Kapitel 8: (Un)gewollter Kontakt und ein Dreh mit Zufällen

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Es war mein Ex. Er sollte sich einfach nur aus meinem Leben verpissen, und jetzt wusste er auch noch, wo ich war. Ich wünschte mir, dass es das Letzte war, was ich je von ihm gehört hätte. Ich verfrachtete mein Telefon wieder in meine Hosentasche und verbannte jeden Gedanken an Basti aus meinem Kopf. er hatte mir mein Herz gestohlen, es förmlich in der Luft zerrissen und war danach noch auf den Überresten rum getrampelt. Ich wendete mich meinem Kaffee, als mein Handy ein zweites Mal vibrierte. Mein erster Gedanke war: oh bitte, bitte nicht. Ich beschloss nicht nachzusehen und in Ruhe meinen Kaffee auszutrinken. Doch nach fünf Minuten hielt ich es nicht mehr aus. Was befand er denn für so wichtig, um plötzlich wieder in meinem Leben aufzutauchen? Ich holte mein Handy wieder aus der Hosentasche, entsperrte es. Eine neue Nachricht von einer unbekannten Nummer. Es war nicht Basti, Gott sei Dank.

Melanie? Session um 11? Passt das?

~Frodo

Okay, das Melden ging schnell, ich schrieb schnell zurück, dass es passen würde und fragte nach, ob es auch wirklich kein Problem sei, dass ich dabei wäre. Ich bekam lediglich die Worte: Laber nicht son Schrott. Ja gut, Thema durch würd ich mal sagen. Als ich mein Handy wieder in meiner Gesäßtasche verschwinden lassen wollte, fiel mir ein, das ich mich noch mal bei dem WG- Typen melden könnte. Ich rief dort an und nach kurzer Zeit wurde das Gespräch auch entgegen genommen. "Hallo?" kam die Stimme aus dem Hörer. "Hi, mein Name ist Melanie Lannert, ich ruf an wegen dem WG- Zimmer." stellte ich mich kurz vor. "Oh hi, ich glaub wir haben schon mal telefoniert?" kam es zurück. "Ja genau, ich hab ne Frage, nämlich ob ich mir eventuell in den nächsten zwei Tagen das Zimmer angucken kann, also nur wenns passt? Ich bin grad in der Gegend." trug ich mein Anliegen vor. "Ja klar, komm vorbei. Ich hätt grad auch Zeit." ich bekam auch noch die Adresse und sogar einen kurze Wegbeschreibung von meinem Gesprächspartner. Ich machte mich auf den, so eben beschriebenen, Weg. Es war überraschend einfach zu finden. Ich klingelte, mit einem Summen wurde mir die Tür geöffnet. Ich stieg die Treppe rauf. In der Tür stand ein Typ mit Dreitagebart und Brille, er war mir sofort sympathisch. "Melanie?" fragte er. Ich nickte und sagte: "Dann bist du bestimmt Steven?". Er nickte und führte mich in die Eingeweide der Wohnung. "Also, ich wohne bis jetzt allein, aber die Wohnung ist eigentlich zu groß für nur eine Person" informierte Steven mich. Die Wohnung war echt der Hammer und das Zimmer ein Traum. "Und?" fragte er mich. "Ich nehme das Zimmer!" rief ich strahlend. "Super!" freute auch Steven sich. "Willst du dann den Mietvertrag schon unterschreiben?" Ich blickte ihn ungläubig an. "Natürlich, so was," ich machte eine alles umfassende Geste," finde ich doch nirgendwo anders!" Daraufhin holte er den Mietvertrag und ich unterzeichnete ihn. Ich hatte eine Bleibe. Steven und ich unterhielten uns, noch eine Weile, bis ich dann los musste. Auf dem Weg ins Hotel ließ ich den ganzen Tag nochmal Revue passieren, wie ich auf der WG- Couch von Max heute morgen aufwachte, das Gespräch mit ihm, die Tatsache, dass wir uns wahrscheinlich nicht mal so unähnlich waren und jetzt noch die Geschichte mit dem WG Zimmer, Meinem Zimmer! Es war echt ein ereignisreicher Tag gewesen und ich war geplättet. Ich sehnte mich nach einer Dusche, nach frischen Klamotten und nach einem anständigen Bett. Als ich dann endlich in meinem Hotelzimmer angekommen war, schmiss ich mein Board neben das Bett, zog meine Schuhe aus und pfefferte sie daneben. Ich nahm eine Jogginghose, ein XL Linkin Park Bandshirt und Unterwäsche mit ins Bad. Dort schälte ich mich erstmal aus meinen restlichen Klamotten und stieg unter die Dusche. Als das warme Wasser auf meine Haut traf, entspannte ich mich augenblicklich etwas. Ich stand dort und dachte über mein Leben, meine Eltern nach, während das reinigende Wasser in kleinen Bächen meine Haut hinunter rann. Nach etwa einer Stunde bequemte ich mich dann auch mal aus der Dusche raus und zog die Jogginghose und das Shirt an. Ich kämmte noch kurz meine Haare, knotete sie irgendwie zu einem Dutt, verließ das Bad und schmiss mich auf des Bett. Ich war kurz vorm einschlafen, als, wie sollte es anders sein, mein Handy vibrierte. "Wer zur Hölle..." brummte ich, aber meine Grummeligkeit verschwand, als ich denn Namen der Person las, die mir geschrieben hatte. Max. Was er wohl wollte? Ich entsperrte mein Handy und öffnete die Nachricht.

Überraschung: Du hast einen BruderWo Geschichten leben. Entdecke jetzt