Hand zum Boden vor Alex' Füße gewandert.

Er wusste nicht was er von diesem Stück Fleisch halten sollte und versuchte seinen ansteigenden Hunger zu unterdrücken.
Alein dieses saftige, dampfende Stück Fleisch und keiner würde es essen. Wie es wohl auf seiner Zunge zergehen würde? Ob es wohl eher süßlich schmeckte oder doch - Stop! Hör auf Alex.. Hör auf und denk an was anderes..

"Komm schon Alex, du hast doch hunger! " ,fauchte Marcus Alex an und kam bedrohlich auf den schwachen Jungen zu. Marcus schien nur wenig Geduld zu besitzen und solche Menschen waren oft zu Gewalttaten veranlagt.. Alex versuchte sich alles über Menschliche Psychologie in den Kopf zu rufen, was er je gelernt hat. Und damit ihm nichts passierte gab er seinem Hunger nach und griff vorsichtig nach dem Steak. Unter dem prüfenden Blick von Marcus biss er in das Steak und kaute ein paar mal auf dem Bissen rum.
Es war abscheulich. Dieser Geschmack war abscheulich. Irgendetwas wurde in dieses Steak gefüllt, welches einen bitteren Geschmack hatte.
"Runterschlucken" ,meinte Marcus mit ruhiger und sanfter aber gebieterischen Stimme, "wenn du es ausspuckst musst du das Ausgespuckene vom Boden ablecken!"

Geschockt über die Aussage von Marcus ließ Alex alle Möglichkeiten durch seinen Kopf laufen, jedoch gab es nur 3 Möglichkeiten.
1. Runterschlucken und Gehorchen
2. Ausspucken und es wieder auflecken zu müssen
3. Auf Marcus losgehen, wobei diese Aktion wohl eher ein Fehlschlag werden würde, denn Marcus war (a) stärker und (b) nicht angekettet.

Also beschloss sich Alex für Möglichkeit 1. und schluckte das eckelhafte Steak hinunter. Ein husten entwich ihm und Tränen stiegen ihm in die Augen.
"Schmeckts?" ,lachte Marcus hinablassend.
"W-Was ist das?" ,krächzte Alex heiser.
"Was das ist? Ein Saft. Ein Liebes-Saft, Kleiner. An den Geschmack solltest du dich gewöhnen. An den Geschmack von Männlichen Saft, der Leben in eine Frau schenkt." Alex begriff nicht und sein Blick schien das auch zu sagen.
"Sperma, Mietze. Das ist Sperma!" ,lachte Marcus und stemmte seine Hände in die Hüfte.

Stolen Toy〈BOYXBOY〉Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt