Hermine wimmerte, als sie hart zu Boden fiel. Der beißende Wind zerrte stark an ihrer Kleidung, während sie im nassen Sand lag. Sie waren an einem Strand, von dem sie keine Ahnung hatte, wo er sich befand. Als sie spürte, wie ihr Körper angehoben wurde, drehte sie schwach den Kopf und sah, wie Ron sie vom kalten Boden hob.
,,Hermine." Harrys Stimme war über den Wind zu hören und sie sah zu, wie er sich ihnen eilig näherte. ,,Alles in Ordnung, wir sind jetzt in Sicherheit" versicherte er ihr, aber Dobbys schwache Stimme unterbrach seine Beteuerungen. Als sie an Harry vorbeischaute, sah sie entsetzt, wie das Messer, das Bellatrix noch nicht lange zuvor an ihr benutzt hatte, jetzt aus der Brust des Elfen ragte.
Obwohl sie sich zu schwach fühlte, um zu weinen, konnte sie nicht umhin, die Traurigkeit zu spüren, die sie überkam, als Harry zu dem kleinen Elf rannte und ihn in seine Arme nahm, während Dobby auf seinen Füßen schwankte. Zahlreiche Worte verließen Harrys Lippen, die sie nicht ganz verstehen konnte, der Wind unterbrach jedes seiner Worte auf halbem Weg. Aber sie konnte sein Flehen hören, dem armen Elfen zu helfen. Und so sehr Hermine sich auch wünschte, es gäbe etwas, das ihn retten könnte, wusste sie, dass sie nicht über die richtigen Materialien verfügte, um Dobbys Wunden zu versorgen.
,,Komm." Rons Stimme hinter ihr schüttelte sie aus ihrer Benommenheit und sie versuchte, sich mithilfe von Rons Arm aufzurichten. Er brachte sie hinein, wo Bill und Fleur sofort die Couch fertig machten, auf der sie sich hinlegen konnte.
Mit jedem schmerzenden Muskel versuchte sie, sich vorsichtig auf die Couch zu setzen und ignorierte die stechenden Tränen in ihren Augen, als der Schmerz sie überkam. Nie zuvor musste sie die Qual des Cruciatus-Fluchs ertragen und auch nicht die verletzende Berührung eines Dolches, der ihre Haut aufschnitt. Doch nun, da die Situation in weiter Ferne lag, begann sie die Nachwirkungen des ihr zugefügten Schmerzes zu spüren.
Fleur kam auf sie zu und sprach beruhigende Worte, denen Hermine nicht zuhörte, da sie den Trost in ihrer Stimme nicht ertragen konnte. Denn sie wünschte sich nichts sehnlicher als nur ein paar Stunden Schlaf, um die Erschöpfung in ihrem Körper loszuwerden und einen guten schmerzstillenden Trank, um ihre Schmerzen wegzuspülen. Und vor allem wünschte sie sich eine Erinnerungslöschung, in der Hoffnung, sich von der Folter zu befreien, die sie gerade durchgemacht hatte.
,,Lass mich dich ins Bett bringen, 'Ermine" sprach Fleur leise, nachdem sie ihr Gesicht eine Weile mit einem feuchten Tuch abgetupft hatte, um den größten Teil des Schmutzes zu entfernen und ihr eine kühle Linderung aller brennenden Schmerzen zu verschaffen. Hermine nickte schwach, ließ sich von Fleur und Bill zu einem der Betten in ihrem Haus führen und sah zu, wie Bill sich verabschiedete.
,,'ier, nimm das" sagte Fleur und reichte ihr einen Morgenmantel aus dem Schrank und mit der Hilfe des Mädchens schaffte sie es, sich auszuziehen und in das Nachthemd zu schlüpfen, das Fleur ihr ebenfalls gegeben hatte.
Als sie im Bett lag, entkam ihr ein kleiner, zufriedener Seufzer und ihre Augenlider wurden schwer. Sie warf Fleur ein winziges dankbares Lächeln zu und sah zu, wie auch sie den Raum verließ und Hermine die dringend benötigte Ruhe gönnte.
Als sie nur ein paar Stunden später aufwachte, bemerkte sie bereits die Wunder einiger Stunden Ruhe. Obwohl der Schmerz sehr stark war, war das Bewegen etwas erträglicher geworden, da ihr Körper nicht mehr so schwach und müde war wie zuvor. Und so zog sie den Morgenmantel an und bewegte sich unsicher durch das Haus und in den Garten von Bill und Fleur, als sie all die Menschen dort zusammengedrängt sah.
Da waren sie, begruben Dobby und jeder gab eine Rede, in denen jeder die Dienste würdigte, die Dobby ihnen erwiesen hatte. Als die Worte gesprochen waren und Harry sich ein paar Minuten Privatsphäre wünschte, gingen sie alle zurück ins Haus und Fleur führte Hermine in die Küche, wo sie ihr eine Tasse mit dem schmerzstillenden Trank reichte, den sie sich vor nicht allzu langer Zeit gewünscht hatte.
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Der Schlamassel - Dramione
FanfictionDraco und Hermine befinden sich in einer sehr unglücklichen Situation, in der sie gezwungen sind, einander ihre tiefsten Geheimnisse anzuvertrauen. Denn wie verändert sich eine Beziehung zwischen Feinden, wenn sie vollen Zugriff auf die Gedanken des...