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"Sometimes you just gotta play music so loud you forget about your own sadness"

~

Michaels P.O.V.

Ich sah Luke den ganzen restlichen Schultag nicht mehr. Auch nicht als ich noch länger in der Schule blieb zum Nachsitzen.

Es war seltsam. Sonst folgte er mir auf Schritt und Tritt um keine Gelegenheit zu verpassen mir wehzutun. Physisch oder Psychisch.

Ehrlich gesagt machte mir sein jetziges Verhalten mehr Angst als wie wenn er ständig in meiner Nähe war.

War das die Ruhe vor dem Sturm? Die Stille vor dem großen Knall? Was plante er?

Ich war auf dem Weg nach Hause. Ich wollte nicht dorthin. Mama wird mich bestrafen, weil ich nachsitzen musste.

Mit einem kleinen Seufzen schob ich vorsichtig die Haustür auf. Der Flur dahinter war leer und auch sonst schien sich nichts zu regen.

Erleichtert schlüpfte ich ins Haus und trippelte auf Zehenspitzen zur Treppen.

Gerade als ich die erste Stufen nehmen wollte hörte ich hinter mir das Knarren der Dielen.

Ich wusste was jetzt passieren würde.

Ergeben senkte ich den Kopf und drehte mich um.

"Wo warst du?"

fragte sie mit einer Stimme so kalt wie Eis.

"I-ich... In d-der Sch-schu-"

"Lüg mich nicht an! Was war in der Schule? Was hat dich aufgehalten? Der Schwanz einer kleinen Schwuchtel?!"

Bei jeder Silbe wurde ihre Stimme lauter und ich versuchte mich noch kleiner zu machen, als ich eh schon war.

"Sie mich an wenn ich mit dir rede"

knurrte sie und sobald ich aufsah schallte es.

Das Geräusch von Haut die auf Haut schlug hallte durch alle Räume.

"Geh in dein Zimmer. Ich will dich jetzt nicht sehen."

Meine Wange brannte wie Feuer und ich war mir sicher sie war auch genauso rot.

"Ja, Mama"

flüsterte ich bevor ich die Treppen, wie ein geprügelter Hund, hochschlich.

Mama murmelte noch so etwas wie 'Versager' vor sich hin und verschwand dann im Wohnzimmer.

Ohne ein weiteres Geräusch zu machen ging ich in mein Zimmer und schloss die Tür hinter mir.

Ich ließ meine Tasche und Jacke neben mich fallen und schlüpfte aus meine Schuhen ohne sie aufgebunden zu haben.

Ich spürte schon wie meine Tränen anfingen die Backen hinunter zu laufen.

Wortlos ging ich in die Ecke meines Zimmers, setzte mich hin, zog die Knie fest an mich und versteckte meinen Kopf zwischen ihnen.

Ich setzte mich immer in die Ecke um zu weinen.
Wer weinte war schwach und Schwäche musste bestraft werden.
Und doch spendeten mir die beiden Wände, die sich genau dort trafen wo ich nun saß, Trost. Sie stützen mich und ich konnte mich, wann immer ich sie brauchte, an sie lehnen.

Warum konnte ich nicht einfach normal sein? Ich wollte doch nur, dass mich jemand mag und mich nicht alle hassten. Warum kann ich nichts richtig machen?
Aus welchem Grund hat Gott mich so gemacht? Womit hatte ich es verdient ein Fehler zu sein?

Du bist so geboren worden, weil du es nicht verdient hast normal zu leben, dummes Kind.
Irgendeiner muss es ja schließlich sein.

Aber bin ich vllt ein Fehler und trage damit die Last der anderen, weil ich es aushalten kann? Ist das der Grund? Bin ich stark?

Mach dich nicht lächerlich. Du sollst irgendwelche Lasten anderer tragen? Du kommst ja noch nicht mal mit deinen eigenen Problemen klar...

Ich wollte mein eigenes Schluchzen und die Stimme in mir nicht mehr hören und krabbelte zu meiner Schultasche aus der ich mein Handy und Ohrstöpsel hervorkramte.

Mit unruhigen Finger fummelte ich an dem Gerät herum bis ich es schaffte die Musik anzumachen.

Meine Welt ertrank in Tränen und Musik.

•••••

Schon wieder so kurz und nichts passiert so wirklich aber war heute halt mal ein double update:)

:)

See ya later alligator

-pia

You Hurt Me | muke Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt