Kapitel 20

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In den nächsten Tagen hocke ich nur Zuhause. Alex muss wieder arbeiten und ich habe niemand… Gelangweilt verfolge ich die Nachrichten. Da ist ein Bild von Harry! Aber warte… er ist nicht alleine. In seinem Auto sitzt ein Mädchen, wirklich hübsch. Ein Model. Ich denke mir nicht weiter etwas dabei und schalte den Fernseher aus.

Es wird immer wieder über Harrys Treffen gesprochen, langsam werde ich misstrauisch. Er soll sie nach Hause gefahren haben und erst nach zwei Stunden ihr Haus wieder verlassen haben. Würde er mir das antun? Was ist in dem Haus passiert? Ich verzweifle, warum tut Harry sowas? Was soll das?

Weinend liege ich im Bett. Ich weiß einfach nicht, ob ich Harry vertrauen kann… Die Bilder lügen nicht. Er schaut das Mädchen mit seinem verführerischen Blick an, bei dem jedes Mädchen dahinschmelzen würde. In zwei Tagen würde er wieder kommen… Aber wie soll es dann weiter gehen? Ich kann diese Bilder nicht vergessen! Sie sind in meine Gedanken gebrannt und ich weiß noch immer nicht genau, was da gelaufen ist.

Mein Handy klingelt, aber als ich den Namen ‚Harry‘ auf dem Bildschirm lese, schmeiße ich es in eine Ecke. Ich weine umso mehr. Meine Gedanken kreisen über sein erstes Fremdflirten… Ist es in dem Haus zu Schlimmerem gekommen? Mein Handy klingelt immer wieder, aber ich ignoriere es einfach, bis plötzlich Alex in meiner Wohnung steht.

„You haven’t opened the door so I used the key you gave me… I hope that’s okay.“

Es ist nicht okay! Ich will mit niemandem reden, auch nicht mit Alex! Hatte Harry ihn geschickt? Nein, so weit würde Harry nicht denken… Er würde nicht auf die Idee kommen, einen anderen Jungen zu schicken, damit er zwischen uns vermittelt.

„H-Have you seen the pics of Harry with this girl?“, frage ich ihn zitternd.

Er nickt, legt sich neben mich und legt seinen Arm um mich.

„I don’t think that Harry is cheating on you! He really loves you!”

“Maybe he loves me but maybe I’m not enough for him!”

Eine weitere Träne rollt mir über die Wange, mit einem Model kann ich wohl einfach nicht mithalten. Aber ich kann Harry verstehen… Warum sollte er sich mit mir zufrieden geben?

Alex dreht mein Gesicht zu sich.

„Hey, that’s not true and you know that! You are perfect! And I have to tell you… I like you more than just as a friend! But I know that you love Harry and that he loves you!”

Mir stockt der Atem. Will Alex mir damit sagen, dass er sich in mich verliebt hat? NEIN! Meine Verzweiflung wird noch viel größer! Ich liege mit einem Jungen in meinem Bett, der mich liebt und NICHT mein Freund ist! Seine Hand liegt noch immer auf mir. Empfinde ich auch mehr für ihn? Ich kann mir die Frage selbst nicht beantworten… Alex wirkt verunsichert, ich bin mir sicher, dass er mich damit aufmuntern wollte, aber es machte alles nur noch schlimmer und komplizierter. Ich weine immer mehr und weiß nicht mehr, was ich machen soll. Eigentlich will ich Alex nicht bei mir haben, aber er gibt mir zumindest ein bisschen Trost… In seinem Arm schlafe ich ein. Die ganze Nacht liegen wir so da, bis seine Hand plötzlich auf meiner Brust liegt. Erschrocken fahre ich auf. Alex guckt mich fragend an.

„Don’t touch me there again, okay? You are JUST my best friend and not more okay?“

Geknickt guckt er mich an.

„I-I’m sorry, Mila. I didn’t want that! Please don’t tell Harry… he would kill me.”

Wieso hat er Angst vor Harry? Er ist einer der liebevollsten Menschen, die ich kenne. Harry würde ihm nichts antun! Oder etwa doch?

