Hermine wachte am nächsten Morgen mit einem schweren Gefühl in der Brust auf. Das Abendessen mit Professor Snape am Vorabend hatte mehr Fragen aufgeworfen als Antworten geliefert. Sie konnte seine Absichten nicht durchschauen und das störte sie mehr, als sie zugeben wollte. Warum hat er ausgerechnet sie eingeladen? Was wollte er wirklich? Ginny war bereits wach und saß auf ihrem Bett, als Hermine sich aufrichtete. Ihre beste Freundin hatte in den letzten Tagen immer wieder versucht, ihr zu entlocken, was vor sich ging. Hermine wusste, dass sie irgendwann Antworten geben musste, doch der Moment fühlte sich nie richtig an. ,,Du siehst aus, als hättest du die halbe Nacht nicht geschlafen", bemerkte Ginny mit einem Stirnrunzeln. ,,Danke", murmelte Hermine trocken und begann, sich anzuziehen. Ginny ließ nicht locker. ,,Hermine, du kannst mir ruhig sagen, was los ist. Ich weiß, dass es nicht nur die Schule ist. Du bist seit Tagen so...angespannt." Hermine zögerte, bevor sie antwortete. ,,Es ist nichts, wirklich. Nur...Gedanken über den Unterricht." Ginny verschränkte die Arme und beobachtete sie skeptisch. ,,Wenn du das wirklich glaubst, Granger, dann kennst du mich schlecht. Es hat etwas mit Snape zu tun, oder?" Hermine hielt inne und sah ihre Freundin an. Ginny kannte sie zu gut, um belogen zu werden. Sie seufzte. ,,Ja, vielleicht.", gab sie schließlich zu. Ginny schien überrascht, doch sie sagte nichts. Stattdessen wartete sie darauf, dass Hermine weitersprach. ,,Er hat mich gestern zu einem Abendessen eingeladen.", fuhr Hermine fort und versuchte, ihre Stimme ruhig zu halten. ,,Es war... merkwürdig. Er wollte mir etwas sagen, aber ich habe nicht das Gefühl, dass er mir alles gesagt hat." ,,Ein Abendessen?" Ginny klang überrascht, aber nicht verurteilend. ,,Das ist... ungewöhnlich, Hat er irgendetwas Seltsames gesagt?" ,,Nichts Konkretes", antwortete Hermine und schüttelte den Kopf. ,,Aber ich habe das Gefühl, dass er etwas von mir will. Etwas, das nichts mit dem Unterricht zu tun hat." Ginny musterte sie einen Moment lang. ,,Hermine, pass auf dich auf, okay? Snape ist nicht gerade bekannt dafür, ein offenes Buch zu sein. Was auch immer er will, du solltest vorsichtig sein." Hermine nickte. ,,Ich werde vorsichtig sein", sagte sie, auch wenn sie wusste, dass die Sache komplizierter war, als sie es Ginny zeigen wollte.
Im Laufe des Tages versuchte Hermine, sich auf ihre Aufgaben zu konzentrieren, doch die Begegnung mit Snape ließ sie nicht los. Sie wusste, dass sie ihn nicht direkt konfrontieren konnte - nicht, wenn sie Antworten suchte. Stattdessen schloss sie, die Sache selbst in die Hand zu nehmen. Nach dem Unterricht machte sie sich auf den Weg in die Bibliothek, um nach Hinweisen zu suchen. Vielleicht gab es etwas in den alten Aufzeichnungen von Hogwarts, das ihr helfen konnte, Snapes Verhalten zu verstehen. Die Bibliothek war immer ruhig und Madame Pince warf ihr einen kurzen Blick zu, als sie eintrat. Hermine machte sich sofort an die Arbeit und durchsuchte die Regale nach Büchern über die Geschichte der Zaubertränke und die Geheimnisse der Lehrer von Hogwarts. Während sie suchte, hörte sie plötzlich eine vertraute Stimme hinter sich. ,,Was suchst du da, Granger?" Hermine wirbelte herum und sah Draco Malfoy, der sie mit einem amüsierten Ausdruck ansah. Er lehnte lässig gegen das Regal, seine Arme verschränkt. ,,Das geht dich nichts an, Malfoy", sagte sie scharf und drehte sich wieder u. ,,Oh, ich denke, es geht mich sehr wohl etwas an", sagte er und trat näher. ,,Du bist in letzter Zeit ziemlich oft in seltsamen Ecken der Schule unterwegs. Sogar Snape scheint sich mehr für dich zu interessieren als für die meisten anderen." Hermine spürte, wie ihr Gesicht heiß wurde. ,,Was willst du, Malfoy?", fragte sie und versuchte, ihre Stimme ruhig zu halten. ,,Ich will nur sicherstellen, dass du nicht i Dinge verwickelt wirst, die du nicht verstehst", sagte er mit einem Lächeln, das sie nur noch mehr ärgerte. ,,Snape spielt sein eigenes Spiel, Granger. Und du bist besser dran, wenn du dich da raushältst." ,,Was weißt du über Snape?" fragte sie und verschränkte die Arme vor der Brust. Malfoy zögerte einen Moment, bevor er antwortete. ,,Mehr als du, offensichtlich. Aber glaub mir, wenn ich dir sage, dass er nicht immer das ist, was er zu sein scheint." Hermine wollte ihn weiter ausfragen, doch bevor sie etwas sagen konnte, drehte Malfoy sich um und verschwand zwischen den Regalen.
Zurück im Gemeinschaftsraum erzählte Hermine Ginny von der Begegnung mit Malfoy. ,,Malfoy ist genauso mysteriös wie Snape", sagte Ginny und schüttelte den Kopf. ,,Vielleicht arbeiten die beiden zusammen. Oder er versucht einfach, dich zu verunsichern." ,,Vielleicht", sagte Hermine, doch sie war nicht überzeugt. Malfoy hatte eine Art, Dinge zu sagen, die sie nicht ignorieren konnte. ,,Was wirst du jetzt tun?", fragte Ginny. Hermine blickte auf den Stapel Bücher vor sich und seufzte. ,,Ich werde herausfinden, was los ist. Egal, was es kostet." Doch in ihrem Inneren wusste sie, dass sie sich bereits in etwas verstrickt hatte, das größer war, als sie erwartet hatte.
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Gefährliche Nähe
FanfictionNach dem Ende des Krieges kehrte Hermine Granger nach Hogwarts zurück, um ihre Ausbildung abzuschließen. Doch der alte Zaubererkrieg hatte tiefe Spuren hinterlassen und Hogwarts war nicht mehr der Ort, den sie einst gekannt hatte. Professor Severus...