-Kapitel 9-

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Mina musste noch etwa fünf Minuten fahren und dann mussten sie noch etwas laufen, um dort anzukommen, wo sie hinwollte.

Mina brachte den Wagen zum stehen und stieg aus. Siller folgte ihrem Beispiel und sie liefen auf eine kleine Brücke zu. Mina setzte sich auf das Geländer und hielt sich fest. Nun sah sie auf den breiten Fluss, der einen kleinen Wasserfall hatte. Zu jeder Jahreszeit war sie hier und immer wieder fand sie es schön. Im Frühling, wenn sie Blumen und Knospen endlich hervorkamen. Im Sommer, wenn alles wunderschön grün war und die Vögel zwitscherten. Im Herbst, wenn die Blätter ihre rostigen Farben bekamen und der Fluss die herunterfallenden Blätter davon trieb und im Winter, wenn das Wasser zugefrorenen war, die Bäume kahl. Im Winter ging sie immer vorsichtig auf das Eis, welches unter ihren Füßen knackte, und schlitterte hin und her. Das erste Mal brachte sie eine Person mit hierher.
"Wow, warum hast du mir das nicht schon früher gezeigt?", fragte Siller und unterbrach somit die Stille. Sie setzte sich neben Mina und sah auch auf das Wasser.
"Ich weiß nicht", gab Mina ehrlich zu. Verträumt sah sie auf das Wasser, welches von der Sonne leicht glitzerte.
"In Zukunft wirst du mir sowas schönes nicht vorenthalten", sagte Siller leise. Mina nickte nur. Sie blickte kurz auf die Uhr, da sie langsam los mussten.
"Na los, lass uns gehen", sagte Mina und kletterte zurück auf die Brücke. Sie spürte festen Boden unter den Füßen und lief Richtung Auto.

