-Kapitel 10-

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Schnellen Schrittes lief sie in ihr Zimmer, packte ihre Tasche und lief wieder los.

Mina sprang schnell unter die Dusche im Schwimmbad und schlüpfte in ihre Arbeitssachen. Ihre braunen Haare ließ sie über ihre Schultern fallen. Sie waren etwas nass und lockten sich ein wenig. Die Jungs wollten ja heute auch in das Café kommen. Mina fragte sich, ob Terry und Noah sich noch an sie erinnern würden. Sie ordnete ihre Tasche und lief dann zum Café.
"Hey Anja", begrüßte sie ihre Arbeitgeberin.
"Hey meine Süße, deine Mutter hat mich gestern angerufen und gefragt, wie es hier lief" berichtete Anja.
"Und?", fragte Mina neugierig und stellte ihre Tasche ab.
"Naja, ich hab ihr erzählt, dass alles gut lief." Mina nahm sich die Schürze vom Haken und band sie um.
"Also ich finde ja, dass dir dieses rot steht", sagte Anja und zeigte auf Mina ihr Arbeitsshirt. Sie trug eine schwarze Hose, das rote Shirt und die weiße Schürze.
"Ok", erwiderte sie nur und steckte sich noch ihr Namensschild an. Die Gäste konnten die Leute hier in diesem Café auch mit dem Vornamen ansprechen, deswegen diese Schilder. Das Café ähnelte von der Gestaltung her einem Diner, da es an der Theke Barhocker hatte und Ledersitzbänke an den Fensterseiten. Alles war in einem blassrot, schwarz und weiß gehalten. Das Rot war eigentlich mehr dafür da, dass etwas Farbe in den Laden kam.
"Ich habe überlegt, statt dem rot vielleicht mal ein grün zu nehmen", sagte Anja und sah sich in dem Laden um.
"Gar keine so schlechte Idee", sagte Mina und sah sich ebenfalls um.
"Vielleicht auch ein paar Pflanzen, damit das hier nicht so nach einem Schnellrestaurant aussieht", schlug Mina vor.
"Ja, vielleicht sollte wir es mal etwas umgestalten, wenn wir Zeit dafür haben", sagte Anja und lief hinter die Theke. Mina folgte ihr, schnappte sich einen Notizblock und einen Stift und bediente die Gäste. Sie packte den Block in die kleine Tasche an ihrer Schürze und klemmte den Stift dort ran.
"Zwei mal eine Portion Pancakes und einmal ein Stück von der Torte", sagte Mina zu Anja, die sofort anfing, die Pancakes zu machen. Vorher hatte sie einen Teller mit der Torte hingestellt. Mina machte noch die Kaffeemaschine an und brachte dem Gast sein Tortenstück.
"Der Kaffee kommt gleich", sagte sie noch, bevor sie wieder ging.
Die Kaffeekanne war voll und alle bekamen Kaffee.
"Kann ich bitte noch etwas Milch haben?", fragte ein Gast.
"Natürlich." Mina griff einmal über die Theke und nahm die Milch. Heute war ziemlich viel los in diesem kleinen Café. Die Tür ging auf und es klingelte leise. Mina verschwand in der Küche und nahm die Pancakes entgegen. Eine Gruppe von Jungs hatte sich in eine kleine Ecke des Cafés gesetzt und redeten ziemlich laut über etwas. Mina ahnte schon, dass das Noah und seine Truppe war. Wenn sie eins wollte, dann, dass Anja sie bedienen würde. Aber natürlich war das nicht der Fall.
"Könntest du bitte die Jungs bedienen?", bat Anja sie und lächelte breit. Mina atmete einmal tief ein und bewegte sich auf die Gruppe zu. Sie erkannte Terry, Noah, Siller und die zwei Jungs, mit denen sie die Pause schon verbracht hatte. Wie hießen sie doch gleich? Es lag ihr auf der Zunge, doch bei unwichtigen Personen fiel es ihr immer schwer, sich Namen zu merken.
"Oh guck mal Nick, da ist was für dich", sagte Noah zu dem blonden Jungen. Ja genau, er hieß Nick. Anscheinend musst er ja ein Player sein, sonst hätte Noah das ja nicht gesagt.
"Hallo, habt ihr schon geguckt, was ihr wollt?", fragte sie freundlich und hielt den Block in ihrer Hand.
"Ich hätte gerne eine Cola", sagte Noah. Terry starrte Mina an und fragte dann:
"Mina richtig?"
"Ja", sagte sie und zeigte auf ihr Namensschild. Anscheinend erinnerte sich Terry noch an sie, was bei Noah ganz anders zu sein schien. Verwirrt sah Noah ihn an.
"Sie hat dich gestern gerettet du Idiot", sagte Terry und lachte.
"Oh", kam nur von ihm.
"Dich rettet so eine Schönheit und du erinnerst dich nicht mehr an sie?", fragte Nick und lächelte breit.
"Noch was, außer eine Cola?", lenkte Mina ab.
"Wir nehmen auch eine", sagten Nick und Dean, der andere Junge. Mina war endlich sein Name eingefallen.
"Ich nehm eine Sprite."
"Ich auch", sagte Siller.
"Gut, dann dreimal die Cola und zweimal die Sprite, sonst noch etwas?", fragte sie höflich, obwohl sie am liebsten gegangen wäre.
"Ja dich", grinste Nick.
"Jetzt hör doch mal auf unsere Bedienung anzubaggern", beschwerte sich Noah. Mina drehte sich um und ging. Ihr war egal, ob jemand noch etwas wollte. Sie ging hinter die Theke und machte die Getränke bereit.
"Sorry wegen meinen Freunden", sagte plötzlich jemand. Mina sah hoch und blaue Augen strahlten sie an.
"Und sorry, dass ich dich nicht erkannt habe", fügte er noch hinzu.
"Schon gut", sagte Mina und füllte das nächste Glas.
"Ich hätte gerne noch einen Müsliriegel", sagte Noah. Mit hochgezogen Augenbrauen sah Mina ihn an.
"Ich weiß nicht, was ich sonst essen soll", sagte er und lachte.
"Vielleicht einen Muffin?", fragte sie. Er nickte und ging wieder. Mina machte in jedes Glas noch Eiswürfel rein, stellte alles samt Muffin auf ein Tablett und lief zurück zum Tisch. Sie verteilte alles und ging dann wieder. Terry lief an der Theke vorbei zu den Toiletten und als er zurück kam, blieb er stehen.
"Erinnerst du dich noch an mich?", fragte er und lehnte sich auf die Theke.
"Terry?"
"Ja", sagte er. Klar kannte Mina ihn noch, aber das musste sie ja nicht gleich zeigen.
"Willst du vielleicht meine Nummer haben?", fragte er, nahm sich eine Serviette aus dem Spender und fragte:
"Kann ich deinen Kugelschreiber mal haben?" Mina reichte ihm den Stift und sah auf die weiße Serviette.
"Hier, wenn du mich nicht anschreibst, weiß ich, wo ich dich finde", sagte er und ging. Sollte das jetzt eine Warnung sein? Mina verstand das nicht wirklich, sondern klemmte die Serviette einfach zwischen die Bestellungen. Sie lief zu einem Gast und schenkte ihm noch etwas Kaffee ein. Mina hatte endlich Feierabend und ging.
"Bis Morgen", verabschiedete sie sich von Anja und ging. Schnellen Schrittes lief sie zu dem Schwimmbad, immer bedacht von niemandem verfolgt zu werden. Sie zog sich um und lugte nach draußen. Niemand war da und so konnte sie ganz entspannt zurück zum Wohnhaus laufen.



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