„I think it’s better when you leave now…“

Alex nickt, steht auf und verlässt meine Wohnung. Wieder fange ich an zu weinen, ich kann das alles nicht fassen. Wieso passiert sowas immer mir? Harry ist mir wahrscheinlich fremd gegangen, Alex gesteht mir seine Liebe und übernachtet dann bei mir… Schlimmer kann es ja wohl nicht mehr werden…

Heute kommt Harry wieder, aber ich freue mich nicht… Ich gehe nicht mal zum Flughafen, nicht nach dem, was passiert ist. Vielleicht will er ja auch nichts mehr von mir, vielleicht waren die Bilder eine Art Schlussmachen…

Ich bleibe einfach wieder im Bett liegen, mein Leben hat ja eh keinen Sinn mehr. Zu Alex kann ich nicht gehen, weil er mir seine Liebe gestanden hat und Harry hat ne andere… Ja toll! Und ich bin wieder ganz alleine… Ich liege einfach nur da und starre an die Decke. Mein Handy meldet sich wieder, Harry… Er muss wohl gerade gelandet sein. Ich schalte es einfach aus und schmeiße es auf den Tisch. Gefühlt vergehen Stunden, bis plötzlich Harry im Türrahmen steht. Alex steht schuldbewusst hinter ihm.

„WHAT DO YOU WANT?“, frage ich unter Tränen.

Harry nähert sich, will sich neben mich ins Bett setzen, aber ich stehe ruckartig auf. Er sagt nichts, guckt nur zu Boden. Ich sehe Tränen seine Wangen runter laufen, was mich noch mehr zum Weinen bringt.

„WHY HAVE YOU DONE THAT TO ME? why?”, frage ich ihn.

“Mila… I…”

Er stockt, er will es mir also nicht mal erklären…

„please leave…“

Harry weint wirklich. Seine Augen sind rot und er guckt mich traurig an. Aber nicht er wurde betrogen… Er bewegt sich kein Stück, sitzt einfach da… Alex ist inzwischen verschwunden. Ich weiß nicht, wie ich mit Harry reden soll…

„have you slept with her? What happened in her house? Just tell me…“

Er nickt und mit einem Zittern in der Stimme beginnt er zu reden.

„W-We had a little party after a gig and… she came too… i haven’t drunk but she did a lot… she didn’t know how to come home so …. I decide on bring her home… but it was a fault…”

Er stockt… unter Tränen bitte ich ihn:

„Go on…“

Er schaut mich nicht an, nicht eine Sekunde. Immer noch weint er, genau wie ich.

„I wanted to leave her but… she took my hand and wanted me to stay… she looked into my eyes and……”

“WHAT?”

“and we kissed… but not more…”

Meine Beine werden weich, langsam sinke ich zu Boden. Er hat ein anderes Mädchen geküsst! Für mich bricht in dieser Sekunde eine Welt zusammen. Er ist der erste, den ich liebte und er küsst fremd.

Ich liege auf dem Boden und spüre eine Hand auf meinem Rücken, ich habe nicht die Kraft sie weg zu drücken.

„P-Please forgive me one more time… I-I love you and I’m so sorry! I don’t know how I could do it but… It happened… please…”

Es tut so weh! Allein der Gedanke, wie sich ihre Lippen berühren zerbricht mir das Herz. Ich habe noch nie so einen Schmerz gefühlt. Erst jetzt merke ich, wie schwierig es ist zu lieben. Hätte ich mich bloß nie verliebt! Auf dieses Gefühl hätte ich wirklich verzichten können. Doch ich erinnere mich auch wieder an unsere gemeinsame Nacht zurück… Dieses Erlebnis war echt beeindruckend, einfach ein unglaubliches Gefühl. Ich bin völlig verwirrt… Soll ich Harry verzeihen? Er wird mich wieder enttäuschen… Ich bitte ihn zu gehen, aber er sitzt einfach da…

Verzweifelt rappel ich mich auf und renne aus meiner Wohnung. Unten steht Alex, er guckt mir nach, hält mich aber nicht auf. Ich renne weg, weiter, schneller, einfach weg. 

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Danke fürs Lesen :)

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Bitte guckt euch auch mal meine neue Fan Fiction 'Backstage' an :) Würde mir viel bedeuten! :)x

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