|тєιℓ 20|

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Jax sah Bobby mit einem entschlossenen Blick an, der so ruhig war, dass er fast unheimlich wirkte. „Es geht hier nicht um mich, Bobby. Es geht um sie. Sie hat das Recht, die Wahrheit zu erfahren – egal, wie gefährlich das für uns alle sein könnte."

Bobby schnaubte leise, als ob er etwas auf der Zunge hatte, aber sich zurückhielt. Die Spannung zwischen den beiden war spürbar, und ich konnte sehen, dass Bobby mit sich selbst kämpfte, bevor er schließlich ein nickendes Geräusch von sich gab.

„Okay, okay", sagte Bobby und lehnte sich zurück in seinem Stuhl. „Wenn du wirklich so weit gehen willst, gibt es noch jemanden, der was wissen könnte. Es gibt da noch einen alten Freund von Tayler. Ein Kerl namens Ray. Wenn jemand noch was weiß, dann er."

„Wo finden wir ihn?", fragte ich schnell, beinahe schon drängend, obwohl mir klar war, dass es nicht einfach sein würde, diesen Ray zu finden.

Bobby sah uns beide an, als würde er uns genau abwägen. Dann seufzte er und holte eine zerknitterte Visitenkarte aus seiner Jackentasche. „Hier, das ist die Adresse von seinem Laden. Es ist ein bisschen aus dem Weg, aber es ist der einzige Ort, an dem er sich regelmäßig blicken lässt." „Danke, Bobby", sagte Jax und nahm die Karte entgegen. Ich stand bereits auf, bereit, die Informationen zu nutzen. 

Da bekam Jax jedoch einen Anruf und durch sein Blick konnte ich erraten, das diese Info leider warten musste. Jax steckte das Handy weg und blickte mich nachdenklich an. „Wir müssen sofort zurück. Der Präsident hat eine Versammlung einberufen. Wir können später nach Ray suchen."

„Was ist los?", fragte ich, ein wenig verwirrt. Der Ausdruck auf Jax Gesicht war ernst. Es war nicht der gleiche Jax, den ich bis jetzt kannte, der immer locker wirkte und sich nicht so leicht aus der Ruhe bringen ließ. Jetzt schien er angespannt, fast besorgt.

„Es geht um die Situation im Club", antwortete er ruhig, aber ich konnte die Schärfe in seiner Stimme hören. Clay möchte die Informationen erfahren, die du herrausfinden solltest. „Okey," antwortete ich Jax entspannt, „Informationen für Ihn habe ich, aber wieso bist du so angespannt?"

„Weil Clay stress macht," entgegnete Jax, „Außerdem will er die Informationen zu früh. Wir hätten noch einen Tag. Das wäre natürlich besser als Clay jetzt nur den Namen zu nennen." Jax legte seine hand an den Kopf.

Ich spürte, wie die Spannung zwischen uns wuchs, und Jax besorgter Blick ließ mich nicht los. Er war der ruhige Fels, der immer die Kontrolle hatte, doch jetzt schien er sich in etwas verstrickt zu haben, das ihm langsam entglitt. „Lass uns gehen, mir fällt bestimmt was ein," grinste ich ihn an und zog ihn aus dem Gebäude.

Auf dem weg zum Clubhaus war der gedämpfte Klang unserer Schritte auf dem Asphalt das einzige Geräusch, das die Stille durchbrach. Jax und ich gingen nebeneinander, aber es war klar, dass uns beide etwas beschäftigte. Für ihn war es die immer größer werdende Bedrohung im Club. Für mich die Entdeckung von meinem Vater und die Tatsache, dass ich immer tiefer in diese dunkle Welt gezogen wurde.

„Was denkst du, was Clay wirklich vorhat?", fragte ich leise und warf ihm einen Blick zu.

„Ich weiß es nicht", antwortete Jax nachdenklich. „Er will Kontrolle – über den Club, über alles. Und je mehr Informationen er bekommt, desto mehr Kontrolle hat er, deswegen darfst du ihm nichts über deinem Vater sagen und das er bei den Sons war." 

Jax packte liebevoll meine Hand, „Ich will nicht, dass du in irgendetwas verwickelt wirst, glaub mir, die Dinge können schnell hässlich werden."


Im Schatten der VergangenheitWo Geschichten leben. Entdecke jetzt