Die Bäume zogen an ihnen vorbei und Siller bemühte sich, im Auto umzuziehen.
"Warum du das nicht gleich im Wohnheim gemacht hast", beschwerte sich Mina, da sie aufpassen musste, dass sie Siller ihren Ellbogen nicht abbekam.
"Tut mir ja leid, aber ich hab nicht wirklich daran gedacht", sagte Siller zurück und richtete ihr Shirt. Sie musste nur noch ihre Hose anziehen und dann war sie auch schon fertig. Siller schlüpfte aus ihrer Jeans in die Sporthose und band ihre Schuhe wieder zu.
"Wir sind gleich da", sagte Mina und bog um die Ecke. Sie sah schon den Parkplatz und Siller stopfte ihre Sachen in die Tasche. Mina parkte ihren Wagen und stieg aus. Mit einem Knall ging die Autotür zu und Mina und Siller gingen Richtung Sportplatz. Man musste durch ein kleines Gebäude, wo es Toiletten und Kabinen gab. Sie gingen einmal quer durch das Haus auf einen Ausgang zu. Das helle Licht schien auf Mina und Siller, als sie raus gingen. Über ihnen ragte die Tribüne auf und um das Fußballfeld ging eine Laufbahn rum. Der rote Kunststoff unter ihren Füßen fühlte sich weich an und bei jedem Auftritt rollten die kleinen Steine zur Seite. Mina sah den Coach von weitem, wie er mit verschränkten Armen Richtung Tribüne sah und förmlich darauf wartete, seine neuen Spieler zu begutachten. Mina schluckte schwer und sah zu Siller.
"Und du meinst, dass er wahrscheinlich nett ist?", fragte sie nochmal nach.
"Ich glaube, ich nehme es zurück", sagte Siller und sah beängstigt zu dem Coach. Sie kamen an und der Coach musterte sie.
"Wer seid ihr?", fragte er forsch.
"Tamino und Stiles", stellte Mina sich und Siller vor.
"Coach Clancy. Stellt euch an die Linie und wartet", sagte er und zeigte auf die Seitenlinie. Sie stellten sich dort hin und warteten.
"Das ist ja ein super Training", meckerte Siller jetzt schon rum.
"Lass uns abwarten", sagte Mina, da sie immer noch Hoffnung hatte, dass wenigstens das gut lief. Immer mehr Spieler kamen und stellten sich an die Linie.
"Na ihr", sagte Terry, nachdem er neben Siller stand.
"Hey", sagten beide und sahen dann wieder zum Coach. Nachdem endlich alle da waren, lief der Coach auf und ab.
"Also, ihr wollt Fußball spielen. Wenn ihr bei mir Fußball spielen wollt, dann will ich Ehrgeiz, Schweiz und Blut sehen, habt ihr das verstanden?", brüllte er.
"Ja", sagten alle im Chor.
"Was habt ihr gesagt?", fragte er und hielt sich eine Hand ans Ohr.
"Ja", schrien jetzt alle.
"Gut, zehn Runden laufen!", befahl er und manche stöhnten schon. Wir liefen auf die Bahn und fingen an, die zehn Runden zu laufen.
"Das wird ein hartes Training", sagte Siller nach der fünften Runde. Alle waren schon ziemlich aus der Puste und das konnte für den Coach nur heißen, dass sie Konditionstraining machen mussten. Mina hatte eigentlich eine gute Ausdauer, aber da sie so lange kein Sport mehr hatte, war das jetzt etwas kompliziert. Völlig außeratem stellten sie sich wieder an die Seitenlinie und der Coach sagte:
"Wir spielen jetzt. Wir machen vier Mannschaften mit jefalls drei Spielern, damit ich mir jeden besser angucken kann." Coach Clancy stellte die Mannschaften auf und zum Glück mussten Mina und Siller noch nicht spielen. Die beiden spielten zusammen mit einem anderen Jungen in ein Team. Terry und Noah mussten schon spielten und als Mina das Spiel sah, spürte sie Panik. Diese Jungs hatten wirklich Ehrgeiz in sich. Mina fand keine Worte dafür, was sich grade auf dem Spielfeld abspielte. Jeder der Football kennt, weiß, dass es sehr aggressiv ist, und dieses Fußballspiel, ähnelte mehr einem Footballspiel.
"Die nächsten", schrie der Coach und Mina bekam weiche Knie. Nie hatte sie ansgt gehabt vor einem Fußballspiel. Warum auch? Es gab keinen Grund davor angst zu haben. Die Spiele waren meistens fair und nie wurde jemand verletzt, doch das waren auch die Spiele bei den Mädchen. Bei den Jungs war das eine ganz andere Sache. Sie versuchten alles, um zu gewinnen und da kamen manchem etliche Brüche zu stande. Mina stellte sich auf ihre Position und wartete auf den Pfiff.
"Ihr werdet untergehen", sagte der eine Gegenspieler. Mina ließ sich nicht provozieren, sondern grinste nur. Er wollte spielen? Dann soll er auch ein Spiel bekommen. Oft hatte sie den Jungs zugesehen beim Spiel und immer Panik gehabt, doch eigentlich war es einfach zu verstehen. Am besten immer den Gegner ausschalten. Der Pfiff ertönte und Mina rannte auf den Ball zu. Sie passte zu Siller und rannte los. Siller spielte mit dem anderen Spieler aus ihrer Mannschaft und dann zu Mina, die vor dem Tor stand und dann schoss. Sie traf das Tor und ging dann fröhlich zu ihrer Position zurück.
"Jetzt du", forderte sie den Jungen, der sie provoziert hatte, auf. Er funkelte sie böse an und wieder ertönte ein schriller Pfiff. Das ging eine ganze Weile so, bis der Coach es endlich beendete. Minas Mannschaft hatte gewonnen und der Coach sagte:
"Die Ergebnisse bekommt ihr morgen beim Training." Mina hoffte wirklich, dass sie und Siller nicht nur Auswechselspieler wurden.
"Ich muss mich beeilen, meine Schicht im Café fängt gleich an", verkündete Mina und lief los. Ihre Arbeitssachen waren noch in ihrem Zimmer. Sie musste schnell ihre Tasche packen und sich dann wieder im Schwimmbad umziehen. Wahrscheinlich würde sie da auch noch schnell duschen gehen, schließlich konnte sie ja nicht so verschwitzt dort hingehen. Schnellen Schrittes lief sie in ihr Zimmer, packte ihre Tasche und lief wieder los.

Hallöchen :)
Also, ich hoffe euch gefällt die Story und ihr seht da durch mit dem, Mädchen als Junge...
Wurde euer Wattpad auch aktualisiert? Ich find das jetzt total komisch. Normalerweise würde ich jetzt eklig sagen ^^

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